Gut, das würde ich nicht als medizinischen, sondern als pflegerischen Grund betrachten. Ein medizinischer Grund wäre bspw. die Entfernung zur Versorgung einer Wunde, eines Geschwürs etc.
Wenn fehlende Pflege sonst gesundheitliche Risiken birgt (weil Haare zB in die Augen wachsen und damit Schmerzen verursachen oder Entzündungen wahrscheinlicher machen) ist das für mich ein medizinischer Grund.
Vielleicht sind meine Kommentare auch falsch rübergekommen bisher. Ich will den Haltern überhaupt keine Vorwürfe machen, ich bin auch nicht für ein Zuchtverbot oä. Ich verstehe total, dass die abrupte Umsetzung gerade Käse ist, weil "einfach wachsen lassen" für einige Hunde keine realistische Option ist. Darum ging es mir überhaupt nicht und ich würde auch niemandem hier unterstellen, sich nicht genug Gedanken um den eigenen Hund zu machen!
Ich knabbere einfach rein an der Stelle der Argumentation, wo gesagt wird, dass man erstmal beweisen müsse, dass die Vibrissen eine Funktion haben, bevor das überhaupt zum Thema gemacht werden sollte. Ich finde es sehr viel logischer, einen Eingriff in die Sinneswahrnehmung erstmal kritisch zu betrachten, so lange nicht bewiesen ist, dass es unproblematisch ist.
Trotzdem würde ich jetzt keine Hau-Ruck Lösungen fordern und ich glaube, in der konkreten Umsetzung können wir sogar relativ gut übereinkommen: Es sollten wissenschaftliche Studien her, damit man eben nicht spekulieren muss, sondern klare Aussagen hat. Und dann sollte man sich eben an diese Studien halten. Meine Hoffnung wäre, dass dabei herauskommt, dass ein Kürzen oder Abschneiden der Vibrissen unproblematisch ist. Wenn das Ergebnis wäre, dass es problematisch ist, muss man dann mit der Info neu diskutieren. Diese Studien sollten möglichst schnell umgesetzt werden. So lange sie aber noch nicht existieren sollten Halter und Groomer nicht direkt verurteilt werden, sondern es sollte weiterhin möglich und erlaubt sein, Hunde so zu pflegen, wie sie es brauchen.