Beiträge von Caissa

    Ich gebe ehrlich zu dass ich von Landseern auch eher eine "gemütliche" Vorstellung hatte wie Rütter ja auch schreibt. Reika ist eine Landseerhündin - wie ist sie denn jetzt?

    Gibt solche und solche bei den Landseern. Es gibt den gemütlicheren Typ, noch dem Neufi sehr ähnlich (die Dana bei Rütter war ja glaube ich auch ein Neufi). Gibt bei den Landseern aber euch deutlich kernigere Typen, wachsamer, sportlicher. Reika ist eher letzteres. Aufmerksam, recht klein und schmal (für die Rasse), wachsam, sensibel, bewegt sich gerne... Aber mit Kindern zB inzwischen toll.

    Das sehr Gemütliche ist aber häufig auch eine Folge der Masse, habe ich das Gefühl. Gerade die Neufis sind ja meist sehr massig. Da leidet sicher irgendwann auch einfach der Bewegungsdrang, wenn man 70 Kilo oder mehr rumschleppt, und das ist nicht selten auch Übergewicht, nicht nur die Größe an sich. Die Dana war ja noch ein Welpe. Unter den Neufi Welpen gibts sicher auch welche, die von Tag 1 an eher phlegmatisch sind. Aber nicht alle. Am Ende sinds trotz der Rasse ja normale Welpen, die auch mal hochdrehen können. Nur steckt da halt von Anfang an mehr Masse hinter als bei anderen Hunden.

    Ich hab mir gerade noch mal das "best off" angesehen eben....das mit dem Neufundländer (Landseer?) Dana ist ja krass....wie die da abgegangen ist und in die Kinder reingeknappt hat....ob nicht vielleicht doch die Krankheit die man bei ihr festgestellt hat mitverursachend für dieses Verhalten war?

    Ausschließen kann man das sicher nicht.

    Allerdings war Reika auch ohne Krankheit sehr ähnlich drauf bzw wäre es gewesen, wenn sie nicht genug Ruhepausen und klare Rückmeldungen bekommen hätte.

    Also zumindest wenn ich mir angucke, was für Szenen gezeigt wurden. Kann natürlich sein, dass der Neufi im ganzen Alltag noch viel massiver und wirklich unnatürlich heftig war. Dann ist es sicher nicht unwahrscheinlich, dass die Krankheit eine Rolle gespielt hat.

    Friesen und tinker haben so derbe Puschel an den Beinen, dass die meisten damit probleme haben (ganz oft wird zu mir gesagt "oh, dein Friese hat ja fast gar keinen behang an den Beinen, das ist aber echt schade". Jo, ist ja auch ein Mix und ich bin heilfroh, dass er das nicht hat, auch wenn ich damit nicht zum "prestige" gehöre).

    Ich hab auch schon mitleidige Blicke dafür geerntet, dass Reika nur 42 Kilo wiegt. Und einige Besitzer der Riesenrassen erzählen wirklich immer beim Zusammentreffen ungefragt stolz von Gewicht+Größe ihrer Hunde.

    Ich finde das auch immer total absurd.

    Natürlich sind nicht alle so! Aber es gibt sie, und offensichtlich leider oft genug, dass es die Zucht beeinflusst.

    Seine jetzige Partnerin erzählt in ihrem Podcast immer von Abby als "ihrer" alten Hündin.

    Also hat sie die wohl entweder mitgebracht oder sie haben sie zusammen geholt.

    Aber selbst wenn Rütter einen Hund vom Züchter hätte würde sich das doch nicht zwingend mit seiner Einstellung widersprechen, oder? Ja, er betont oft, dass im Tierschutz viele tolle Hunde sind. Trotzdem produziert er auch eine Welpensendung, in der zum Großteil Züchterwelpen sind. Und ich hab ihn bisher noch nie sagen hören, man solle prinzipiell gar keine Züchter unterstützen. Oder gibts eine Quelle für so eine absolute Aussage seinerseits?

    Wir hatten gestern auch so eine nette Begegnung.

    Wir waren auf einem Feldweg unterwegs. Uns entgegen kommt eine Frau mit 2 mittelgroßen Hunden. Sie schaut schon mit Abstand besorgt, nimmt ihre Hund kürzer und geht zur Seite. Wir machen das gleiche. Als wir dichter kommen springt ein Hund der Frau in die Leine und pöbelt. Ich hab sie dann also gefragt, ob wir in eine Feldeinfahrt ausweichen sollen (dort wo sie stand konnte sie schlecht ausweichen). Dann wäre mehr Abstand und sie käme vielleicht besser vorbei? Sie bejaht und bedankt sich. Wir sind also zur Seite gegangen und sie kam ohne Gepöbel vorbei, wir nickten uns nochmal freundlich lächelnd zu. Wenig Stress für alle Beteiligten.

    Da man den Weg eigentlich nur hin und her gehen kann begegneten wir uns später nochmal. Dieses Mal konnten wir nicht ausweichen, sie aber und tat das auch. Wir sind mit kurz angeleinten Hunden zügig vorbeigelaufen, haben uns nochmal nett gegrüßt und gut war.

    Es kann so viel einfacher sein, wenn man sich die paar Sekunden Zeit nimmt, solche Begegnungen einmal zu koordinieren, wenn man schon sieht, dass es stressig werden könnte :bindafür:

    Und der Bernhardiner Gott ich bin immer wieder froh dass manche Menschen ganz weit weg wohnen. Ich kann einfach nicht nachvollziehen sich (nicht zum ersten Mal) so ein Kaliber Hund zu holen was man in der Regel absolut nicht halten kann sorry da fehlt mir jegliche romantische Phantasie… und das noch mit Kleinkind

    Ich hab das Gefühl, das hängt oft mit diesen romantisierten Vorstellungen der "sanften Riesen" zusammen. Ich glaube, einige rechnen schlicht gar nicht damit, dass ihr Hund mal zum Pöbler wird, an der Leine ziehen könnte etc.

    Bei Baku fehlte für mich das Gesamtkonzept. Ein bisschen Apportieren, ein bisschen Leinenführigkeitsübungen, eine Schleckmatte. Das sind alles so kleine Einzelmaßnahmen (die ich nichtmal im einzelnen sinnvoll finde), die aber nur Symptome behandeln sollen.

    Mir fehlte eine Erklärung zum Typ Hund, ein Konzept für das Zusammenleben, eine Anleitung für den Umgang mit Stress, eine Anleitung für den Umgang mit Frust, eine Anleitung für dem Umgang mit Reizen.

    Eine Situation fand ich zB sehr bezeichnend: Nach dem Leinenführigkeitstraining auf der Wiese ist Ellen weggegangen und Baku hat ihr hinterhergepöbelt. Die Halterin schien keinen Plan zu haben, was sie in dem Moment tun sollte (oder präventiv schon hätte tun können). Ich hätte gedacht, dass zu einem Trainingskonzept unter anderem gehören müsste, der Halterin zu sagen, wie sie mit solchen Situationen umgehen soll. Denn genau solche Situationen sind ja Teil des Kernproblems gewesen.

    An Baku hat man gefühlt all die Probleme vorgezeigt bekommen, die das Rütter-Konzept so mit sich bringt. Zu wenig individuell (zumindest in den Fernsehsendungen), zu wenig Gesamtkonzept, zu wenig Ahnung von und Verständnis für Hundetypen.

    Der Frenchie dagegen war so das Pendant und ein Beispiel für einen Hund, bei dem das Rütter Prinzip eben 'funktioniert'. Der war ohne Struktur und unerzogen. Da reichen dann ein paar kleine Kniffe, um eine spürbare Veränderung zu bewirken. Wobei mir auch bei dem Frenchie einige Grundlagen gefehlt haben, zB zur Körpersprache der Menschen. Aber trotzdem hat der Fall halt 'geklappt', weil es am Ende eben nur ein recht durchschnittlicher, unerzogener Familienhund war.