Beiträge von Caissa

    Sich einfach mal den eigenen Hund anzugucken und daran zu entscheiden, was der braucht, das will gelernt werden, nicht jeder ist der geborene Hundeversteher. Und gerade da sind Ansätze nicht hilfreich, die suggerieren, dass der Hund „kaputt“ ist, wenn er XYZ zum Zeitpunkt ABC (noch) nicht kann. Das zieht sich ja durch die Threads dazu durch, dass erstmal gefragt wird, was mit dem Hund nicht stimmt. Darauf, dass ein Hund so ist, wie er nunmal ist und das Erste, was angepasst werden muss, die eigenen Erwartungen sind, darauf muss man auch erstmal kommen.

    Das finde ich eine richtig schöne Einstellung, ich danke dir für den Absatz!

    @Mira 1973 Es ging glaube ich niemandem darum, zu entscheiden, ob irgendjemand hier Hunde halten 'darf'. Also mir nicht.

    Das Jagdhundebeispiel passt super. Früher war so eine Haltung normaler (im Sinne, häufiger) als heute. Hätte dieser Jagdhund täglich 3 Std durch den Wald laufen entspannt gefunden? Möglicherweise, möglicherweise aber auch nicht. Das ist genau das, was ich damit meine, dass dieser Anspruch und diese Definition vom normalen Hundeleben (=läuft gerne und entspannt stundenlang Gassi) für mich nicht allgemeingültig ist, auch weil genau dieses 'normale Hundeleben' vor vielleicht 50 Jahren als absolut unnormal (selten, ungewöhnlich) empfunden worden wäre.

    Ocarina Finde ich toll, dass du den perfekten Begleiter für dich gefunden hast! Und für mich persönlich sehe ich vieles ähnlich. Ich trickse ein bisschen mit meinen, lass sie mal ein Suchspiel machen. Aber wirklich nicht übermäßig viel. Unsere Auslastung und unser Alltag besteht auch normalerweise aus Spaziergängen und ich bin froh, dass meine Hunde das (Balu immer, Reika meistens) auch so leisten können.

    Trotzdem weiß ich halt nicht, ob man das deswegen als 'normales Leben' bezeichnen sollte. Es ist mein Leben und das meiner Hunde. Aber ob unser Leben wirklich das Leben ist, welches allgemein für Hunde als 'normal' gesehen werden kann? Und ob wirklich die Mehrheit aller Hunde dieses Leben so leben könnten? :ka:

    Ich frage mich einfach, wo diese Sicherheit von einigen, was ein 'normaler Spaziergang' und ein 'normales Leben' sind, herkommt. Ich könnte das gar nicht so präzise sagen.

    Eine andere Frage, die ich mir stelle:

    Warum wird es als 'normales Leben' gesehen, stundenlange Spaziergänge zu machen? Hunde sind ja nun schon lange keine Wildtiere mehr, sondern wurden im Normalfall auf bestimmte Jobs hin gezüchtet. Zu einigen dieser Jobs gehörten lange Spaziergänge vielleicht dazu, wobei vermutlich auch nicht täglich. Und zu anderen Jobs gehörten diese gar nicht.

    Also vielleicht sind viele Hunde nicht vom 'normalen Leben' gestresst, sondern viel mehr vom unnormalen Leben, welches wir ihnen heutzutage abverlangen.

    Es gibt weder DEN Spaziergang noch DEN Hund.

    Ich kann mit Lucca z.b. unendlich durch den Wald schlendern. Er ist entspannt, hat Spaß und keinen Stress. Würde ich aber ständig mit ihm durch die Stadt gehen hätte er überhaupt nichts davon. Übrigens wenn ich mit Lucca in die Stadt gehe wirkt er für Fremde auch relativ normal. Ein bisschen huschig und man muss vor Paniksprüngen aufpassen. Aber er rennt weder nur im Kreis noch zerrt er an der Leine. Aber er steht unter Daueranspannung und sobald er wieder daheim ist klappt er todmüde zusammen. Bis er gut 2 Jahre alt war konnte er in der Stadt nichtmal Beinchen heben so angespannt war er. Erkennbar sprang das er nach dem Stadt Spaziergang im Tiefflug auf den Grünstreifen daheim easte weil er so dringend musste.

    Deshalb mache ich sowas mit ihm auch nicht ständig

    Das finde ich einen spannenden Bericht.

    Ich war nämlich gerade so am Überlegen, ob ''entspannt 3 Stunden durch die Gegend laufen können'' überhaupt wirklich das normale sind. Normal meine ich hier nicht als Wertung, sondern als das, was die Realität für die Mehrheit der Hunde ist.

    Ich finde das tatsächlich schwer einzuschätzen. Auf jeden Fall sehe ich regelmäßig Hunde beim Spazieren Gehen, die gestresst wirken. Woran das in den Momenten liegt, keine Ahnung. Das sind Momentaufnahmen. Zusätzlich bekomme ich immer mal mit, dass Menschen ihre Hunde als entspannt empfinden, obwohl ich das ganz anders sehen würde.

    Also ich könnte gar nicht die pauschale Aussage treffen, dass die Mehrheit der Hunde 3+ Stunden vollkommen entspannt durch die Pampa laufen können. Ich habe ja nur meinen sehr subjektiven Blickwinkel, viele Momentaufnahmen von Fremden und ein paar Freunde und Bekannte, bei denen ich meine, es tatsächlich einschätzen zu können, inwiefern deren Hunde dieses Pensum aushalten könnten (und bei denen ist es durchwachsen).

    Bei uns ist es 50/50. Balu kann das definitiv, bei Reika ists noch tagesformabhängig. Aber von meinen beiden kann ich keine Gesetzesmäßigkeit herleiten.

    Meine Frage wäre deswegen: Was definiert ihr hier als 'normal'? Meint ihr damit das, was eurer Meinung nach jeder Hund können sollte? Oder meint ihr das, was nach eurem Empfinden fast jeder Hund kann? Denn letzteres finde ich schwierig zu werten, weil man eben so in der eigenen, kleinen Bubble unterwegs ist.

    Geht noch weiter:

    Zitat


    Die Hündinnen werden zwischen 8 & 12 Monaten läufig. Eine Kastration ist ab 6 Monaten möglich und ist eine gute Entscheidung, denn früher oder später könnte es, zu Erkrankungen oder unerwünschtem Nachwuchs kommen.

    Kastration ab 6 Monaten, super Empfehlung.

    Hervorhebungen von mir.

    Also ALLE Hütehunde sind immer nett, und Border die perfekten Anfängerhunde, die sich von alleine erziehen und immer mit dem Schwanz wedeln.


    Oh man, ich trau mich gar nicht, mich da noch weiter durchzuklicken :ugly:

    @Alana3010

    Ein paar gute Tipps gibts direkt auf der ersten Seite gratis dazu:

    Also klar ist es für Welpen auch nicht gut, permanent im Mittelpunkt zu stehen. Und ich habe mit dem Alleinelassen auch ziemlich direkt angefangen.

    Aber hier dafür zu plädieren, einfach gar keinen Urlaub zu nehmen und die Welpen ohne jegliche Vorbereitung alleine zu lassen? Für die komplette Arbeitszeit, weil man ja keinen Urlaub hat?!

    Na immerhin ist an alles wichtige gedacht und die ''Stubenreinheits-Ausrüstung'' wird auch erwähnt. Was auch immer das ist :???:

    Ich entschuldige mich, Overtomorrow. Ich bin voll aufs OT eingestiegen, die Sache mit der Konditionierung ist so ein Triggerthema für mich. Das war nicht in Ordnung.

    Zum Thema des Threads:

    - Ach ja, das "Festhalten". Es ist kein "auf den Schoß" gemeint. Die Hinterbeine sind auf dem Boden, die Vorderpfoten auf meinem Bein. Ziel ist sie zu halten ohne sie festzuhalten. Sobald dieser "Schritt 1" glückt, soll sie vor mich liegen. Wieder selbes Spiel. Entspannt liegen, Halten ohne Festhalten.

    Das ist mir aufgefallen. Das klingt für mich, wenn ich mich in den Hund hineinversetze, total ungemütlich. Und das wäre dann ja kontraproduktiv, wenn sie eigentlich entspannen soll.

    Aber vielleicht habe ich auch ein falsches Bild im Kopf!

    Und ja, ich möchte ihre Bedürfnisse befriedigen. Daher bin ich in jede Richtung offen. Es ist aber so verdammt schwer, weil so viele Meinungen auf einen einprasseln. "Welpenschule" im Hundesportverin denen es primär darum geht was die Hunde im Hundesport später können sollen und man da ja nichts "versauen" darf jetzt. Hundetrainer, Internet, Youtube, Bücher, Online Kurse (wie Doguniversity)........


    Letztendlich möchte man ja nur das Beste für den Hund machen - und macht natürlich immer Fehler; dafür sind wir Menschen. Mein Ziel ist einfach, dass wir keine eskalierenden Konflikte haben - und ich mir so sicher wie möglich sein kann, dass mein Hund in den wichtigen Situationen einfach das macht was ich möchte. Nicht weil ich es möchte um zu zeigen wie Fiffi spurt, sondern weil es das soziale Umfeld einfach erfordert. Ein Stopp vor der Straße, herkommen wenn passanten / Kinder, Jogger, Hunde entgegen kommen, ablassen vom Reh im Wald, nicht die Bude auseinandernehmen, auch mal ruhig im Restaurant liegen, ........

    Mein Tipp: Versuche, dich immer mal von dem Perfektionismus zu lösen und versuche, wieder ein bisschen authentischer im Umgang zu sein. Ich finde es total cool, dass du ihr gerecht werden möchtest! Der Gedanke ist richtig und wichtig. Ich kann nur, aus eigener Erfahrung und Erfahrung mit dem Umfeld, sagen, dass man irgendwann immer ineffektiver wird, wenn man alles zerdenkt.

    Ich fand es hilfreich, mich bei der Informationsbeschaffung nicht auf Trainer und Trainingsmethode zu konzentrieren, sondern auf wissenschaftliche Erkenntnisse. Lernpsychologie, Körpersprache, Sozialverhalten... Dabei nicht immer am Suchen nach der direkten Lösung eigener Probleme, sondern mit dem Ziel, ein gutes Grundwissen zu haben. Um dann irgendwann vorgeschlagene Trainingsmethoden besser einordnen zu können.

    Das alles ist natürlich ein Prozess (und ich bin seehr weit entfernt davon, Expertin in diesen ganzen Bereichen zu sein). Aber ich finde, es nimmt den Druck etwas raus. Viel intuitiv handeln, Lösungsvorschläge kritisch hinterfragen, und parallel (in dem Tempo, dass dir möglich ist) grundlegendes Wissen anhäufen.

    Viel Erfolg!

    Ich bin ganz simpelbei Zug auf der Leine stehen geblieben.

    Das habe ich mit Balu am Anfang probiert.

    Der war aber schon über zwei Jahre alt und durfte sein Leben lang ziehen wie ein Elch. Den hat das so gar nicht gejuckt, der hat sich einfach in den Zug gelehnt, kannte ja nix anderes. Ich habs mal, mit Handy in der Hand, 15min ausgehalten. Dann tat mein Arm weh und ich hatte keine Lust mehr auf die Methode.

    Das ist keine Kritik an deiner Erzählung, bei jedem Hund klappt was anderes (bei Reika klappt stehen bleiben zB auch viel besser). Also bitte nicht falsch verstehen. Du hast mir nur gerade ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, weil ich ganz nostalgisch an unsere Anfänge zurückdenken musste xD

    Na und wie bringst du ''Respekt vor anderen Hunden und Menschen'' bei? Das tust du ja nicht nur darüber, dass du mal mit deinem Hund ein Zerrspiel machst.

    Wie bringst du ihm bei, nicht zu anderen Hunden oder Menschen zu laufen? Wie sorgst du dafür, dass er Besuch reinlässt und nicht bedrängt? Dass er nicht an der Leine zieht? Dass er zu dir kommt, wenn es nötig ist (weil zB ein Auto kommt oder eine andere Gefahr droht, die der Hund noch nicht sieht)?

    Und mit 'wie' meine ich wirklich konkret. Nicht 'über eine gute Beziehung', denn eine gute Beziehung hält den Hund von oben genannten Dingen nicht ab.