Beiträge von Caissa

    Balu zog bei mir mit 2,5 Jahren ein. Bei seinem Vorbesitzer war er mit wenigen Monaten eingezogen. Nach nicht ganz einem Jahr gab es nochmal ein Treffen und es sah hier sehr ähnlich aus. Balu war total aufgedreht, ist seinem Vorbesitzer die ganze Zeit fast auf den Schoß geklettert, hat gefiept und sogar versucht, seinen Vorbesitzer zu rammeln - das hat er vorher und auch seitdem nie wieder gemacht, weder mit Menschen noch mit Objekten. Nachdem der Besuch vorbei war ist er erstmal in einen komatösen Schlaf gefallen.

    Also, ich kann dich sehr gut verstehen. Im ersten Moment fand ich das auch irritierend. Denn bei uns war die Entwicklung wie bei euch - bei seinem Vorbesitzer durfte er sehr viel, hat wie ein Ochse an der Leine gezogen, Menschen angesprungen, ist regelmäßig jagen gegangen. Bei uns hatte er sich sehr weiterentwickelt, konnte viel frei laufen, lief besser an der Leine, war allgemein ruhiger geworden und wirkte auf mich auch zufrieden. Und beim Besuch des Vorbesitzers sah es dann eben so aus wie oben beschrieben.

    Besonders das Rammeln hat es für mich damals aber dann doch ziemlich deutlich gemacht, dass er einfach sehr großen Stress hatte. Und es gab dann auch kein weiteres Treffen mehr.

    Also, keine neuen Tipps (außer eben auf weitere Treffen zu verzichten, aber das wurde ja schon geschrieben), aber vielleicht hilft es ja ein bisschen, zu wissen, dass auch andere die Erfahrung gemacht haben :smile:

    Eigentlich total logisch, dass man das Gefühl hat, die Hunde würden durch die Läufigkeit reifen. Die Hunde reifen ja ständig in den ersten Jahren und die Läufigkeiten umfassen einige Wochen (wenn man dann noch die Zeit mit einrechnet, in denen sich die Läufigkeit ankündigt und ein paar Wochen danach, in denen die vermeintliche Reifung stattfindet...). Wenn man also im Kopf hat, dass in der Zeit vermutlich eine Reifung passiert, dann kann man beim genauen drauf achten wahrscheinlich immer irgendetwas finden, was sich in den Wochen verändert hat :D

    und ich wußte bisher nicht dass der Ganzloßer so seltsam drauf ist.

    Gansloßers Aussagen sind aber ja ziemlich zusammengeschnitten. Ihm wurden da Videos gezeigt, man weiß nicht genau, was für welche (es waren vermutlich noch mehr als in dem kurzen Beitrag). Dann sagt er, "derart aggressiv gemacht" würden Hunde "mit dieser Art der Ausbildung" nicht mehr unbedingt unterscheiden, wenn jemand den Arm hochnimmt. Und wenn man einen Hund wirklich über heftige Provokation und unsauber ausbildet, dann finde ich es tatsächlich realistisch, dass das passieren kann. Vielleicht sind die Videos, die ihm gezeigt wurden, genau solche gewesen? Er sagt dann, eine Privatperson sollte einen "solchen Schutzhund" nicht führen dürfen. Was er mit einem "solchen Schutzhund" weiß man nicht. Ggf einen über Provokation und Einschüchterung ausgebildeten. Und dann würde ich zustimmen.
    Ich höre ihn nirgendwo sagen, dass er jede Art dieses Sports ablehnt. Vielleicht tut er das, aber aus den Ausschnitten würde ich das nicht sicher schließen wollen. Insgesamt finde ich den Beitrag unfassbar schlecht gemacht und sehr reißerisch.

    Restaurant: Meine Hunde waren beide schonmal mit, aber nur sehr selten. Halt wenn man zB einen Strandausflug macht und sich noch irgendwo hinsetzt. Alleine wegen der Größe hab ichs aber bisher nur dann gemacht, wenn wir draußen sitzen konnten, mit genug Platz. Beide benehmen sich dann ok, aber wäre definitiv ausbaufähig. Ich muss sie schon immer mal erinnern, dass jetzt liegen angesagt ist.


    Leinenführigkeit: Leichten Zug fände ich an sich ok. Aber meine beiden Hunde können das nicht. Die können "Frau Caissa komplett ausschalten, hinziehen wo sie wollen und dann auch mit ordentlich wumms" oder ordentlich gehen. Ich muss da also pingelig sein, sonst bekomme ich ziemlich schnell die Quittung. An bekannten Orten läufts ok, an unbekannten Orten läufts nach kurzer (Balu) oder längerer (Reika) Eingewöhnung ok. Aber meine Hunde sind nun nicht die Typen, die ich an irgendeinem neuen Ort ausm Auto hole und die dann direkt zuverlässig ordentlich laufen. Dafür bin ich auch einfach zu selten an ganz neuen Orten und ich bin zu faul, nur zum Leinenführigkeitstraining irgendwo hinzufahren.

    Aber das „Problem“ hast du ja immer, egal wo. Ob im Hundesport wo der Hundeführer mehr Ehrgeiz als verstand hat, beim Pferdesport, beim kinderfussball, kindertanzen, Bundesjugendspiele (gibt es die noch? :rolling_on_the_floor_laughing:

    Ja, und wenn es Wettbewerbe mit Kindern betrifft sollten die dahinter stehenden Erwachsenen genauso regelmäßig kritisch hinterfragen, inwiefern eigener Ehrgeiz angemessen ist bzw welches Ausmaß er annehmen darf

    Ist das wirklich eine kritische Aussage für einige hier, dass man beim Sport mit Tieren immer wieder reflektieren muss, wie viel Raum man dem eigenen Ehrgeiz gibt? Ich hätte jetzt ehrlich gedacht, das sei unstrittig.

    Dass Hundesport nicht die einzige Stelle ist, an der man das tun sollte ist doch klar, hat ja auch niemand das Gegenteil behauptet.

    Das Problem haste aber nicht erst im Verein, das kannste auch im Welpenkurs in der Hundeschule haben, dass der Hund fürs eigene Ego missbraucht wird.

    Dafür brauchts keine Prüfung, sondern oftmals nur eine zweite Person, die das gleiche macht und die eigenen Komplexe triggert.

    Ich hab ja nie gesagt, dass das nur im Verein passiert. Ich finde nur, dass ein Wettbewerb mit Punkten und Plätzen ein weiterer Risikofaktor dafür ist. Macht halt die Defizite im Vergleich zu anderen Teams messbar.

    Wie gesagt, das heißt ja nicht, dass deswegen alle Hundesportler so sind oder das menschliche Ego sonst keine Probleme macht. Ich hab auch überhaupt nix gegen Hundesport an sich, auch nicht gegen Wettbewerbe.

    Inzwischen hat er das Video (nach einer Stunde) übrigens gelöscht. Es kam neben dem ganzen Beifall (das war eine Menge), nämlich auch ziemlich harrsche Kritik. Zurecht.

    Schön, dass das Video weg ist. Aber auch sch****, weil sich jetzt einige wieder bestätigt fühlen werden, dass das alles nur Hetze gegen die Rassen ist und Tierärzte gar nicht sagen dürfen, dass die Hunde gesund sind, weil sie Angst vor einem Shitstorm haben müssen.


    Um es ganz deutlich zu machen, dass Kursive ist nicht meine Meinung, sondern ein Argument, das ich im Gespräch mit einigen Qualzuchthaltern leider schon regelmäßig gehört habe.