Beiträge von Caissa

    Reika steckt gerade mitten in Läufigkeit Nr.3.

    Am Wochenende waren 2 Freundinnen zu Besuch, die Reika zuletzt vor einigen Monaten gesehen haben. Beide meldeten mir rück, dass sie viel erwachsener wirkt als beim letzten Mal.

    Und es stimmt. Bei Reika hat jede Läufigkeit bisher eine deutliche Veränderung gebracht. Dieses Mal ruht sie mehr in sich.

    Beim Besuch hat sie sich nach 10min ins andere Zimmer verzogen und gepennt :party:

    Besuch hat hier ja immer zu großer Aufregung geführt und sie kam nicht so recht runter. Vor ein paar Monaten haben ich die Strategie gewechselt und auf körpersprachlich-vom-Besuch-wegschicken gesetzt (inzwischen klappts auch immer besser, sie verbal wegzuschicken). Das gepaart mit der Läufigkeit hat offensichtlich Früchte getragen, ich bin sehr stolz auf das kleine Monsterchen :herzen1:

    Hilf ihm bitte auf jeden Fall!

    Wenn er schon die Rute einklemmt, sich duckt, unter sich pinkelt... hat er bereits so viel Stress, dass gar nicht mehr lernen könnte. Das einzige, was er aus solchen Situationen mitnimmt, ist das Gefühl, verzweifelt und alleingelassen zu sein. Die anderen Hunde handeln da im Übrigen auch unsozial. Auch wenn dein Hund jung ist müssen die anderen ihn nicht so angehen. Deiner scheint eindeutig zu beschwichtigen, wenn sie sich trotzdem 'auf ihn stürzen', dann haben die anderen anscheinend auch keine vernünftige Kommunikation gelernt. Dementsprechend kann dein Hund auch nichts von ihnen lernen - außer schlechte Kommunikation halt, aber das willst du sicher nicht.

    Dazu kommt, wenn du 'Glück' hast, dann bleibt dein Hund für immer bei seinen Konfliktlösestrategien (Einfrieren, sich klein machen...). Genausogut kann es aber auch sein, dass er irgendwann in den Kampf geht, denn mit seinen bisherigen Strategien funktioniert es ja nicht. Und irgendwann probiert er dann vielleicht mal was anderes aus, wenn er so keinen ERfolg hast. Und dann hast du es ggf mit einem großen, schweren Hund zu tun, der keinen Fremdhund mehr in seinem Dunstkreis duldet. Das willst du nicht.

    Gerade dann, wenn es dein Ziel ist, dass dein Hund selbstbewusster im Umgang mit anderen wird, dann musst du eine gute Basis schaffen. Eine Basis aus guten Erfahrungen, freundlichen und souveränen Einzelkontakten und Vertrauen in dich, dass du ihm Sicherheit gibst.

    Mein Balu ist ja auch so ein Hasenfuß. Als er einzog ist er manchmal einfach weggerannt, wenn mehr als 2 Fremdhunde mit ihm im Freilauf waren. Ansonsten hat er sich versucht zu verstecken. Inzwischen ist er deutlich selbstbewusster und souveräner - weil ich ihn geschützt habe, wenn er es brauchte. Weil er nicht zu Kontakten gezwungen wurde, die ihn überfordern. Er hat zuerst gelernt, dass ihm nichts passiert, weil ich im Zweifel da bin und mich kümmere. Und mit der Basis kann er jetzt viel entspannter mit anderen Hunden agieren und sogar mal angemessen Grenzen setzen, wenn nötig.

    Vermeide Hundewiesen mit asozialen Fremdhunden, suche ruhige und freundliche Kontakte für ihn und hilf ihm unbedingt, wenn er selbst überfordert ist. Dann wird er mit Glück langsam souveräner werden.

    Wär ja noch schöner, wenn der Buchmarkt nur bedingt Zugang ermöglichen würde...

    Habe ich auch überhaupt nicht gefordert. Das war nur die Erklärung, warum man nicht einfach sagen kann, dass es eh nur für ganz bestimmte HH gedacht ist.

    Ich habe auch nie dafür plädiert, einfach alles ungefragt zu übernehmen. Es ist aber einfach unrealistisch, zu erwarten, dass jeder Anfänger jeden Trainer und jeden Ansatz direkt einordnen kann. Man liest halt, was da steht, und auf das, was im Buch steht, beziehe ich mich. Nicht mehr und nicht weniger. Es wurden hier nach Meinungen zum Buch und dann speziell zur Handfütterung gefragt.

    Wenn jetzt auf jede Kritik "man muss es halt nicht übernehmen" geantwortet wird, ist eine Diskussion übers Buch doch irgendwie unmöglich? Dass man sich selbst rauszieht, was man sinnvoll findet (wenn man es denn einordnen kann) ist selbstredend. Aber genau darüber, wie die User hier das Buch empfinden, soll der Thread doch gehen, oder nicht?

    Handfütterung ist ja auch nur eine Möglichkeit von vielen und irgendwo im Buch gibts noch eine Grafik die zeigt, wie viel "Erfolg" das bringt wenn man nur Handfütterung als Massnahme nimmt. Und ich finde, dass man hier auch den Kontext des ganzen Buches "verstehen" muss. Dann wird nämlich klar, dass es sich hier nicht um ein 0815 Problem handelt sondern um ein Buch das erklärt was man tun kann wenn der Aussenfokus des Hundes so stark ist, das Halter unwichtig sind. Wie habt ihr das verstanden?

    Dazu noch, weil ich es eben vergessen habe :tropf:

    Das stimmt. Es wird als eine von vielen Möglichkeiten beschrieben. Und auch im Handfütterungs-Kapitel selbst wird darauf hingewiesen, dass die Handfütterung alleine keine Erfolge bringen wird. Was das angeht finde ich Baumanns Empfehlung auch deutlich angenehmer zu lesen als die undifferenzierteren Empfehlungen, die man auch manchmal zur Handfütterung liest.

    Na ja, wenn man sich anguckt woher Baumann kommt (wirklich Problemhundebereich) und wohl weniger HH sich solche Bücher kaufen, wenn alles tutti ist, nen bissl Hirn einsetzen, dann erklärt sich Einiges von selbst.

    Das Buch ist frei verkäuflich und wird auch hier oft in Anfänger-Threads empfohlen. Also kann man da mMn nicht einfach sagen, dass es wegen Baumanns Background eh nur für Härtefälle geschrieben ist. Zumal sein eigenes Beispiel zu dem Thema eben ein relativ normales Erziehungsproblem beschreibt.

    Aber wenn das, was ich schreibe, für dich so klingt, als sei es hirnlos, ist eine Auseinandersetzung zu dem Thema vielleicht auch nicht sinnvoll?

    Ja, er schreibt, dass man die Fütterung nicht ändern soll, wenn alles iO ist.

    Nur sehe ich es nicht so, dass er Handfütterung nur bei massiven Problemen empfiehlt. "Probleme mit der Halterorientierung" kann ja alles mögliche sein. Das Beispiel, welches er im Kapitel benutzt, behandelt einen Beagle, der draußen gerne zu fremden Menschen läuft und diese freundlich anspringt.

    Das wäre für mich kein Problem, welches so massiv wäre, dass der Zwang über die Fütterung gerechtfertigt wäre.

    Aber wie gesagt, ist einfach meine Meinung. Und die ist zum großen Teil auch informiert von meinem Bauchgefühl. Das hat natürlich keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit.

    Er schreibt ja auch nie alles Futter nur so geben.

    Das lese ich schon so.

    ''Da die Nahrung des Hundes untrennbar mit der Person des Besitzers verbunden ist, entsteht die zunächst gewollte Abhängigkeit des Hundes gegenüber dem Zweibeiner. Dass selbstverständlich die früher zu hause stehende Futterschüssel zum Tabu erklärt werden muss, dürfte einleuchten''(S. 93+94 bei mir).

    Nur bei Hunden, die draußen gar kein Fressen annehmen, solle man es anders machen und ca. 1/3 der Ration weiterhin geben - aber nicht, um es für die Hunde angenehmer zu machen, sondern weil eine Nulldiät kein so starkes Hungergefühl mit sich bringen würde wie die 1/3 Fütterung.

    Das ist ja auch der Kernunterschied zu anderen Formen der Futterbelohnung - mit dem normalen Futter auf Spaziergängen zu belohnen ist denke ich Teil vieler Ansätze, nur wird sonst eben trotzdem der Rest der Gesamtration zuhause gegeben.

    Baumann macht ja auch keinen Hehl daraus, über Abhängigkeit und Hunger zu arbeiten. Das benennt er selbst in dem Kapitel so. Er ist nur der Meinung, dass man von dieser Abhängigkeit nach einigen Monaten Handfütterung zu echter Bindung kommt (wenn man es richtig macht). Und er sieht den Zwang da als Mittel zum Zweck und findet ihn offensichtlich nicht verwerflich.

    Ich fühle mich vor allem unwohl damit, dass die Methode als tolle Möglichkeit für Jedermann angepriesen wird. Dass es spezielle Fälle gibt, wo nichts anderes geht, kann gut sein. Aber für mein Empfinden wird in dem Kapitel nicht deutlich genug, welcher existenzielle, massive Zwang dort ausgeübt wird. Und für mich ist es nicht logisch, warum man bei, ich nenne es mal 08/15 Problemen, zu diesem Mittel greifen sollte.

    Dass die Abhängigkeit zu echter Bindung wird finde ich auch nach wie vor fragwürdig. Bzw. sehe ich es nicht, dass wirklich die Handfütterung dafür verantwortlich ist. Dass Hunde durch Kooperation mit dem Menschen Bindung entwickeln können ist logisch, aber diese Kooperation und gemeinsames Arbeiten ist bei den allermeisten Hunden mMn auch durch andere Mittel zu erreichen.

    Meine two cents, die mal wieder viel zu lang geworden sind :headbash:

    Ich bin kein Fan von Handfütterung und für mich (!) ist die Bindungs-Begründung auch überhaupt nicht schlüssig, sondern Schönmalerei.

    Handfütterung macht abhängig, aber Abhängigkeit macht keine Bindung. Zumindest nicht in meinem Verständnis.

    Effektiv für die Orientierung am Menschen ist das sicherlich. Ist für mich zumindest total logisch, Hunde sind ja nicht doof, wenn sie sich am Menschen orientieren müssen, um existenzielle Ressourcen zu erhalten, dann werden sie das auch tun.

    Ansonsten habe ich das Buch aber gerade erst angefangen, eine umfassende Bewertung ist also noch nicht möglich. Interessant ist es, auch wenn ich mir schon ziemlich sicher bin, dass ich nicht überall zustimme. Tu ich aber auch äußerst selten bei Büchern oder Trainingskonzepten.

    Das ist wieder mein doofer innerer Anspruch, dass ich immer denke, ich 'muss durch Situationen durch'. Ich weiß, wenn ich drüber nachdenke, dass das total dämlich ist :headbash:

    Ist aber leider mein Instinkt.

    Aber super gut, dass du es nochmal ansprichst @Vakuole, danke! Da muss ich einfach an mir arbeiten.

    Ich muss mich hier mal freuen.

    Meine Pöbelliese hat heute bei ca. 15 Begegnungen nur einmal gepöbelt. Und das bei Abständen von höchstens 4m bis zu 0,5m zwischen den Hunden :party:

    Bei einigen Begegnungen musste ich die entgegenkommenden um ein bisschen Zeit bitten, um zu schaffen, dass Reika mit dem Kopf 'bei mir' ist. Die Leute haben dann kurz gewartet. Ich habe mich also natürlich auch bei den entsprechenden HH bedankt, das hat sehr geholfen.

    Trotz des 'Cheatens' war ich aber echt happy über die Leistung heute. Ich muss das jetzt genießen, ich weiß ja, es wird auch mal wieder anders laufen :pfeif:

    Wie schön, dass ihr alle die großen, langhaarigen, sabbernden Hunde ausschließt. Dann bleiben mehr für mich übrig :applaus: :cuinlove:

    100% ausschließen könnte ich wahrscheinlich nichts. Man weiß ja nie.

    Aber was ich für sehr unwahrscheinlich halte:

    - Brachyzephale Rassen (auch aus dem TS unwahrscheinlich, da aber nicht unmöglich)

    - Alle Spezialisten, Arbeitshunde, Gebrauchshunde (Border, Malis, Jagdgebrauchshunde...)

    - Nackte oder sehr kurzfellige Hunde (rein optisch nicht mein Ding)

    - Huskys, Malamutes, Wolfhunde... (faszinierend bei anderen, aber charakterlich nicht meins fürs Zusammenleben)

    - Labbi oder Goldi (nette Hunde, aber nicht mein Typ)

    Ich glaube, zu Beginn meiner DF wäre die Liste noch viel länger gewesen. Da hätte ich wahrscheinlich u30 Kilo alles ausgeschlossen, alles Gelockte auch, Collies und Shelties, Schnauzer... Aber durchs Mitlesen hier hat sich gefühlt mein Horizont etwas erweitert und ich habe gemerkt, dass da auch viele tolle Hunde drunter sind.