Hilf ihm bitte auf jeden Fall!
Wenn er schon die Rute einklemmt, sich duckt, unter sich pinkelt... hat er bereits so viel Stress, dass gar nicht mehr lernen könnte. Das einzige, was er aus solchen Situationen mitnimmt, ist das Gefühl, verzweifelt und alleingelassen zu sein. Die anderen Hunde handeln da im Übrigen auch unsozial. Auch wenn dein Hund jung ist müssen die anderen ihn nicht so angehen. Deiner scheint eindeutig zu beschwichtigen, wenn sie sich trotzdem 'auf ihn stürzen', dann haben die anderen anscheinend auch keine vernünftige Kommunikation gelernt. Dementsprechend kann dein Hund auch nichts von ihnen lernen - außer schlechte Kommunikation halt, aber das willst du sicher nicht.
Dazu kommt, wenn du 'Glück' hast, dann bleibt dein Hund für immer bei seinen Konfliktlösestrategien (Einfrieren, sich klein machen...). Genausogut kann es aber auch sein, dass er irgendwann in den Kampf geht, denn mit seinen bisherigen Strategien funktioniert es ja nicht. Und irgendwann probiert er dann vielleicht mal was anderes aus, wenn er so keinen ERfolg hast. Und dann hast du es ggf mit einem großen, schweren Hund zu tun, der keinen Fremdhund mehr in seinem Dunstkreis duldet. Das willst du nicht.
Gerade dann, wenn es dein Ziel ist, dass dein Hund selbstbewusster im Umgang mit anderen wird, dann musst du eine gute Basis schaffen. Eine Basis aus guten Erfahrungen, freundlichen und souveränen Einzelkontakten und Vertrauen in dich, dass du ihm Sicherheit gibst.
Mein Balu ist ja auch so ein Hasenfuß. Als er einzog ist er manchmal einfach weggerannt, wenn mehr als 2 Fremdhunde mit ihm im Freilauf waren. Ansonsten hat er sich versucht zu verstecken. Inzwischen ist er deutlich selbstbewusster und souveräner - weil ich ihn geschützt habe, wenn er es brauchte. Weil er nicht zu Kontakten gezwungen wurde, die ihn überfordern. Er hat zuerst gelernt, dass ihm nichts passiert, weil ich im Zweifel da bin und mich kümmere. Und mit der Basis kann er jetzt viel entspannter mit anderen Hunden agieren und sogar mal angemessen Grenzen setzen, wenn nötig.
Vermeide Hundewiesen mit asozialen Fremdhunden, suche ruhige und freundliche Kontakte für ihn und hilf ihm unbedingt, wenn er selbst überfordert ist. Dann wird er mit Glück langsam souveräner werden.