Beiträge von Caissa

    Ich war da auch unfassbar schlecht drin (und bin es manchmal immer noch).

    Aber am besten hilft nach meiner Erfahrung tatsächlich ein "Finger weg!".

    Wer wissen möchte, warum, kann die Erklärung gerne danach bekommen. Wobei man sich da auch auf keine Diskussion einlassen sollte. "Weil es mein Hund ist und ich das sage" wäre dann die Antwort für Leute, die einen in eine Diskussion reinziehen/überzeugen wollen.

    Reizoffene, reaktionsschnelle, aggressionsbereite, durchsetzungsstarke Hunde zu züchten die gegen Druck nach vorne gehen, weil man gerne mit ihnen arbeitet kann nen Argument sein.

    Für mich persönlich jetzt nicht so ein starkes.

    Was ist das Problem mit solchen Hunden?

    Für mich wäre das jetzt auch nichts, ist einfach nicht mein Typ Hund. Aber wenn andere Menschen diese Hunde halten und es dadurch nicht zu auffällig vielen Beißvorfällen kommt (wofür es bisher keine Belege gibt), dann kann mir das ja egal sein.

    Ich sehe natürlich auch die Problematik von solchen Hunden in falschen Händen. Aber ich glaube, dass diese meistens nicht unbedingt aus den gleichen Quellen kommen wie die Sporthunde. Und gleichzeitig, wie weiter vorne beschrieben, würden sich Menschen eben andere "krasse" Rassen holen, wenn es keinen Schutzhundesport gäbe.

    Das Problem ist da mMn immer die Einstellung der Menschen.

    Ich bin sehr gespannt auf den Podcast. Habe jetzt eben in die "Ankündigung" reingehört.

    Er scheint sehr festgefahren in seiner Ansicht und scheint zu denken, die 'netten' Schutzsportler müssten nur erklärt bekommen, dass ihnen Unsinn beigebracht wurde.

    Aber trotzdem traue ich ihm zu, im Podcast respektvoll zu bleiben und denke, das wird ein interessanter Austausch. Ich kann mir auch vorstellen, dass er danach etwas ins Denken kommt. Sicher wird er seine Meinung nicht ändern, aber mit der Erwartungshaltung sollte man in eine Diskussion mMn auch grundsätzlich gar nicht reingehen.

    Ja, habe ich. In anderen Beiträgen habe ich gelesen, dass dieses Anschleichen nicht selten bei Hütehunde zu sehen ist. Also, BC machen das. Vielleicht sollte ich mich mit User austauschen, die sich gut mit BC auskennen.

    Es passiert oft bei Hütehunden, ja. Aber nicht nur Hütehunde zeigen so ein Verhalten und das Verhalten ist auch bei allen Hunden gleich einzuordnen. Heißt, es ist nicht besser, wenn das ein Hütehund macht, als wenn es ein anderer Hund macht. Es ist eine Jagdsequenz, die anderen Hunden gegenüber sehr unhöflich ist.

    Zum Thema Spielen: Meine Vermutung ist, dass du es als verspielt wahrnimmst, wenn der Hund hochdreht. Sehen kann ich euch natürlich nicht. Aber diese Situationen, die du als verspielt wahrnimmst, könntest du schonmal filmen. Damit du sie dann eurem Trainer zeigen kannst, sobald du einen guten gefunden hast.

    Gibt es durch diese Freizeitbeschäftigung mehr oder weniger auf Triebhaftigkeit und Hyperaktivität gezüchtete Hunde, die eben nicht nur bei Sportlern landen?

    Auf Hyperaktivität züchtet bewusst glaube ich niemand.

    Auf Triebhaftigkeit wohl schon. Aber ob es durch Schutzdienst mehr solche Hunde gibt,die in falschen Händen sind? Ich würde vermuten, nein.

    Das Phänomen, dass einige Menschen glauben, sich über ihre Hunde profilieren zu müssen, gäbe es meiner Einschätzung nach ohne SD genauso wie mit. Natürlich wäre es wunderbar, wenn die Lösung so einfach wäre. SD verbieten und auf einmal kaufen sich Menschen nur noch passende Hunde, die sie auch händeln können. Aber das wäre wohl leider nicht so.

    Würde man nun Schutzdienst, Malis und DSH verbieten (wie auch immer das gehen sollte, aber mal als Gedankenexperiment), dann würden sich solche Leute halt andere Hunde kaufen, die in ihren Augen möglichst "krass" wirken. Große Molosser, HSH. Listenhunde. Vielleicht auch griffige Jagdhunde.

    Nein. Um das Problem zu lösen, dass Menschen sich Hunde kaufen, mit denen sie nicht klarkommen, würde es sicher nicht reichen, eine Sportart zu verbieten.

    Nochmal länger, da ich jetzt mehr Zeit habe.

    Den Thread gestartet hast du mit der Aussage, die Leinenbegegnungen seien das Problem:

    Mein Problem sind die Hundebegegnungen an der Leine. Nicht selten kommen andere Hunde schwanzwedelnd uns entgegen und sie nimmt dabei ihre Jagdposition ein. Sie schleicht sich regelrecht an die Hunde heran..

    Mein Hauptproblem sind die Hundebegegnungen, sie muss bellen und angreifen, vielleicht kann mir hier jemand helfen.

    Warum jetzt auch über den Freilauf gesprochen und nach der Beschäftigung gefragt wird liegt einfach daran, dass man solche Probleme selten isoliert betrachten kann. Im Normalfall liegt da deutlich mehr im Argen.

    Und wenn man so einige Nachrichten liest, dann vervollständigt sich das Bild auch:

    Ja, mein Hund ist totall überdreht. Man sagte mir, dass Border Colli und Pikinese keine gute Mischung sei. Sie hat nichts Böses an sich, dass Jagen macht ihr Spaß. Ohne Leine geht nichts, Radler und Jogger jagd sie grundsätzlich.

    Dass sie total überdreht ist liest sich für mich nach purem Stress. Du hast keine einfache Mischung, die dir das in dem Punkt sicher nicht leicht macht. Trotzdem sollte das nicht der Dauerzustand sein, denn Stress macht dauerhaft krank. Und gleichzeitig kannst du gar nicht von ihr erwarten, dass sie nachhaltig lernen kann, wenn sie die ganze Zeit unter Stress steht.

    Du scheinst das alles eher als "Spiel" zu interpretieren und damit positiv, siehe hier:

    Sie ist sehr verspielt, kann den ganzen Tag toben, spielt gern mit Stöckchen vor allem im Wasser.

    Nur, weil sie scheinbar an etwas Spaß hat, bedeutet das nicht, dass es ihr gut tut, den ganzen Tag zu toben. Ich vermute, sie pusht sich dabei immer weiter in immer höhere Erregung. Besonders auch durch das "Stöckchen spielen", denn damit gibst du ihr Jagdreize. Beim Lesen klingt das für mich eher nach Sucht, nicht nach gesundem Spiel.

    Sie scheint den ganzen Tag nach Jagdobjekten zu suchen. Entweder, es sind Stöcker. Oder Menschen:

    Ja, mein Hund ist totall überdreht. Man sagte mir, dass Border Colli und Pikinese keine gute Mischung sei. Sie hat nichts Böses an sich, dass Jagen macht ihr Spaß. Ohne Leine geht nichts, Radler und Jogger jagd sie grundsätzlich.

    Oder eben andere Hunde. Das hier:

    Sie hat hier auch Hunde die sie mag, mit denen kann sie auch spielen. Das ist es ja sie will spielen und toben. Wenn ein Hund das nicht will, bellt sie los. Wenn sie von weitem einen Hund sieht, will sie unbedingt dahin. Wenn ich in eine andere Richtung gehe, jault sie, will unbedingt zum Hund, führt sich auf, wie ein verzogenes Kind..

    Klingt für mich so, als würde sie die Hunde anpöbeln, weil sie sich nicht bewegen und damit nicht als Jagdobjekte anbieten. Das ist dann vielleicht Frust und ein Auffordern, endlich loszurennen, damit sie sich wieder an ihnen pushen kann.

    Als nächstes sind deine Beschreibungen von Hundeinteraktionen voller Widersprüche. Dein Eindruck scheint zu sein, dass sie unbedingt Spielen möchte.

    Sie möchte Kontakt mit jedem Hund haben, im Spiel dann dominieren. Auf der Hundewiese mit großen Hunden gibt es keine Probleme, sie läuft mit ihnen mit, hat wegen der Größe der Hunde auch Respekt. Mit kleinen Hunden, so groß wie sie oder kleiner, will sie im Spiel die Stärkere sein, geht sie von Hinten an, wirft sie um.

    Sie hat hier auch Hunde die sie mag, mit denen kann sie auch spielen. Das ist es ja sie will spielen und toben. Wenn ein Hund das nicht will, bellt sie los. Wenn sie von weitem einen Hund sieht, will sie unbedingt dahin. Wenn ich in eine andere Richtung gehe, jault sie, will unbedingt zum Hund, führt sich auf, wie ein verzogenes Kind..

    Nicht jeder Kontakt, der ohne laute Aggression (Knurren, Schnappen) abläuft ist ein Spiel. Ein Spiel ist es nur dann, wenn beide Parteien gerne und freiwillig teilnehmen, jederzeit eine Pause einlegen könnten und gelegentlich die Rollen wechseln. Wenn deine Hündin immer über anderen Hunden stehen möchte, die Stärkere sein möchte, andere von hinten umwirft... und dabei auch noch genau darauf achtet, das nur bei körperlich unterlegenen Hunden zu machen, dann ist das kein Spiel! Dann ist das vermutlich Mobbing oder Jagen.

    Und all das hängt zusammen. Wenn du die Leinenbegegnungen angehen möchtest, dann solltest du auch das Stresslevel und die Begegnungen im Freilauf angehen. Das ist die Basis. Und ganz wichtig dabei finde ich, dass du jemanden findest, der mit dir das Verhalten deiner Hündin analysiert und dir die Körpersprache genau erklärt. Mein Tipp wäre, frag speziell nach einer Schulung im Hundeverhalten. Mach Videos von Hundekontakten, schau dir das mit einem Trainer zusammen an. Gerne mehrfach und in Zeitlupe. Und lass dir dabei erklären, welche Signale vor allem deine Hündin sendet. Fernhalten würde ich mich an deiner Stelle von Training, bei dem dir nur Methode x verklickert wird, mit der du Verhalten abtrainieren sollst. Wichtig für euer Zusammenleben ist vor allem, dass du deine Hündin zu lesen lernst. Konkrete Trainingstipps sollten natürlich Teil des Trainings sein, aber mMn nicht der alleinige.

    Da ihr so viele Baustellen habt und diese komplex zusammenhängen, wird dir ein Forum nicht helfen können.

    Ich drücke dir die Daumen, dass du den richtigen Trainer findest! Leider habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass das gar nicht so einfach ist. Vielleicht kommt hier ja noch ein guter Tipp.