Alles anzeigenKreativeLogik Das mit dem Loben des Gedanken ist ziemlich einfach..... ;-)
Ich steh mit Dir in meiner Küche, und ein Kuchen steht auf dem Tisch. Wir sprechen miteinander, aber Du schielst dauernd zu dem Kuchen rüber. Ich kann keine Gedanken lesen - aber ich weiß ziemlich genau, wo sie in dem Moment gerade sind.... *ggg
Wenn ich was zu Essen aufm Tisch habe, und muß kurz was erledigen, die Küche verlassen. Bibi sitzt neben mir auf der Eckbank. Im Rausgehen schon sehe ich, daß sie auf meinen Teller schielt. In dem Moment WEIß ich, was sie denkt! Dann kommt von mir nur ein "M-Mmmmmh! MEINS!!". Dann legt sie sih wieder hin und legt den Kopf ab. Jetzt weiß ich, mein Teller wird nicht angefaßt werden.
Es geht also eigentlich nicht darum, Gedanken zu lesen, sondern den Hund zu lesen. Wenn Du den Hund lesen kannst, weißt Du, was er denkt.
Und wenn mein Faro vor der Zimmertür des Katzenzimmer sitzt und gechillt aussieht - ich weiß genau, wo seine Gedanken gerade sind: der Fang schließt sich grad ums Genick der Katze in seinen Gedanken. Und deswegen unterbreche ich das, wenn ich es sehe. bzw. habe diese Türe zum Tabu erlärt. Geht er hin, schicke ich ihn weg, geht er wieder hin, wird er n Weilchen in die Box gesetzt. Da daf er dann seinen Gedanken freien Lauf lassen und drüber nachdenken, wo er sich hinsetzen möchte, wenn er wieder rauskommt. Die Katze ist MIR - und wer sie SO anguckt, ist tot. Punkt.
Gehe ich ins Katzenzimmer, und er springt auf und fängt an zu fiepen, schaut in Richtung des Zimmers, dann heißt das eindeutig "ich will mit!!!" - dann kriegt er wieder nen deutlichen Anschiß. "Laß es!" und dabei gehe ich schon durchaus mal 2-3 Schritte energisch blockend auf ihn zu und zeige körpersprachlich auf seine Decke, auf der er sich gefälligst wieder niederlassen soll. Notfalls führ ich ihn am Halsband hin. Da werf ich keine Wattebäuschchen, da steh ich so lange vor ihm, groß aufgebaut, bis er sich abgelegt hat, bevor ich dann langsam rückwärts (den mentalen Druck des Blockens fürs Liegenbleiben vorsichtig lockernd) ins Katzenzimmer gehe.
Andersrum, weil ja ums Loben ging: schicke ich ihn weg von der Katzentüre, und er geht in die Küche und legt sich in die Ecke, von der aus er diese Tür nicht sehen kann, wird er gelobt. Weil die Gedanken jetzt sichtbar nichtmehr bei der Katze, sondern bei mir sind. Er verfolgt MICH mit den Augen. Er ZEIGT mit seiner ganzen Körpersprache, was er denkt. Deswegen kann man Gedanken schon bestätigen - man muß sie nur erkennen und den Hund richtig lesen..... Sitzt er zB angespannt da, weil ich Katzi aufm Schoß habe. Blöd. Will ich nicht haben. Also kuschel ich Katzi wie neulich Abend zwei Stunden lang. Solang, bis Faro schnallt, es passiert nix, auch wenn Katzi da ist, das ist langweilig, ich kann mich hinlegen. Dann kann er auch den Kopf ablegen, woanderhin gucken, einschlafen. Dann hab ich ihn ganz ruhig gelobt und Katzi (im großen Bogen um ihn herumlaufend, will ihn ja net zum Aufspringen animieren, sonst kann ich von vorn anfangen) ins Katzenzimmer zurückgebracht. Da hat er ganz deutlich gezeigt, was er dachte: "OK, passiert eh nix, ich kann entspannen." Voraussetzung dafür ist aber schon, daß der Hund in der Lage ist, wenigstens rumzusitzen, die Katze nicht einzuschränken oder ihr hinterherzurennen in der Zeit und sich damit hochzuschaukeln. Alternativ: Hund sitzt während des Experiments in der Box, wo er runterkommen kann, und der Katze net hinterher kann.
Und glaub mir: der Hund liest Dich genauso! Der liest Dich meist vom ersten Tag bei Dir perfekt. Dein Blick zur Tür? Du willst Gassi. Du stehst vom Rechner auf nach der Arbeit - wir gehn jetzt raus. Du gehst in die Küche - etz krieg ich Futter.... Stehst Du aber mitten am Tag vom Rechner auf, weil Du mal mußt, bleibt er liegen, er kann Deine Gedanken "lesen", sprich Dich lesen, und weiß, daß es jetzt nicht raus geht. Weil Hunde Körperspracheprofis sind, und an kleinen Gesten/Bewegungen nach ner Weile genau erkennen, was Du grad vor hast. Meine Biene weiß genau, wann ich kurz einkaufen gehe, und wann Gassi angesagt ist. Keine Ahnung, was genau sie da wahrnimmt, denn ich zieh für Beides Schuhe an der Haustüre an, kann sogar dieselbe Tageszeit sein wie das Gassigehen. Trotzdem weiß sie, ich geh nur kurz Einkaufen oder Müll rausbringen, und rennt daher nicht zur Haustüre. Die hebt netmal den Kopf.
Ich seh das auch beim Gassi immer wieder. Hund wartet an der Ecke auf Dich: er ist mit den Gedanken bei Dir. Hund kommt auf den ersten Abruf: er ist in Gedanken bei Dir. Hund läuft immer wieder bei Dir vorbei im Freilauf: Hund ist in Gedanken bei Dir.
Ich muß ihn dreimal rufen, die ersten beiden Male zuckt netmal das Ohr, die Nase ist intensiv unten, das Tempo beim Gehen wird schneller, der Körper wirkt angespannt/aufgeregt: Hund ist definitiv nimmer in Gedanken bei mir, sondern längst auf ner Spur und hat die Jagerei im Kopf..... Höchste Zeit, die Leine dranzuhängen...
Hund scannt den Waldrand intensiv, egal, wie ruhig er dabei bleibt: er ist NICHT bei mir, der riecht Wild. Höchste Zeit, ihn weiterzuschicken/rauszurufen auf den Weg, oder besser noch, anzuleinen. Denn er ist in Gedanken bei WILD. Ganz klar, dazu brauchts keine Kristallkugel, ich kann seine Gedanken geradezu SEHEN.
Und was ich sehe, das kann ich sehr wohl loben. Wenn er zB kurz den Waldrand scannt sich dann aber umdreht auf den Weg, und sich an mir orientiert, dann weiß ich genau, er hat Wild im Kopf gehabt, und hat sich selbst davon abgewendet, und das Abwenden (sein Gedanke: "Wildspur ist uninteressant") kann ich loben. Sitzt die Katze auf dem Sofa, und er schaut zwar im Vorbeigehen rauf, geht aber weiter - das kann ich loben. Weil das signalisiert, daß die Katze ihn grad net interessiert, daß seine Gedanken nicht auf Hüten/Jagen/Mobben oder whatever gerichtet sind.
Menschliche "Gedankenleser" machens net anders: denen langt eine Augenbewegung, um die Person zu lesen, ihre Reaktion einzuschätzen...
Genau das hatte ich gemeint.
Man liest nicht Gedanken und straft auch nicht Gedanken, sondern Körpersprache.
Ich glaube das ist für die TE sehr viel leichter zu verstehen als "Gedankenlesen" oder "Gedanken glauben".
Denn wenn man sich auf Gedanken berruft via Internet und Video bei einem Hund den man nicht kennt, würde ich das als Halter nur sehr schwer akzeptieren können. Körpersprache lesen aber ist etwas das man als Anfänger durchaus erstmal lernen muss. Das ist ja klar.