Beiträge von Caissa

    Jetzt wirklich als letzte Antwort für heute (man bin ich inkonsequent :headbash: )

    Ich habe nicht gesagt, dass alles bestimmt ganz supi läuft. Ich habe der TE ebenfalls geraten, dieses Training so nicht weiterzuführen, weil ich das für den Hund unerträglich finde. Auch schon weiter vorne, als es um den ersten Ausflug nach draußen ging, bei dem der Hund bei seiner Angst ignoriert wurde. Ich habe auch in diesem Thread schon zur Abgabe geraten und würde immer noch sagen, dass das eine sinnvolle Option wäre.

    Mein Gefühl war lediglich, dass aus einzelnen Sätzen abgeleitet wird, dass den ganzen Tag schlimme Dinge passieren und es dem Hund von Anfang an bei der TE nur schlecht geht. Und ich behaupte nicht, dass das nicht so ist, sondern finde es sinnvoller, nachzufragen, wenn es Informationslücken gibt, als diese Lücken automatisch mit den schlimmsten Szenarien auszufüllen.

    Ich hab auch nicht behauptet, dass die TE und ihr Hund eine gute Vertrauensbasis haben. Ich halte es nur für möglich, dass der Anfang von Vertrauen da ist und finde nicht, dass man aus den Beiträgen sicher rauslesen kann, dass es absolut keine Basis gibt. Vertrauen ist ja ein Spektrum, nicht 'hat man 100%' oder 'hat man gar nicht'.

    Und nein, ich sehe es auch tatsächlich nicht so, dass man sicher vorhersagen kann, dass der Hund nun sein Leben lang beeinträchtigt ist und niemals ein entspannter Familienhund wird. Dafür hab ich einfach in meinem Umfeld zu viele Fälle von Hunden gesehen, die unter sehr widrigen Bedingungen und trotz Besitzer, die so einige Fehler machen, eine unfassbar positive Entwicklung nehmen. Und bevor es falsch verstanden wird: Nein, das ist wiederum keine Vorhersage von mir, dass das bei Molly auch sicher passieren wird. Ich sehe Mollys weiteren Werdegang einfach als unvorhersagbar, in beide Richtungen.

    Ich weiß, dass viele das hier anders sehen, meine Beiträge wahrscheinlich nervig weil zu positiv finden. Ist auch ok, darf jeder so sehen. Ich finde einige Beiträge hier zu negativ und gebe deswegen gerne auch mal einen Ausgleich dazu. So ist ein Forum. Und die TE kann sich dann aussuchen, worauf sie reagieren möchte und was sie mitnimmt.

    Das war vor dem Trainerinnenbesuch. Seit die Trainerin da war und die "Spaziergänge" durchgeführt werden, ist Molly auch zuhause unruhig, schläft weniger und hat nach jedem Spaziergang bis zu eine Stunde lang Extremstress, auch im Haus.


    Das ein paar Tage lang dürfte durchaus zu Schlafmangel und Dauerstress führen.

    Ja, da stimme ich dir für die letzten Tage zu.

    Das würde ich nur nicht der TE ankreiden. Dieser Trainingsweg kommt ja von der Trainerin. Die TE hatte zum Glück ein schlechtes Gefühl und deswegen nochmal nachgefragt.

    Aber klar, für den Hund ist es erstmal egal, warum der Stress nun gestiegen ist. Ich finde es deswegen auch wichtig, das Training jetzt anzupassen.

    Es ist aber mMn immer noch eine gute Sache, dass dieser Schlafmangel sich nicht wie in anderen Fällen schon über Wochen zieht. Sowohl gesundheitlich als auch mit Blick in die Zukunft. Da es das Schlafproblem vorher nicht gab kann man hoffen, dass es sich mit angepasstem Training auch wieder regulieren kann.

    Naja, man darf aber nicht vergessen, dass das hier ein Problemthread ist, in dem die TE auf der allerersten Seite natürlich das betont, was nicht klappt. Aber das bedeutet doch längst nicht, dass der komplette Alltag nur purer Stress war.

    Zu den aversiven Methoden hat sie später das hier geschrieben:

    Sie hat zweimal einen leichten Klaps bekommen, das kann man nicht mit „eine knallen“ vergleichen! Und Wasser oder wurfdiscs tun nicht weh.

    Das ist die einzige Info darüber, wie häufig das stattgefunden hat. 2x leichter Klaps. Zum Rest haben wir nur die Info, dass es "probiert" wurde. Wie oft? Keine Ahnung, ist reine Spekulation. Und nein, ich sage nicht, dass solche Methoden kein Vertrauensbruch sind. Selbstverständlich sind sie das. Ich finde es nur sehr anstrengend, zu lesen, wie einige hier, ohne weitere Nachfragen, Dinge für 100% sicher und Fakt erklären, die man gar nicht wirklich wissen kann. Die Häufigkeit der aversiven Maßnahmen und der Grad des Vertrauens gehören dazu.

    Auch klingen jetzt einige Antworten so, als hätte Molly den ganzen Tag, 24/7, nur riesigen Stress. Dagegen sprechen zB solche Antworten:

    Sie ist bis auf das beißen sehr brav macht nichts kaputt pinkelt nur im agarten und schläft viel.

    Sie schläft locker 20 Stunden.

    Irgendwo wurde gefragt wo sie schläft. Sie schläft im Schlafzimmer neben dem Bett. Wir wollten sie im Bett haben aber aufgrund ihrer beißattacken nicht möglich.


    Sie schläft aber seit etwa einer Woche komplett durch, etwas positives würde ich sagen.

    Schlaf ist in den meisten anderen Welpen-Problemthreads, in denen der Welpe Stress zeigt, ein riesiges Thema. Hier ist das unproblematisch. Das macht den Stress während der Wachphasen nicht wett, ist aber ein riesen Pfund, dass Molly immer wieder Phasen der Erholung hat. Also nein, hier ist kein Welpe, der den ganzen Tag im Dauerstress ist.

    Zum Rauszerren aus Ecken. Es kam der Tipp, eine Hausleine anzulegen und das Geschirr dranzulassen, weil Molly wegrennt, wenn sie das Geschirr sieht. Sie rennt nicht prinzipiell vor der TE weg (zumindest hab ich diese Aussage noch nirgendwo gelesen).

    Ich werde es jetzt auch bei diesem Beitrag belassen, um den Thread nicht weiter ins OT zu ziehen. Ich wundere mich nur einfach allgemein, wenn kurze Abschnitte oder auch nur einzelne Sätze genommen werden und dann Dinge als Fakt dargestellt werden, die so einfach nirgendwo stehen und die man nicht wissen kann, ohne die TE gesehen zu haben.

    Molly wurde nicht vernünftig sozialisiert und hat eine Angst vor dem rausgehen, die über das Normale hinausgeht. Die TE ist unerfahren. Natürlich ist das keine tolle Kombi. Aber sie wäre bei weitem nicht die erste Anfängerin, die es trotz solcher Voraussetzungen schafft, ihrem Hund ein schönes Leben zu ermöglichen. Und so lange sie Molly nicht abgeben möchte muss man einfach hoffen, dass das der TE auch gelingt.

    Aber wir wissen doch gar nicht, inwieweit Molly der TE vertraut?

    Die aversiven Methoden hat die TE schon kurz nach Thread-Erstellung eingestellt. Und auch vorher bestand nun nicht der ganze Alltag aus solchen Methoden, so wie ich es verstanden habe. Also finde ich es schwierig, jetzt einfach als Fakt festzulegen, dass überhaupt gar kein Vertrauen zwischen Molly und der TE besteht.

    Es gibt natürlich Hunde, die nach wenigen solcher Korrekturen erstmal komplett mit einem Menschen abschließen und Abstand halten. Andere Hunde verzeihen viel mehr solcher Methoden. Wir wissen schlicht nicht, wie das bei Molly ist.

    Und ich finde auch, Vertrauen baut man doch großartig dadurch auf, dass man den Hund im richtigen Tempo an die Welt ranführt. Deswegen würde ich ebenfalls denken, dass (weiterer) Vertrauensaufbau und an-die-Welt-ranführen (zB über sehr kurze Einheiten an der Haustür oder über Gartengewöhnung) parallel stattfinden können.

    Naja, einerseits wird der TE seitenlang erklärt, dass es 5 vor 12 ist, der Hund große Defizite hat und man viel gutes Training machen muss, damit sie dann irgendwann mal entspannt draußen sein kann.

    Aber das darf die TE nicht "schwierig" nennen? Ich bin ehrlich, ich finde Molly schwierig. Und das sage ich absolut ohne Schuldzuweisung an den Hund, denn natürlich hat Molly keinerlei Schuld an der Situation. Aber trotzdem ist sie schwierig. Schwierig zu händeln, schwierig zu trainieren. Schwierig, weil es bei ihr eben eine kleinere Fehlertoleranz gibt als bei anderen Hunden. Ich finde, das darf man auch aussprechen.

    Ich werde es langsamer angehen und nur kurz mit ihr vor die Türe gehen bis Dienstag und dann hat die Trainerin bestimmt einen Alternativvorschlag.

    Ich drücke euch wirklich die Daumen, dass das klappt.

    Wenn du aber merkst, dass "nur kurz vor die Tür gehen" zum gleichen Stress führt wie bisher, dann trau dich, auf dein Bauchgefühl zu hören. Niemand, auch keine Trainerin, kann dich zwingen, rauszugehen, wenn du findest, dein Hund ist dafür nicht bereit.

    Behalte auf jeden Fall die Idee im Hinterkopf, den Garten als Übergang zu nutzen.

    Im Garten ist es anders. Wenn da ein lautes Geräusch kommt hat sie Angst. Ich glaube sie fühlt sich nur im Haus wirklich sicher.

    Und diese Angst, äußert die sich genauso wie außerhalb des Gartens? Oder ist es im Garten gemäßigter?

    Wenn es gemäßigter ist könnte das ein Indiz sein, dass der nächste Trainingsschritt vielleicht eher sein sollte, sie erstmal im Garten an neue Dinge heranzuführen und mit ihr zusammen Strategien zu entwickeln, mit Stress umzugehen (irgendwer hatte vor ein paar Seiten da auch eine gute, kurze Beschreibung zu geschrieben).

    Ich mag die Trainerin sie ist sehr nett und kommt professionell rüber. Ich kenne mich zu wenig mit Hunden aus aber mein Bauchgefühl sagt das es Zuviel für die Kleine ist. Aber ich möchte auf jeden Fall noch bis zum nächsten Termin weitermachen und dann eventuell eine neue Strategie besprechen bzw. Vielleicht ist es bis dahin besser. Ich möchte nicht gegen die Trainerin gehen.

    Deine Position ist auch nicht einfach, das kann ich verstehen. Ihr habt Fehler gemacht, das habt ihr ja auch eingesehen. Und du bist Anfängerin, auch das stimmt. Trotzdem bist du diejenige, die den ganzen Tag mit dem Hund verbringt. Also nimm dein Bauchgefühl durchaus ernst und schieb das nicht ganz beiseite. Das bedeutet nicht, dass du einfach nur noch machen sollst, was dein Bauchgefühl dir sagt. Professionelle Begleitung ist wichtig. Aber dein Bauchgefühl sollte trotzdem ernstgenommen werden.

    Außerdem kannst du auch kein Training wirklich authentisch durchführen, wenn du eigentlich denkst, es ist das falsche. Also - beobachte weiter deinen Hund, frage nach und teile deine Bedenken. Und wenn du einen Trainingsweg nicht verfolgen möchtest, frag die Trainerin nach Alternativen. Du musst nicht zu allem zwingend 100% ja sagen, nur weil du Anfängerin bist.

    es redet jetzt aber fast jeder gegen das was die Trainerin gesagt hat. Man kann das doch einfach mal so stehen lassen und nicht immer noch mehr input geben

    Die TE hatte ja selbst einige Bedenken zum Vorgehen der Trainerin.

    Und sie macht es doch jetzt genau richtig:

    Danke an alle anderen für die Antworten. Ich werde nochmal mit der Trainerin sprechen und sie auf einige von euch erwähnte Punkte ansprechen.

    Das ist doch eigentlich perfekt. Denn das Forum kann im besten Fall genau das tun: Anregungen geben, basierend auf der Erzählung. Und die HH müssen dann für sich entscheiden (oder es eben mit den Trainern im Real Life besprechen), was jetzt für den Hund passt.

    Ich bin gespannt, was die Trainerin zu den hier vorgebrachten Punkten sagt. Vielleicht kann sie einige entkräften, vielleicht ändert sie ihre Vorgehensweise. Vielleicht tut sie nichts von beidem. Das wird sich zeigen.

    Für Selinchen sind Meinungen hier sicher hilfreich, damit sie weiß, welche Fragen sie der Trainerin noch stellen kann. Denn, gerade wenn man Anfänger bei irgendetwas ist, ist es gar nicht selbstverständlich, dass einem die wichtigen und guten Fragen von alleine einfallen.