Beiträge von Caissa

    Da der Thread ja schon sehr lang ist und man schnell den Überblick verliert:

    Könnten die Dobi-Spezis (und natürlich auch alle anderen, die einen guten Tipp haben) nochmal kurz zusammenfassen, worauf @Nala01 nun besonders achten sollte; was ihrem Hund beim zur-Ruhe-kommen und Schlaf-finden helfen könnte?

    Ich verstehe, dass alle zur Abgabe raten und will dem auch nicht widersprechen. Im Gegenteil, ich denke auch, dass eine Abgabe an ein kundiges Zuhause sicher das beste für den Hund wäre. Aber Fakt ist ja aktuell, dass der Hund nicht morgen abgegeben werden wird. Und so lange er da ist, ist es auf jeden Fall wichtig und im Interesse des Hundes, dass er zur Ruhe kommt und Schlaf nachholt.

    Der Welpenauslauf ist bestellt, @Nala01 , hast du einen Plan, wie du mit dem Auslauf arbeiten möchtest? Wie sieht inzwischen der Tagesablauf aus und wie viele Stunden Schlaf /24h gab es in den letzten Tagen? Hast du sonst noch Fragen oder Situationen, bei denen du akut Rat bräuchtest?

    Okay das beruhigt mich etwas, ich habe vor Kurzem auch zum ersten Mal davon gehört (Rassen ohne Schwanz Körpersprachenprobleme etc) und mir ist natürlich bewusst dass das Internet nicht das Maß aller Dinge ist. Ich darf mich von soetwas nicht zusehr verunsichern lassen.

    Euer Kooiker wird natürlich lernen, mit ihr zu kommunizieren, wenn sie tagtäglich interagieren.

    Stimmen tut es aber trotzdem, dass die Kommunikation durch den Körperbau eingeschränkt ist. Gerade bei der Kommunikation mit Fremdhunden lohnt es sich auch, das im Hinterkopf zu haben.

    Aber ich kann versichern, dass meine Hündin wirklich nichts tut. Wenn sie angeknurrt wird geht sie, auch wenn man sie anschreit. Sie ist ein Sensibelchen, kein Tritt nötig.

    Drei Dinge musste ich bei der Aussage denken:

    Nr. 1, Hunde sind Tiere, und Tiere sind keine Maschinen. Klingt total plump, ich weiß, ist es auch. Soll aber nur das heißen, was andere hier schon super ausgeführt haben. Bei keinem Hund kann man jemals zu 100% versichern, dass er 'nichts tut'. Sei es, dass man seine Signale falsch liest. Sei es, dass er einen schlechten Tag, Schmerzen oä hat. Sei es, dass es genau einen anderen Hund auf der Welt gibt, den er so richtig scheiße findet, und den trifft man erst nach einigen Jahren gemeinsamen Lebens. Man kann sich bei so einer Aussage ziemlich sicher sein, wenn der eigene Hund ausgewachsen ist (!), man sehr gut darin ist, die Hundesprache zu lesen (!) und man den Hund schon länger kennt (!). Aber selbst dann gibt es keine 100%, nicht bei anderen Lebewesen.

    Nr. 2, führt Nr. 1 eigentlich nur weiter. Wenn wir eure Voraussetzungen anschauen: Dein Hund ist noch jung, hat also noch eine charakterliche Veränderung vor sich. Du hast deinen Hund noch nicht lange, heißt du kennst sie noch nicht so gut und es ist möglich, dass sich alleine deswegen ihr Verhalten noch ändert (einige Hunde brauchen eine Zeit, bis sie sich genug eingelebt haben, um ihr 'normales' Verhalten zu zeigen. Und du bist, wie in diesem Thread ja schon thematisiert wurde, bei weitem keine Expertin für Hundesprache. Das meine ich übrigens gar nicht böse, tatsächlich kann man das auch gar nicht erwarten bei Hundeanfängern. Ich schreibe das auch nicht, um dich zu beleidigen, sondern um dir klarzumachen, warum deine Versicherung, dein Hund würde nichts tun, hier nicht ernst genommen wird.

    Nr. 3, die Definition von "was tun". Du scheinst noch in dem Glauben zu sein, dass ein Hund 'nichts tut', so lange er nicht beißt, bellt oder knurrt. Ehrlicherweise (und leider) gibt es auch viele langjährige HH, die das immer noch glauben. Aber das ist viiiel zu einfach gedacht, Hunde kommunizieren so viel feiner! Das Thema hatten wir ja auch schon kurz. Wenn deine Hündin also frontal auf einen anderen Hund zuläuft und so dicht rankommt, dass dieser knurrt. Dann hat sie schon lange 'was getan'. Nämlich sich angenähert, ohne auf die vorherigen Warnsignale, die der Fremdhund ausgesendet hat, zu reagieren. Sie ist in dem Moment also schon unhöflich gewesen und wenn der andere dann knurrt, dann war es deine Hündin, die 'was getan' hat. Wäre deine Hündin wirklich so ein soziales Sensibelchen, dann würde sie nicht warten, bis sie angeknurrt wird, um zu gehen. Dann würde sie gar nicht erst hingehen.

    Am Ende bleibt das Fazit - behalte sie einfach bei dir, außer es ist etwas anderes abgesprochen. Deine Hündin 'tut was' - sie läuft zu anderen Hunden hin, die nicht belästigt werden wollen. Also ist es an dir, das zu verhindern.

    Ich finde es übrigens richtig gut, dass du noch da bist und antwortest. Ich kann auch verstehen, dass es gar nicht so einfach ist, die eigenen Vorstellungen von Hundehaltung und dem eigenen Hund mal eben zu überdenken (immerhin ist dieser Thread erst wenige Tage alt). Vielleicht hilft wenigstens der Gedanke: Keiner hier verurteilt deinen Hund per se. Es geht nicht darum, dass hier irgendwie eine allgemeine Abneigung gegen Schäferhunde existiert (im Gegenteil würde ich sagen, es gibt sogar viele Fans). Es erwartet hier auch keiner, dass alle Hunde sich gegenseitig lieben oder permanent überall freilaufen können müssen. Wenn du bei der Erkenntnis ankommst, dass deine Hündin gerade nicht an dem Punkt ist, an dem sie freilaufen kann, weil sie es nicht schafft, die Individualdistanz anderer Hunde zu respektieren - dann verurteilt dich keiner, sondern viele werden verständnisvoll nicken, weil wohl jeder es kennt, dass gewisse Reize für den eigenen Hund zu schwierig sind. Genauso kennt sicher jeder hier die Situation, dass man dachte, man hätte schon eine Menge Wissen rund um den Hund, nur um dann eine andere Person zu treffen, die offensichtlich (in gewissen Bereichen) viiiel mehr weiß. Auch das ist nicht schlimm.

    Ich hoffe, dass du bleibst, dich weiter der Diskussion stellst und deine Einstellung weiter kritisch hinterfragst!

    Es ging mir in diesem Fall nur darum, dass die TE meinte, sie könne sich Zitat "so einen Luxustrainer" nicht leisten

    Hat sie geschrieben, dass sie sich das nicht leisten kann? Wo denn?

    Ich lese den Begriff "Luxustrainer" irgendwie ganz anders als die meisten anderen hier. Ich hatte es so verstanden, dass die TE sich gefragt hat, ob man es nicht doch mit einem richtig guten Trainer (=Luxustrainer) in den Griff bekommen könnte, dass der Hund das Alleinsein schafft. Ich hatte es erstmal nicht so verstanden, dass sie denkt, dass ein Einzeltrainer per se Luxus ist.

    Vielleicht kann die TE, falls sie nochmal antwortet, klarstellen, wie das gemeint war :smile:

    Edit: Nein, auch mit einem guten Trainer geht es nicht. Da stimme ich allen anderen hier zu

    Ich finde den Hinweis von @Free your Mind gar nicht so unwichtig. Ich würde das nicht 1:1 so unterschreiben, aber grundsätzlich halte ich es durchaus für wichtig, dass die TE nun nicht kopflos in Stress verfällt. Die TE hat in ihrem letzten Post geschrieben, dass sie gestresst ist und die Nachfrage mit der Box las sich für mich jetzt auch nach Verzweiflung.

    Der Hund muss zur Ruhe kommen, weniger gepusht werden und mehr schlafen. Die TE sollte die Hinweise hier ernst nehmen, definitiv. Aber wenn die TE nun riesen Stress hat und schnelle Affektentscheidungen trifft hilft das mMn niemanden, auch ihrem Hund nicht.

    Liebe TE,

    setz dich vielleicht nochmal hin. Nimm dir ein Notizbuch, lies den Thread nochmal in Ruhe und notiere dir wichtige Hinweise, Infos über deine Rasse und Trainertipps. Und dann Versuch mit kühlem Kopf dein weiteres Vorgehen zu planen.

    Z.B. kurzfristige Aktionen zu planen (Betreuung organisieren, Einzeltraining mit kündigen Trainer organisieren).

    Mittelfristig solltest du dich dann auch weiter über Dobermänner informieren, über Hundesprache ganz allgemein und über die Bedürfnisse der Hunde in verschiedenen Entwicklungsstadien. Gerade jetzt wäre das zB unter anderem genügend Ruhe und Schlaf, um neue Eindrücke zu verarbeiten.

    Wenn du dann in deinem Kopf alles etwas sortiert hast, frage hier gerne nochmal gezielt nach. Viel Erfolg :winken:

    Naja, die Box soll ja auch zum Stubenreinheitstraining benutzt werden. Sie soll sich dann ja melden wenn sie muss, und bei offener Tür kann sie ja auch einfach raus und irgendwo hinpiseln.

    Außerdem soll sie ja in aufgedrehten Momenten z.B. in der Box dann Ruhe finden, oder auch für's Autofahren muss die Box dann zu sein.

    Ich plane nicht, eine Box permanent zu nutzen, aber ich würde sie schon ganz gerne am Anfang für das Training nutzen, da es wohl doch viele Vorteile bietet.

    Ich werde jetzt aber wieder langsam rangehen, und die Tür immer offen lassen bis sie wirklich gerne Zeit in der Box verbringt. Habe einfach zu wenig Geduld gehabt..

    Kennst du viele Hunde, die nicht stubenrein geworden sind, weil die Besitzer keine Box benutzt haben? Ich kenne keinen einzigen. Ich hatte auch keine Box für meine Hündin, weil ich es für den Hund unangenehm finde, den Schlafplatz nicht wechseln zu können (Zwecks Gemützlichkeit und Thermoregulation). Außerdem muss der Hund nachts ja Wasser zur Verfügung haben (siehe Tierschutzhundeverordnung, aber ist ja auch logisch), also müsste die Box groß genug sein, dass der Hund gemütlich liegen kann, ohne dass der Wassernapf stört (oder umgekippt wird zB). Bei der Boxengröße kann ein Hund dann wahrscheinlich auch in eine Ecke pieseln und in der anderen weiterschlafen, wenn er will.

    Zum Ruhe finden: Dass Ruhen möchtest du ja vermutlich nicht nur Zuhause haben, sondern evtl auch mal außerhalb (in Bahn, Restaurant, wenn man draußen mal rumsitzt...). Wenn du das über eine Box aufbaust ist das finde ich unpraktisch, weil du die ja nicht immer mitschleppen kannst. Bei einem großen Hund wie einem Labbi erst Recht nicht. Wenn du also ein Objekt als Ruheort etablieren möchtest, dann würde ich eher zB eine Decke nehmen.

    Am Ende bleibt es deine Entscheidung, ob du eine Box benutzt. Aber nur mal als Perspektive: Wenn dein Hündchen die Box gerade scheiße findet und sie euch nicht hilft, dann ist es auch kein Beinbruch, sie wegzulassen (bzw nur im Auto zu nutzen). Es klappt auch ohne.

    Bellen, knurren, aufgestellte Haare und Zähne fletschen.

    Beim Bellen und knurren sind wir wieder bei verbalen Signalen - ja, die nutzen Hunde auch, das sind aber selten die ersten Signale, die gesendet werden.

    Bei der Piloerektion (aufgestellte Haare) geht man soweit ich weiß davon aus, dass sie unterschiedliche Ursachen haben kann (Erregung, Angst, Unsicherheit). Außerdem ist sie nicht bewusst steuerbar für den Hund, also kein gewolltes Zeichen von Aggression.

    Zähne zeigen - kann auch im spielerischen Kontext passieren. Kann auch Aggression bedeuten, ja. In dem Fall ist "fletschen" der Zähne aber auch eher ein späteres Signal, starten tun Hunde normalerweise subtiler.

    Bei der Körpersprache im Allgemeine kannst du nicht einzelne Signale nehmen und sagen "wedeln - freundlich" und "Zähne zeigen - aggressiv". Du musst dir den ganzen Hund anschauen (Blick und Blickrichtung, Muskelspannung, Körperschwerpunkt, Bewegungsrichtung...) und das Zusammenspiel aller Signale. Und dazu gehören kleinste Signale wie blinzeln, schnelles Lippenlecken und minimales Abwenden des Blickes zB.

    Edit: Samma, was tippt ihr eigentlich alle so schnell. Ich denk immer ich bin normal schnell und nach Absenden sind schon 15 andere Antworten da :ugly:

    Danke für deine Antwort @Free your Mind .

    Es freut mich, wenn die Worte hier dich zum Denken angeregt haben.

    Ich kann die negativen Reaktionen gut verstehen, tatsächlich läuft bei deinen Beschreibungen in meinem Kopf auch ein sehr unangenehmer Film ab. Besonders was das "Überreden" angeht und das Hinrennen deines Hundes zu angeleinten Fremdhunden. Hast du, was die beiden Dinge angeht, etwas mitgenommen? Der Aspekt ging hier finde ich etwas unter, aber es gab ja auch Hinweise zu Möglichkeiten, sich im Voraus mit HH zu verabreden, die Lust auf Kontakt haben (Dogorama, Facebook...). Kannst du dir vorstellen, dich vielleicht lieber mehr darauf zu fokussieren als darauf, Kontakt zu angeleinten Hunden auf euren täglichen Gassirunden einzuplanen?


    Ich gehe auch nochmal zur Körpersprache-Sache über, weil das wie ich finde auch ein wichtiger Aspekt ist:

    Wedelnder Schwanz, hecheln, fiepen, ziehen in unsere Richtung

    Schau, das beschreibt erstmal alles nur Aufregung. Da ist noch kein Signal dabei, das eindeutig Freude ist.

    null Aggression.

    Was würdest du als Aggression wahrnehmen?

    Ich stimme übrigens allen anderen zu - das "Nein" des fremden HH sollte genügend für dich, unabhängig von der Körpersprache der Hunde. Aber ich glaube trotzdem, dass dein Unverständnis den anderen HH gegenüber auch daherrührt, dass du die Körpersprache vielleicht zu einfach siehst (wedeln und fiepen = Freude) und dass ein größeres Verständnis hierbei dir auch helfen könnte, die anderen HH besser zu verstehen.