Ist irgendwie typisch. Vor ein paar Jahren hieß es "Auslastung, Auslastung, Auslastung", sicher auch befeuert durch die Sendungen von Martin Rütter. Jetzt schwingt das Pendel zurück und es geht um "Ruhe, Ruhe, Ruhe". Wie so oft sind Extreme problematisch und die Wahrheit liegt wohl irgendwo in der Mitte. Genauso sehe ich es übrigens mit den Minutenregeln fürs Spazierengehen; auch die sehe ich immer kritischer. Am Ende führt es leider dazu, dass zu viele Menschen sich nicht mehr trauen, selbst Entscheidungen zu treffen. Stattdessen wird der Hund fast wie eine Maschine behandelt, die man richtig programmieren (die richtige Minuten/Stundenzahl treffen) muss.
Dass Menschen immer mehr das Bewusstsein haben, dass Ruhe wichtig ist, damit der Hund die Reize der Umwelt verarbeiten kann, finde ich im Kern super. Aber der Trend zur Stoppuhr, genaue Stundenregeln und auch die verschiedenen Interpretationen von "Ruhe" sehe ich auch als Problem an. Gerade letzteres denke ich bei vielen Threads: "Ruhe" heißt für einige glaube ich "Tiefschlaf". Und wenn man dann noch an die x-Stunden Regeln glaubt, dann wirds halt stressig. Denn kein Hund wird 20 Stunden am Tag im Tiefschlaf verbringen.
Es bleibt wohl nur, ans Bauchgefühl zu appellieren bzw Menschen zu ermutigen, ihren Hund zu beobachten und individuell zu entscheiden, was der richtige Weg ist.