Beiträge von Caissa

    Zum Spitzmix:

    Ich finde das ja immer sehr interessant, wenn solche Menschen, die ihren Hund nach nicht einmal 3 Monaten wieder abgeben, am Ende des Gesuchs einen langen Absatz schreiben, dass der Hund auf ''LEBENSZEIT'' im neuen Zuhause wohnen bleiben soll. Und das der Hund nicht wegen fadenscheiniger Gründe wieder abgegeben werden soll, weil das weiß man ja alles vorher.

    Merken die die Ironie nicht? :???:

    Also für den Hund wünsche ich mir selbstverständlich auch, dass der jetzt ein schönes Zuhause findet und nicht zum Wanderpokal wird. Trotzdem einfach interessant, wie sowas komplett ohne sich selbst zu reflektieren da hingeschrieben wird.

    Balu zog Anfang Mai ein.

    Mitte Juli waren wir ein Wochenende lang zusammen auf einer Hochzeit, die auf einem alten Gutsgelände stattgefunden hat. Alles eher unkonventionell, viele Familien da, wenig konkrete Programmpunkte. Wir haben zusammen im Zelt geschlafen.

    Er hat es super mitgemacht, wobei ich im Nachhinein denke, das war mehr Glück als Verstand. Ich habe ihm definitiv eine Menge abverlangt.

    Wenn ich dazu meine Gedanken zu Ende führe, dann ist der Aufschrei und die Empörung über mich als Tabu(ver)brecher bei vielen DogFo-User wieder riesig . Bin froh, gibt es wenigstens eine kleine Minderheit von DogFo-Usern, die mich auch mit wenigen Worten verstehen (können und wollen).

    Ich glaube, viele hier würden es begrüßen, wenn du deine Gedanken zu Ende führen würdest. Ich zumindest, denn mir ist deine Position nach wie vor nicht ganz klar.

    Es geht im Kern darum, mit was der Mensch es rechtfertigt, den Hund in der Stellung WEIT hinter den Menschen zu stellen? Die Betonung liegt auf "WEIT". Wenn das für dich Heuchelei ist, dann ist es für mich Doppelmoral.

    Wahrscheinlich mit einer ähnlichen Argumentation, mit der du für dich selbst rechtfertigst, dass Kühe weit hinter Hunden stehen. Denn viel weiter auseinander als 'darf man für den Genuss töten' und 'darf man nicht für den Genuss töten' geht es ja kaum.

    Das ist ja das, was andere hier schon (viel eloquenter als ich) mehrfach zu Bedenken gegeben haben. Dass so eine Argumentation eigentlich gar nicht objektiv sein kann.

    die Trainerin schafft 6 solcher Kurse

    Und das ist ja schon großzügig gerechnet. Die meisten Kurse laufen, zumindest hier, nach Feierabend. Das sind bei uns dann höchstens 4 Kurse pro Wochentag, weil der durchschnittliche Hundeschulen-Besucher auch nicht erst um Mitternacht wieder zuhause sein will.

    Keine Kritik an deiner Rechnung! Ich finde die super, sowas macht man sich als 'normaler' Angestellter ja gar nicht immer klar. Ich will deinen Punkt nur unterstützen und sagen, dass ich ebenfalls nicht glaube, dass sich irgendein Selbstständiger mit 10-15€ die Stunde einen goldene Nase verdient.

    Ich war mit Reika gerade erst in genau der gleichen Situation, SherlyH . Ich fühle also mit dir :ugly:

    Kernproblem war ein zu hohes Erregungslevel im Freilauf. Wenig entspanntes Schlendern. Reika ist immer im richtig flotten Trab unterwegs gewesen (und bei ihrem langen Beinen war sie sehr schnell sehr weit weg :pfeif: ). Rückruf klappte zwar eigentlich immer, aber der Radius war auf einmal riesig geworden und sie war eben alles andere als entspannt.

    Ich habe also auch vor wenigen Wochen angefangen, wieder mit Schlepp zu gehen. Primärziel: Erwartungshaltung ändern und damit allgemein die Aufregung senken. Hier hat das tatsächlich gut geklappt. Ich lasse sie jetzt schon wieder für kurze Phasen frei und in diesen ist die Grundaufregung deutlich geringer. Sobald sie mir wieder zu aufgeregt wird (bzw im Idealfall direkt davor) kommt wieder die Leine dran.

    Also zumindest bisher habe ich schon das Gefühl, dass sie einen Zusammenhang erkennt. Also nicht so komplex natürlich. Sie denkt sicher nicht ''oh, ich war im Freilauf zu aufgeregt, deswegen muss ich jetzt wieder öfter an die Schleppleine'' xD Aber wie gesagt ändert sich das Erregungslevel aktuell wieder grundlegend. Und das ist ja das, was ich will.

    Also, lange Rede kurzer Sinn: Mein Weg geht auch gerade über mehr Leine + engere Führung. Und bisher klappt das sehr gut. Ich drücke die Daumen, dass das bei euch genauso läuft :smile:

    Ich denke, auf eine bestimmte Art ist es ganz normal, die eigene Spezies zu überhöhen. Also biologisch gesehen will sich doch jede Spezies selbst erhalten, oder nicht? Ist jetzt mein total laienhaftes Verständnis. Und es ergibt deswegen Sinn, dem Leben der eigenen Spezies mehr Wert zuzumessen als anderen?

    Nun denken Tiere (vermutlich, man wirds nie beweisen können) nicht so differenziert über solche Themen nach, Menschen können das schon. Also kann man diesen Instinkt natürlich in Frage stellen. Aber ich würde trotzdem erstmal, als Basis sozusagen, davon ausgehen, dass es was sehr natürliches ist, die eigene Spezies höher zu werten.

    Zusätzlich ist es, neben dem 'großen Ganzen', also dem Spezieserhalt, wahrscheinlich auch normal, dass man (meistens) die engsten persönlichen Bindungen zu Lebewesen der eigenen Spezies hat. Ausnahmen gibts immer, aber für die allermeisten gibt es mehr Menschen, die ihnen extrem wichtig sind, als Tiere. Da man die Welt immer basierend auf den eigenen subjektiven Erfahrungen wahrnimmt und bewertet, wird vermutlich auch deswegen die eigene Spezies aufgewertet.

    Der nächste große Punkt ist die Gewohnheit an das eigenen Leben und die eigenen Privilegien. Ist das gleiche mit Massentierhaltung, Kinderarbeit, Ausbeutung armer Länder usw... Wenn man aktiv drüber nachdenkt, dann finden die allermeisten sowas schlimm. Um das alles aber aktiv zu verändern müsste sich unser Leben drastisch (!) ändern und wir müssten eine ganze Menge Privilegien abgeben. Deswegen passiert nicht wirklich etwas. Auch das ist bei diesem Thema wahrscheinlich ähnlich.

    Ob es eine rein objektive Begründung für die Überhöhung von Menschen gibt? Einige würden vielleicht die kognitiven Fähigkeiten anführen. Oder einfach die 'Macht'. Der Mensch ist das mächtigste Tier, bestimmt über andere Tiere und die Welt. Es gäbe sicher einige Menschen, die rein aus diesen beiden Gründen eine Überhöhung des Menschen absolut gerechtfertigt finden. Zusätzlich gibts ja auch noch religiöse Gründe.

    Ich selbst finde es schwer, mich auf die Schnelle persönlich zu positionieren. Darüber muss ich noch genauer nachdenken. Vielleicht fällt es mir nach der Diskussion leichter (oder ggf. auch noch schwerer).