Beiträge von Caissa

    Ich hatte unser Leinenpöbel-Training in letzter Zeit schleifen lassen, weswegen Reika wieder immer mehr reagiert hat. Ich bin also die letzten Wochen viel mit ihr alleine unterwegs, halte Abstand, laufe Bögen oder drehe zur Not um etc. Selten geht das aber wegen den örtlichen Begebenheiten so gar nicht. Dann frage ich die anderen HH, ob sie vielleicht kurz warten könnten/ein Stück ausweichen könnten oä. *

    Und bis auf eine einzige HH haben es alle immer gemacht, waren dabei total freundlich und haben dann oft sogar gelobt, wie gut Reika es dann gemacht hat. Das war richtig nett :smile: Einige habe ich danach wiedergetroffen und sie haben von sich aus ein bisschen mehr Abstand gehalten und wir haben uns nett gegrüßt.

    * Selbstverständlich mache ich das nur, wenn das für die HH kein riesen Aufwand ist, sie nicht in den Dreck latschen müssen etc.! Ich erkläre natürlich auch immer, warum ich frage und bedanke mich danach für die Hilfe.

    Hunde kann man ganz wunderbar ohne Druck oder körperlich werden zu müssen erziehen

    Ich kann mir nicht vorstellen, wie das wirklich aussehen würde im Alltag.

    Körpersprachlich baut man ja je nach Hund schon Druck auf, wenn man sich normal durch den Raum bewegt - weil man dabei in Richtung des Hundes sieht, geht oder sich vorbeugt. Oder wenn man selbst vielleicht mal wütend ist, ohne dass das irgendetwas mit dem Hund zu tun hat. Oder in Momenten, wo man etwas trainiert, also mit der Belohnung abwartet, und der Hund nicht weiß, was er tun soll - auch da gibt es Hunde, die sich da unter Druck gesetzt fühlen.

    Und natürlich Halsband/Geschirr und Leine. Druck nutzt man schon dann, wenn der Hund mal an der Leine zieht und man nur gegenhält. Erst Recht natürlich dann, wenn man die Leine nutzt, um den Hund irgendwo wegzuholen oder wegzuhalten. Und das kann man mMn nicht immer verhindern. Vielleicht in einzelnen sterilen Trainingssituationen, aber nicht im Alltag, wo plötzlich irgendwelche Hunde/Menschen/Objekte/Tiere auftauchen. Und in solchen Momenten wird man damit eigentlich auch körperlich - denn man nutzt ja die eigenen Kraft, um den Hund von etwas abzuhalten (zB Jagen gehen, zu anderen Hunden hinrennen, die Pferdeäppel da auf dem Weg fressen...), was er eigentlich gerne tun würde.

    Das ist für mich so wie die Idee, man könne ohne Strafe erziehen. In einzelnen Situationen möglicherweise, ja. Aber permanent im Alltag? Das ist finde ich gar nicht möglich. Sicher kann man sich selbst das Ziel setzen, möglichst wenig Druck auszuüben, den Hund nicht zu überfordern etc. Das soll jetzt hier kein Plädoyer dafür sein, ins andere Extrem zu springen. Aber komplett verhindern kann man Druck/körperlich-werden doch nicht, oder wie siehst du das?

    Ja, ich hatte das auch so verstanden. Trotzdem finde ich es interessant, dass sie sich dort präsentieren darf. Spricht ja dafür, dass ein gewisses Interesse da ist.

    Ich finde übrigens, sie hat sich gut geschlagen. So richtig Fachwissen vermitteln kann man in solchen Shows ja nicht, aber für die Zeit und die Fragen, die sie hatte, hat sie es mMn gut gemacht :gut:

    Interessant, damit ist sie die erste aus Rütters Team, die so eine große Talkshow macht, oder? Ist natürlich reine Spekulation, aber ich hatte bei dem Team-Format immer das Gefühl, dass es auch dafür gemacht wurde, zu testen, wer von Rütters Leuten sich am besten im Fernsehen präsentiert. Denn Rütter kann oder möchte vielleicht nicht auf Dauer all diese Formate machen (verständlich). Wäre also total gut für ihn und sein Franchise, wenn jemand anderes ihn unterstützt und einige der Formate übernimmt (produzieren tut ja nach wie vor seine Firma und es steht auch noch Rütter drauf).

    Es gab hier mal einen Thread, wo es allgemein um das Thema ging. Vielleicht ist da ja schon hilfreiches für dich dabei :smile:

    Sora
    29. Dezember 2021 um 22:45

    Balu zog bei mir mit 2,5 Jahren ein. Bei seinem Vorbesitzer war er mit wenigen Monaten eingezogen. Nach nicht ganz einem Jahr gab es nochmal ein Treffen und es sah hier sehr ähnlich aus. Balu war total aufgedreht, ist seinem Vorbesitzer die ganze Zeit fast auf den Schoß geklettert, hat gefiept und sogar versucht, seinen Vorbesitzer zu rammeln - das hat er vorher und auch seitdem nie wieder gemacht, weder mit Menschen noch mit Objekten. Nachdem der Besuch vorbei war ist er erstmal in einen komatösen Schlaf gefallen.

    Also, ich kann dich sehr gut verstehen. Im ersten Moment fand ich das auch irritierend. Denn bei uns war die Entwicklung wie bei euch - bei seinem Vorbesitzer durfte er sehr viel, hat wie ein Ochse an der Leine gezogen, Menschen angesprungen, ist regelmäßig jagen gegangen. Bei uns hatte er sich sehr weiterentwickelt, konnte viel frei laufen, lief besser an der Leine, war allgemein ruhiger geworden und wirkte auf mich auch zufrieden. Und beim Besuch des Vorbesitzers sah es dann eben so aus wie oben beschrieben.

    Besonders das Rammeln hat es für mich damals aber dann doch ziemlich deutlich gemacht, dass er einfach sehr großen Stress hatte. Und es gab dann auch kein weiteres Treffen mehr.

    Also, keine neuen Tipps (außer eben auf weitere Treffen zu verzichten, aber das wurde ja schon geschrieben), aber vielleicht hilft es ja ein bisschen, zu wissen, dass auch andere die Erfahrung gemacht haben :smile:

    Eigentlich total logisch, dass man das Gefühl hat, die Hunde würden durch die Läufigkeit reifen. Die Hunde reifen ja ständig in den ersten Jahren und die Läufigkeiten umfassen einige Wochen (wenn man dann noch die Zeit mit einrechnet, in denen sich die Läufigkeit ankündigt und ein paar Wochen danach, in denen die vermeintliche Reifung stattfindet...). Wenn man also im Kopf hat, dass in der Zeit vermutlich eine Reifung passiert, dann kann man beim genauen drauf achten wahrscheinlich immer irgendetwas finden, was sich in den Wochen verändert hat :D