Fühle mich zu 100 % zurechnungsfähig 😇
Ich weiß ja nicht, also wer von Dreirad fahrenden Hunden fantasiert... ![]()
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"Ausschuss"
Ich danke dir, dass du den Ausdruck in Anführungszeichen setzt. Ich habe da einfach so drüber weggelesen vorher, und das erschreckt mich etwas. Eigentlich ist das ein echt unschöner Euphemismus. Ausschuss klingt, als würde man über Gegenstände sprechen.
Als wenn man über produzierte Neuwagen redet, bei denen leider einigen der Motor fehlt. Upsi. Aber so lange sich das monetär am Ende rechnet, egal. Schmeißt man die kaputten Dinger halt weg.
Hinter jedem einzelnen Hund, der "Ausschuss" ist, steckt ein individuelles Schicksal und ein Lebewesen, dass über viele Jahre leidet.
Was mich etwas beunruhigt ist, das einer der Kommentare meint, es sei doch nichts dabei, wenn ein Hund ohne Leine herumläuft. Genau das meine ich. Völlig unzurechnungsfähig.
Ich nehme meinen, völlig entspannten und desinteressierten, Hund auch immer an die Leine, wenn andere Hunde entgegenkommen. Allerdings bedeutet ohne Leine ja nicht automatisch unzurechnungsfähig. Man kann seine Hunde auch ohne Leine durchaus zuverlässig bei sich behalten, wenn der Hund das leisten kann und die Erziehung stimmt. Gerade bei engen Begegnungen finde ich anleinen trotzdem höflicher und tu es deswegen ja auch. Aber Balu zB wäre ohne Leine vieles, aber kein unkontrollierter Hallo-Sager. Der wäre nichmal kontrollierter Hallo-Sager, der hat kein Interesse an Kontakt
Sowas gibt es halt auch. Und ich nehme an, Javik meinte auch eher so etwas.
Die Frage, ob es Diensthunde für gefährliche Jobs geben sollte, ist spannend. Vielleicht aber eher passend für einen eigenen Thread, oder gibt es den schon?
oder aber der Ausschuss meiner Zuchtstätte ist nicht der selbe Ausschuss wie von den gezeigten Möpsen FB´s und OEB´s. Das die gezeigten Probleme haben sieht man doch auch ohne Ton.
Zum einen sieht man Probleme eben nicht immer von außen, erst recht nicht in Gänze. Zum anderen züchtet deine Zuchtstätte nicht in einem Vakuum, kann sie aus Inzuchtgründen gar nicht. Die muss sich der breiteren Masse der Rasse schon bedienen.
Lustig, wenn man das Thema Stress - Lebensqualität allgemein oder gar bei Hüties anbringt ist das Gezeter groß aber beim Mali wo hier im Forum eh so ungefähr gar kein Wissen herrscht über die eklatanten Unterschiede in den Selektionen, Ländern , Linien etc da redet man von QZ. Spannend
Es hat doch niemand hier Malis pauschal als QZ betitelt?! Ich verstehe solche Antworten nicht. Und mit "ihr habt alle einfach keine Ahnung" macht man es sich auch sehr leicht mMn, wirkt von außen für mich immer eher, als wäre man nicht gewillt, potentielle Probleme in der eigenen Rasse anzuerkennen. Was ja vielleicht gar nicht so ist, wirkt aber halt so.
Man kann Malis auch durch eine andere Rasse ersetzen, oder einfach "Rasse x" schreiben von mir aus. Immerhin ging es ja eher allgemein um die Frage, ob bestimmte Charaktereigenschaften irgendwann auch Qual sind. Und die Frage darf man sich durchaus stellen, finde ich. Es ist halt deutlich schwieriger als bei körperlichen Eigenschaften. Weniger messbar, weniger klar abgrenzbar, mehr vom Umfeld abhängig. Deswegen sehe ich auch gerade keine Zukunft, in der Charaktereigenschaften gesetzlich als Qualzucht definiert werden. Heißt aber doch nicht, dass man sich diese Frage komplett verbitten muss.
Das Ding ist, dass man Malis ja nicht auf Stressempfindlichkeit zieht, es ist kein Zuchtziel und auch nichts was jeder Vertreter zeigt.
Zwar sehe ich auch einen Unterschied, ob ein für den Hund quälendes Merkmal Zuchtziel ist oder nicht. Aber auch, wenn es kein Zuchtziel ist, könnte mMn der Punkt kommen, an dem die Zucht einer Rasse hinterfragt werden sollte. Ähnlich wie der Krebs beim Berner vielleicht. Der war auch nie Zuchtziel. Für die Hunde ändert das nur bedingt etwas. Wenn also irgendwann 80% der Malis ihr Leben nur völlig gestresst leben können (willkürliche Zahl und rein hypothetisch), dann wäre das für mich schon trotzdem eine Zucht, die man nicht mehr unterstützen sollte. Auch, wenn die Züchter nie das Ziel hatten, gestresste Hunde zu züchten.
Ich steck in der Malizucht gar nicht drin, ich habe da keine Überblick, wie die Hunde im Durchschnitt sind. Ich greife das nur als Beispiel mit auf. Deswegen: Rein hypothetisch.
Wir können ja mal diskutieren ob ein Hund, der schon vom öffnen der Kofferraum Tür so gestresst ist das er hecheln muss weil er 24/7 unter Strom steht nicht viel mehr Qualen in seinem Leben erleidet wie der Conti.
Das wurde hier im Thread übrigens auch schon diskutiert, inwiefern gewisse angezüchtete Charaktereigenschaften Qual sein können, bzw bei welcher Ausprägung das so wäre. Nur um vielleicht mal dieses "einer gegen alle" ein bisschen zu entschärfen. Es geht jetzt gerade um den Conti, aber der Thread beschäftigt sich durchaus mit verschiedenen (möglichen) Qualzuchtmerkmalen. Es bringt nur nicht viel, sie in einer Diskussion zusammenzuwerfen bzw. ein Qualzuchtmerkmal mit einem anderen zu relativieren. Deswegen gerade der Fokus auf den Conti und andere Bulldoggen.
Es ging hier übrigens auch schonmal um große Hunde. Ich weiß ehrlich nicht mehr, ob ich da mitdiskutiert habe, aber auf jeden Fall mit gelesen. Privat habe ich das auf jeden Fall schon mehrfach mit meinem Umfeld kritisch diskutiert, ob ich mir nochmal einen so großen Hund holen würde wie Reika. Die ist zwar gemäßigt für ihre Rasse, recht klein und schmal, und das war auch Absicht so. Aber 50 Kilo hat sie trotzdem, und jetzt mit 5 merke ich schon eine Wärmeempfindlichkeit bei ihr, die Balu (mit bald 10) nicht hat. Zwar ist das aktuell auch noch keine Qual, nach meiner Einschätzung, sie geht auch noch fröhlich im Sommer durch die Gegend. Aber es ginge anders, und sie ist auch noch jung. Meine jetzige Tendenz geht darum dahin, keinen weiteren großen, langfelligen Hund vom Züchter zu holen. Die Erkenntnis bedeutet nicht, dass ich Reika weniger toll finde als Balu. Sie ist mir genauso nah. Genau deswegen stelle ich mir solche Fragen.
Für mich klingt es (mit Kopfhörern) am Ende auch wie Atmen bei Erkältung. Leicht schleimig. Aber: Es ist durch die Hintergrundgeräusche nicht gut abzugrenzen, vielleicht vertue ich mich da also auch.
Ich habe außerdem nochmal in die eigene BOAS-Untersuchung des Clubs reingeschaut. Die hier: https://cbcs.ch/brachycephales-screening-durch-die-fci/.
89% der Hunde haben eine Nasenlänge von 5cm oder kürzer. Die gemessenen Schädellängen gehen bei 15cm los (das sind aber nur 2%, alle anderen sind länger als 15cm). In den Niederlanden ist eine Zucht mit Hunden, deren Nasenlänge weniger als 30% der Schädellänge beträgt, verboten. 30%-50% sind orangener Bereich und können unter Umständen erlaubt sein, gewünscht ist eine Nasenlänge von ü50% der Schädellänge. Heißt: Von den 55 untersuchten Hunden wären wohl über 80% in den Niederlanden vom Zuchtverbot betroffen.
Soll jetzt nicht heißen, dass die niederländische Regelung das nonplusultra in dem Bereich ist. Aber es zeigt für mich nochmal eindrücklich, dass BOAS 0 oder 1 eben nicht gleich "lange Nase, alles problemlos" bedeutet.
Ich fand in der Auswertung außerdem nochmal interessant, was dort als offenes Nasenloch oder leichte Verengung definiert wird. Man findet im verlinkten pdf Beispielbilder. Nasenlöcher, wie meine Hunde sie haben, finde ich dort gar nicht. Selbst die Beispielbilder für "offen" sind für mich schon keine klassischen Nasenlöcher. Die "leichte Verengung" sieht für mich schon fast geschlossen aus. Vielleicht hab ich da ja auch eine verschobene Wahrnehmung, eventuell mag wer anders nochmal raufschauen.
Leider finde ich auch in der pdf keine Aussage dazu, wie die getesteten Hunde ausgewählt wurden. Auf der Internetseite selbst (die ich oben nochmal verlinkt habe) steht: "Vielen herzlichen Dank an alle die den Continental Bulldog an den beiden Screening-Tagen unterstützt haben!!! Es kamen 55 Contis an das Screening!" . Das klingt für mich so, als hätten sie freiwillige Teilnehmer gesucht und sich über jede Person gefreut, die gekommen ist. Falls (!) das so war, würde das die Ergebnisse eventuell stark beeinflussen, weil Besitzer von Hunden mit sichtbaren Problemen womöglich weniger gerne ihre Hunde dort vorgestellt haben. Aber das ist nur meine Interpretation dieses Satzes. Besser wäre es natürlich, wenn wirklich komplett zufällig Hunde auf zB Rassetreffen ausgewählt wurden. Wobei die Besitzer selbst dann der Untersuchung zustimmen müssten. Der Effekt, dass kränkere Exemplare lieber nicht zur Untersuchung gelassen worden wären, wäre also hier ebenfalls möglich.
Und damit zu dieser Boas Studie...ich bin kein Arzt, ich habe mich schon wesentlich mehr in diesem Bereich informiert wie die meisten anderen Hundebesitzer die ich so treffe, aber für mich klingt das Positiv, wie wurde hier gesagt? von 55 sind 5 nicht so toll? Ist das nicht besser wie weiterhin FB oder Boston Terrier zu kaufen?
7 von 55 hatten BOAS Grad 2, sind also klinisch beeinträchtigt. Nicht "nicht so toll", das ist auch schon relativierend. Krank. Weitere 11 haben Grad 1, sollten also mindestens jährlich kontrolluntersucht werden (auf die Entwicklung des BOAS, nicht normaler Tierarzt-Check). Und das ist vom eigenen Zuchtverband, es wird dort, soweit sehen kann, nicht genauer beschrieben, wie die Hunde zur Überprüfung ausgewählt wurden.
Besser als FB oder Boston Terrier? Vielleicht. Wenn das der einzige Anspruch ist, schwierig. Fakt ist, es fallen weiter kranke Hunde, weil Continental Bulldoggen gezüchtet werden. Jeder einzelne dieser kranken Hunde wird sein Leben lang leiden, weil Menschen die Rassen nicht einfach aussterben lassen, sondern weiter an der Zucht rumprobieren müssen. Das ist traurig. Für jeden gesunden Hund freue ich mich. Aber die Kranken können sich nichts davon kaufen, dass andere gesünder sind. Die Kranken haben nur das eine Leben, und das verbringen sie leidend.