Ich war gerade mit Mara wandern.
Was ich dachte: Vielleicht klappt das ja gut, wenn wir ganz entspannt mit viel Zeit, leckerer Hundewurst, Kaffee und Menschenessen ganz früh morgen irgendeinen Wanderweg langschlendern. Wir also früh los, gut gelaunt und frohen Mutes, und in ein Gebiet gefahren wo wenig bis gar nix los ist. Ich dachte, vielleicht tut es ihr mal gut, einfach mal Strecke zu machen, Bewegung, ohne große Ansrpüche, an der langen Schlepp, im Nirgendwo.
Was wirklich passiert ist: Bis auf wenige Situationen war Mara total hektisch, hin und her am pendeln, hier schnüffeln, da schnüffeln, aber in einer Geschwindigkeit dass einem ganz schwindelig wird. Über weite Strecken quasi nicht ansprechbar. In den Pausen, die wir gemacht haben, am Wegesrand, wo niemand war, mit Decke, was zum Kauen, trinken, Futter war sie nur am fiepsen und rumdrängeln. Wir sind schlussenedlich dann umgedreht, den gleichen Weg zurück, das hat ein bisschen geholfen, dass sie das schon kannte. Ganz am Schluss war sie recht gut ansprechbar, und ist auch mal bisschen ins schlendern gekommen. Also - so ein paar Sekunden. O.o Zwischendurch hat sie versucht mich zu rammeln und war einfach irgendwie total überfordert.
Neue Orte sind ja eh ne Herausforderung für sie, und heute war es wohl zusätzlich total schwierig wegen Wild. Das ist zumindest meine Vermutung, dass sie sich da reingesteigert hat, weil so viele Fährten und Gerüche da waren? Ich hatte den Eindruck, auf den großen Wegen ging es bisschen besser als auf kleineren, wo vlt eher mal Wild drüberlatscht? Wild war bis lang noch nicht so ein großes Thema, vielleicht schätze ich es auch falsch ein, aber es kommt mir naheliegend vor. Denn sonst war da halt wirklich nix. Wir haben insgesamt drei Leute von weitem gesehen, mit Hund, und n paar Waldarbeiter.
Boaaaaaah. Eigentlich war die Idee dass das nett und entspannt wird, aber jetz brauch ich Erholung vom Wandern. Ich versuche sehr, mich von der Hibbelei nicht anstecken zu lassen, aber das funktioniert nicht immer, und heute war ich stellenweise echt kurz vorm Verzweifeln, weil ich gefühlt nix mit ihr machen kann außer zu Hause sein und im Garten rumsitzen, aber nicht zu lange, weil sie sonst überdreht. Ich übertreibe grade ein bisschen, aber es ist wirklich anstrengend. Es ist wirklich kein Anfänger*innen-Hund, so ganz und gar nicht, und ich brauch dringend mal wieder n Trainerinnnen-Termin. Wir haben ja wirklich schon viel geschafft, aber manchmal fühlt es sich so an als ob es niemals besser werden wird und wir einfach die nächsten 12 Jahre keinen fucking normalen Spaziergang machen können.
Das musste mal raus, danke fürs lesen und ich dachte, hier ist es vielleicht richtig.