Beiträge von Caissa

    als ob er sich mit mir messen wollen würde

    Wie habt ihr das gemacht, dass er wusste, dass ihr der Boss seid?

    Wie kann ich da gegen halten?

    Die Zitate sind mir alle so ein bisschen ins Auge gesprungen. Da drängt sich bei mir der Eindruck auf, dass du das Gefühl hast, du müsstest du dich möglichst durchsetzen, weil der Hund sonst der Boss sein will. Als hättest du Angst, einen 'dominanten' Hund zu haben, der dich dann nicht als 'Rudelführer' akzeptiert.

    Liege ich richtig mit meinem Eindruck? Sind vor allem die zwei Worte, die ich in Anführungszeichen gesetzt habe, Worte, die dir Sorgen machen?

    Das klingt doch super.

    Ich freue mich, dass die Trainerin euch helfen konnte. Sie klingt auch sehr vernünftig - das ist schön, ist es doch leider nicht selbstverständlich.

    Dass ihr sie sympathisch fandet ist gut, das macht das Training wahrscheinlich deutlich effektiver.

    Ich drücke euch die Daumen, dass es alles so klappt, wie ihr es euch vorstellt! :smile:

    Du klingst auch schon viel optimistischer und befreiter, das ist schön und wird sich im Umgang mit eurem Hündchen sicher wiederspiegeln.

    Toll, dass ihr euch schon für weitere Trainingsstunden verpflichtet habt - das ist bestimmt hilfreich, es werden im Umgang sicher noch viele Fragen auftauchen.

    Und Hut ab, dass du dich der ganzen Kritik hier gestellt hast und immer weiter ehrlich geantwortet hast. Das kann nicht jeder.

    Alles Gute weiterhin, ich würde mich freuen, ab und zu von euren Fortschritten zu hören :smile:

    Natürlich kann man jetzt spekulieren, was die Trainerin eventuell sagen wird. Man könnte aber auch einfach einen Tag abwarten, denn dann weiß man es (falls Selinchen noch berichten mag).

    Ich denke schon, dass es Trainer gibt, die zur Abgabe raten würden, wenn explizit danach gefragt wird. Und wenn Selinchen es dort genauso beschreibt wie hier und sich der Eindruck der Trainerin auch mit dem Gesagten deckt. Ob diese Trainerin es tun wird :ka:Morgen hat man die Antwort.

    Ich finde es total verständlich, dass erstmal der Trainertermin abgewartet wird.

    Ja, hier haben wirklich viele Menschen richtig viel Ahnung von Hunden, aber niemand von uns sieht Selinchen+Familie+Hund und andersrum kann Selinchen niemanden von uns wirklich einschätzen. Einen Hund basierend auf Meinungen aus dem Internet abzugeben, wenn man bald noch einen Termin mit einem Profi vor Ort hat, würde ich auch unlogisch finden.

    Deswegen eben mein Tipp: Fragt nicht nur nach Trainingstipps, also was ihr zB gegen das Beißen tun könnt. Sondern besprecht auch konkret die Frage "Behalten oder nicht" bzw "Wie realistisch ist es, dass unsere Ansprüche erfüllt werden und der Hund ein gutes Leben bei uns haben kann?" mit der Trainerin. Die kann dann auch direkt Nachfragen stellen, wenn was unklar bleibt oder Infos fehlen.

    Falls ihr sie abgebt, dann lieber möglichst schnell, ja. Aber der Trainertermin ist ja auch übermorgen, bis dahin zu warten finde ich total verständlich.

    Denn diesen Gedanken gibt es schon als ganz alten Bauernspruch: "Wer nicht gut zu Pferd und Rind, ist auch nicht gut zu Frau und Kind" Und ich bin mir nicht sicher, ob man wirklich gleichzeitig hoch empathisch mit einem Kind sein kann und gleichzeitig völlig unempathisch gegenüber einem Welpen. Zumindest persönlich hab ich da meine Zweifel.

    Meiner Erfahrung nach gibt es das durchaus. Einige Teile meiner Familie sind auch so, Hunde haben für die keinen viel höheren Stellenwert als Nutztiere und die finden, dass ich um meine Hunde viel zu viel Gewese mache, wenn ich in meinem Alltag Rücksicht auf sie nehme. Gleichzeitig sind diese Personen aber wirklich tolle Eltern, die ihre Kinder bedingungslos lieben und sie genau so nehmen, wie sie sind. Wie gesagt, das sind so meine Erfahrungen im Umkreis, macht ja jeder andere.

    Aber, selbst wenn man diesen Satz ohne Wertung betrachtet, Selinchen

    An einen Hund hat man doch ganz andere Erwartungen als an ein Kind. Er soll sich unserem Leben anpassen, sich einfügen. Er soll gehorchen und nicht hinterfragen.

    Am Ende ist es egal, welche Erwartungen du hast bzw ob diese in deinen Augen gerechtfertigt sind. Denn selbst wenn sie gerechtfertigt wären, siehst du ja, dass dein Hund ihnen gerade einfach nicht entsprechen kann. Und ich würde sehr stark vermuten, dass sie ihnen auch niemals entsprechen wird, wenn ihr euer Verhalten und eure Einstellung nicht ändern wollt.

    Deswegen mein Tipp: nehmt die Fragestellung ganz explizit mit zur Trainerin. Schreibt euch auf, was für Ansprüche ihr an euren Hund habt, was muss sie können, wie schnell muss das gehen und wie viel Energie und Mühe mögt ihr selbst da reinstecken, dass das funktioniert. Und dann erzählt ihr das der Trainerin und bittet sie, euch eine ungeschönte Antwort auf die Frage zu geben, ob es realistisch ist, dass euer Hund unter den gegebenen Umständen euren Ansprüchen entsprechen können wird.

    Ich wette das 90% von euch nicht solche Probleme hatten.

    Reika war ein richtiges Krokodil für mehrere Wochen. Und die hatte auch ordentlich wumms dahinter, wog bei Einzug schon über 10 Kilo. Es ist offenbar schwer für euch zu glauben, aber es wurde ja wirklich schon mehrfach gesagt: Euer Hund verhält sich für einen Welpen total normal. Welpenbeißen ist nicht ungewöhnlich.

    Aber euch belastet es, weil ihr darauf nicht vorbereitet wart. Ich kann das schon verstehen, trotzdem klingt es nicht unnormal.

    Ich will nicht einmal Geld für sie, darum geht es mir nicht. Ich will manchmal mein altes Leben zurück.

    Das finde ich richtig gut von dir! Sowohl, dass Geld kein Thema ist als auch der sehr ehrliche zweite Satz.

    Falls die Entscheidung zur Abgabe fällt würde ich mich auch als Pflege- und Vermittlungsstelle anbieten. Ich wohne im südlichen Schleswig-Holstein.

    Sobald ein Hund keinen Grund mehr hat zu folgen, weil die Bezugsperson sich eh am selben Ort aufhält, kann der auch tief und entspannt schlafen. Hab ich ja selbst erlebt.

    Aber du kannst ja nicht dein ganzes Leben an einem Ort verbringen? Ziel muss es ja sein, dass der Hund sich auch dann entspannt, wenn du nicht festgenagelt an einem Ort bist. Wie hast du da den Übergang gestaltet?

    Aktuell seid ihr im Haushalt:

    - Ein Kind, was laut deiner Aussage Angst vor dem Hund hat

    - Dein Mann, dem das alles eher egal ist, weil du den Hund wolltest

    - Ein Hundewelpe, der die Welt nicht versteht und Stress hat

    - Und du, die eine falsche Vorstellung von Hundehaltung hatte (und den Hund vielleicht lieb haben könnte, wenn er erzogen wäre)
    Das alles erstmal ohne Verurteilung, das ist einfach nur das, was du selbst berichtet hast, zusammengefasst.

    Ich frag mich da einfach wirklich, wozu? Also für wen soll es im Moment die beste Lösung sein, den Hund zu behalten?

    Du kannst das ja alles erstmal sacken lassen und mal drüber schlafen. Es erwartet denke ich niemand, dass du jetzt innerhalb von 2min sagst "alles klar, wir geben sie ab". Aber wenn das oben weiter so bleibt und sich nicht einer der Erwachsenen sehr schnell (!) zu "hat richtig Bock, sich mit Hundesprache und Erziehung auseinanderzusetzen und Zeit reinzustecken, um mit dem Hund individuell zu arbeiten; und das über die nächsten Jahre" verändert, dann gibt es mMn keinen vernünftigen Grund, den Hund zu behalten. Denn dann tut ihr niemandem was Gutes. Weder dem Hund, noch euch selbst.

    Ich glaube ich hätte sie mehr lieb wenn sie erzogen wäre und sich benehmen würde und wenn die Trainerin das hinkriegt kann es schon klappen.

    Die Trainerin wird da gar nichts am Hund machen. Ihr bekommt da Tipps, Hinweise und Erklärungen, wie ihr den Hund erziehen könnt. Und dann dauert das trotzdem einige Wochen bis Monate, bis die ersten Grundlagen (!) sitzen und ein paar Jahre, bis das alles auch wirklich zuverlässig abrufbar ist. Beides vorausgesetzt, dass die Trainerin gut ist und ihr ihre die Ratschläge auch gut umsetzt (was absolut nicht selbstverständlich ist).

    Mach dir da keine Illusionen. Wie schon gesagt, es gibt keine drei Knöpfe, die man drücken muss, damit der Hund erzogen ist. Hundeerziehung ist Arbeit, und das nicht nur für ein paar kurze Wochen.