Beiträge von Caissa

    Ich überlege einen Nachhaltigkeit-Thread für Hundehalter aufzumachen

    Sowas in der Art gibt es schon, vielleicht magst du dich da anschließen oder findest es spannend, querzulesen :smile:

    Gast101879
    14. August 2021 um 12:23

    Ich verstehe ja grundsätzlich nicht, warum man sich die Genetik überhaupt erst kaufen sollte, nur um dann zu versuchen, sie wegzuerziehen? Selbst wenn man es durch Management eventuell hinbekommt, wo ist der Mehrwert? Sollte man sich eine Rasse nicht genau wegen des Wesens kaufen, nicht trotz? Wer richtig Bock auf Malis/DSH/Huskys hat mit allen ihren Eigenschaften, cool. Spricht dann absolut nichts gegen so einen Hund.

    Aber wenn man einen Hund möchte, der viel im Alltag mitkommt und unkompliziert mit Menschen und anderen Hunden ist, dann ergibt es doch Sinn, eine Rasse zu kaufen, die damit grundsätzlich wenig Probleme hat. Erziehen muss man den Hund dann ja immer noch.

    Das sind die Anforderungen (zusätzlich zum Sport):

    Der Hund sollte freundlich zu anderen Hunden sein, da ich einige Freunde mit Kleinhunden habe und gerne Zeit mit ihnen verbringen würde.
    Er sollte auch zu Menschen eher freundlich sein.
    Er sollte nicht jeden Pups melden.

    Klar kann man sich nun theoretisch einen Hund kaufen, der gerne meldet, wenig Bock auf Fremdhunde und andere Menschen hat. Aber... warum sollte man?

    Ich finde aber, dass man der Verkäuferin zumindest ein Stück entgegenkommen könnte. Bilder/Videos schicken, in Kontakt bleiben, Treffen arrangieren etc, wenn man den Hund schon nicht zurückgeben will.

    Habe ich mit Balu zum Beispiel genau so gemacht. Der musste wegen eines blutigen Kampfes im eigenen Haushalt ausziehen und die Vorbesitzer haben, vor allem im ersten Jahr, immer nochmal Updates bekommen, das alles gut ist. Nach einem Jahr gabs sogar nochmal ein Treffen. Ich bin da also prinzipiell überhaupt nicht gegen. ABER man muss da mMn sehr vorsichtig sein. In unserem Fall haben wir alles freiwillig geteilt, wurden nie gedrängt und es kamen auch niemals Forderungen oder Kritik.

    Bei einer Person, die nun schon so heftig den Hund zurückfordert würde ich keine Infos rausgeben. Einfach weil ich kein Vertrauen in diese Person hätte und ich tatsächlich auch die Sorge hätte, dass sie meinen Aufenthaltsort rausfindet und versucht den Hund mit irgendwelchen unsauberen Methoden zurückzubekommen. Außerdem suggeriert man jemandem, der bisher auch keine Grenze respektiert, mit fortlaufendem Kontakt vielleicht erst Recht, dass sie noch einen gewissen Anspruch auf den Hund hat.

    Sowas kann man finde ich nur machen, wenn die Fronten ganz klar geklärt sind. Sonst sorgt man nur für weiteren Stress für alle Beteiligten.

    Vielleicht gehst du nochmal in dich und überlegst dir ob dieses Machtspiel und das "gewinnen" wirklich alles sind.

    Wo liest du denn raus, dass es der TE nur um ein Machtspiel geht?

    Ich finde es vollkommen in Ordnung, darüber nachzudenken, den Hund zurückzugeben. Wenn das das ist, was die TE tun möchte. Ich denke nicht, dass hier irgendjemandem persönlich wichtig ist, dass die TE den Hund behält. Ist ihre Entscheidung.

    Aber ich finde es schon wichtig, sich klar zu machen, dass sie weder rechtlich noch moralisch (!) irgendeine Pflicht dazu hat. Die andere Person hat den Hund bewusst abgegeben, 2 Monate keine Ansprüche stellen wollen und man hat keinerlei Garantie, dass sie ihre Meinung nicht nochmal ändern würde. Die TE macht also überhaupt nichts Falsches, wenn sie den Hund behält.

    Das wird schon!

    Wenn es dir hilft, dann leg dir vorher schon grobe Antworten auf seine erwartbare Kritik zurecht (die Hunde werden zu triebig gezüchtet, das Training macht die Hunde aggressiv etc).

    Wobei du das sicher nicht brauchst, immerhin bist du die Expertin und er der Laie in dem Bereich. Aber manchmal beruhigt es einen ja trotzdem.

    Erzähl einfach das, was du weißt, dann passt das :smile:

    Ich würde auch alle* Nachrichten screenshoten oder anderweitig extern speichern. Sonst hast du irgendwann Pech und sie löscht die (oder irgendwelche Online-Portale löschen sie zwecks Speicherplatz). Auch Anrufe würde ich notieren (falls ihr wegen der Anzeige telefoniert habt) und eine Art Gedächtnisprotokoll aller mündlichen Kontakte inklusive des Kaufs anfertigen. Erstmal für einen selbst, aber wer weiß, wofür es dann mal gut ist.

    Darüber hinaus würde ich in der Situation wohl lieber direkt einen Anwalt konsultieren, dem alle Infos geben und auch alle Kommunikation über diesen laufen lassen (Drohung mit Gegenanzeige zB). Lieber direkt Hilfe holen als erst, wenn sie selbst größere Geschütze auffährt. Blöd wäre es nämlich, wenn du Fehler in der Kommunikation machst, die im Rechtsstreit zu Problemen führen könnten.

    Edit/Nachtrag:

    *mit alle meine ich wirklich alle. Auch die, die auf den ersten Blick vielleicht so aussehen, als wären sie nicht direkt hilfreich. Ist ja alles Teil eurer Kommunikation über den Verkauf des Hundes und: Besser haben als nicht haben. Schaden kann es nicht.

    Mein Beileid zu deinem Verlust! :streichel:

    Ich bin mir sicher, du hast alles für deinen Barny getan, was möglich war. Am Ende hast du ihm dann den größten, und schwersten, Liebesdienst erwiesen und ihn gehen lassen. Mach dir keine Vorwürfe.

    Ob ein neuer Hund beim Trauern hilft oder ob man etwas Zeit braucht ist total individuell. Bei dir klingt es für mich in deinen Zeilen so, als wenn du noch etwas Zeit bräuchtest. Und das ist vollkommen in Ordnung. Nimm dir die Zeit, die du brauchst und mache dich dann auf die Suche nach einem neuen Hund, wenn du diesen auch mit Freude entgegen blicken kannst. Natürlich wirst du Barny niemals vergessen und wahrscheinlich wirst du beim nächsten Hund immer nochmal an ihn denken. Und das ist ok. Aber wenn du nur an ihn denkst, dann ist die Zeit für den neuen Hund vielleicht einfach noch nicht gekommen. Auch für den neuen Hund ist es sicher fairer, wenn er nicht nur als Trost einzieht, sondern auch als gewünschtes Individuum.

    Das wäre zumindest meine Interpretation nach deinen Zeilen. Nimm dir nochmal Zeit, geh in dich und triff dann deine Entscheidung. Beide Entscheidungen sind in Ordnung, wenn sie sich für dich richtig anfühlen.