Beiträge von Caissa

    Im Wachstum ist Juniorfutter, dass an den besonderen Nährstoffbedarf eines wachsenden Hundes angepasst ist, grundsätzlich zu empfehlen.

    Dass Hunde von Juniorfutter zu schnell wachsen ist ein Mythos. So lange du eine angemessene Menge fütterst wächst ein gesunder Junghund nicht zu schnell, egal, ob das Futter Junior oder Adult ist.

    Aber ein Familienhund, der nichts anderes macht als in der Familie zu leben, der einfach zubeißt?

    Dazu noch: Die meisten Beißvorfälle mit Kinder passieren innerhalb der Familie, durch genau solche Familienhunde.

    Dass Hunde in einer Familie leben bedeutet nicht, dass sie niemals ein Kind beißen würden. In einer Familie leben bedeutet lediglich eins: Sie machen Erfahrungen mit Kinder. Diese Erfahrungen sind aber nicht automatisch gut.


    Wenn ein Hund als Familienhund lebt lernt er im besten Fall:

    Dass Kinder zwar hampelig und wild sind, aber den Hund nicht bedrängen (weil die Eltern dies verhindern). Dass er beim Ruhen und Fressen auch von Kindern nicht gestört wird (weil die Eltern ihren Kindern beibrigen, dass sie dann nichts am Hund zu suchen haben). Dass Kinder sich respektvoll nähern (weil jedes respektlose oder übergriffige Verhalten von den Eltern verhindert wird).

    Wenn die Eltern das alles gewährleisten, aber nur dann (!), dann ja, hat der Hund grundsätzlich positive Erfahrungen mit Kindern gemacht und wahrscheinlich eine vergleichsweise hohe Toleranzschwelle. Aber selbst so ein Hund ist eben weiterhin ein Hund und kann in Situationen kommen, in denen er es für angemessen hält, sich durch Aggression Platz zu verschaffen.


    Wenn ein Hund in der Familie lebt kann er aber auch ganz andere Erfahrungen machen:

    Du hast zB grobe Annäherungen von Kindern erwähnt. Wenn ihr sowas nicht verhindert, dann macht euer Hund Erfahrungen mit Kindern, aber eben schlechte. Eure Hündinnen lernen in solchen Momenten, dass sie nicht von euch Erwachsenen geschützt werden. Dass Kinder übergriffig sind oder ihnen sogar Schmerzen bereiten. Für so einen Hund bedeutet das Leben als Familienhund dann ggf keine positive Gewöhnung an Kinder, sondern das genaue Gegenteil: Es sammeln negative Erfahrungen, bis die Zündschnur immer kürzer wird und es für den Hund immer logischer wird, sich selbst zu verteidigen.


    Nimm das jetzt bitte nicht zu persönlich. Ich hoffe (und denke) jetzt nicht, dass ihr eure Kinder den ganzen Tag habt die Hunde triezen lassen. Aber auch sowas:

    Da gab es noch nie Probleme und diese Kinder sind auch manchmal grob und unvorsichtig.

    kann als negative Erfahrung vollkommen ausreichen. Grobes und unvorsichtiges Verhalten sollte auch bei Kindern nicht vorkommen, dort seid ihr als Erwachsene gefragt.


    Frage:

    ich war mit zwei Hunden mehrmals in Hundeschulkursen und da habe ich auch etwas über Hundesprache gelernt.

    Was hast du denn dort über Beschwichtigungsverhalten und Aggression gelernt?

    Ich werde morgen bei unserer Hundeschule anrufen und fragen ob bald wieder ein Kurs startet.

    Ich würde nicht nach einem Kurs, sondern nach Einzelstunden fragen. Bei einem Kurs müssen alle Teilnehmer 'abgefrühstückt' werden und es wird nicht so individuell auf jedes Team geschaut.

    Ihr braucht aber individuelle Anleitung, auch für euer weiteres Vorgehen zuhause. Also fragt nach Einzelstunden an relevanten Orten (Zuhause bei euch, Spaziergang etc) und nicht auf dem Hundeplatz.

    Mit Bailey hatten wir sowas nie. Die ist ein absoluter Schatz und würde niemals beißen.

    Auch eure Bailey ist ein Hund und zu sagen, sie würde niemals beißen, ist absolut unmöglich. Es gibt kein "nie" bei Lebewesen.

    Unserer Tochter geht es nicht so gut. Sie macht sich Vorwürfe und will nicht einmal mehr mit Bailey spazieren gehen, obwohl die wirklich ein Engelchen ist.

    Und da hat eure Tochter auch absolut Recht. Sie sollte auch nicht mehr mit Bailey gehen. Sie jetzt mit irgendeinem eurer Hunde nochmal loszuschicken wäre tatsächlich absolut verantwortungslos, auch wenn dir das Wort nicht gefällt.


    Es ist unwahrscheinlich, dass eure Lily krank ist. Sie muss auch nicht krank sein, nur weil sie gebissen hat. Gewisse Rassen bringen typische Eigenschaften mit, ja. Aber alle Hunderassen bleiben Hunde und damit Raubtiere. Und für alle Hunde gehört aggressives Verhalten zum normalen Verhaltensrepertoire. Es ist wirklich unheimlich wichtig, dass ihr das versteht.

    Hat hier jemand Erfahrungen mit solchen Situationen? Kann sie uns weggenommen werden?

    Bei einem Erstvorfall halte ich es eher für unwahrscheinlich, dass sie eingezogen wird. Eher wird sie wohl Auflagen bekommen (Maulkorb, Leinenpflicht). Aber am Ende kommt das aufs Amt bei euch an, was die für Maßnahmen durchsetzen wollen. So oder so solltet ihr bei solchen Sachen direkt einen Anwalt hinzuziehen.

    Könnte so etwas noch einmal passieren?

    Natürlich. Sowas kann euch theoretisch mit jedem Hund immer passieren. Hunde sind immer noch Raubtiere, auch wenn wir sie als Haustiere halten. Natürlich haben sie sich an das Leben mit Menschen angepasst, aber aggressives Verhalten ist immer noch ein ganz normaler Teil von hündischer Kommunikation.

    Ich wusste nicht einmal dass Collies aggressiv sein können.

    Und den Satz finde ich wirklich bedenklich. Auch Collies sind Hunde und selbstverständlich kann auch ein Collie Aggressionen zeigen. Eure Lage ist gerade schlimm und will hier gar nicht weiter draufhauen. Aber der Satz klingt für mich als hättet ihr ein ganz falsches Verständnis davon, wie Hunde kommunizieren und keine Vorstellung davon, dass auch Haushunde nicht nur nette Kuscheltiere sind.

    Wenn ihr wirklich bisher dachtet, dass Collies gar nicht aggressiv sein können, dann vermute ich, dass ihr die Anzeichen dafür bisher auch überhaupt nicht sehen konntet. Rückwirkend bringt die Erkenntnis nichts. Aber für die Zukunft ist es denke ich wichtig, dass ihr euch einen kompetenten Trainer sucht, der euch Hundeverhalten nochmal ganz neu erklärt.

    Denn ihr müsst in der Lage sein, eure Hunde sehr gut zu lesen, um zu verhindern, dass so ein Vorfall sich wiederholt. Mit "ihr" meine ich euch Eltern, bitte schickt eure Tochter nicht mehr alleine los.


    Ich hoffe, dass sich das Kleinkind gut erholt, physisch wie psychisch. Und natürlich wünsche ich auch eurer Tochter, dass sie den Vorfall gut verarbeiten kann!

    Ältere Tiere entwickeln öfter Leber- und Nierenschäden, da sie wegen des hohen Fleisch­anteils in den Rationen doppelt so viel Eiweiß bekommen wie notwendig. Blasen­steine gehen meist auf über­mäßige Fütterung von Knochen und Innereien zurück. Wir sehen auch Erkrankungen der Knochen, Schild­drüse, Fell- und Haut­probleme. Junge Hunde kommen mit Skelett­deformationen. Das passiert, wenn die Kalzium- und Phosphor-Zufuhr nicht gut aufeinander abge­stimmt ist

    Was ja aber verhindert werden kann, wenn man die Rationen entsprechend zusammenstellt. Also nicht 80% Fleisch füttert, den Fütterungsplan vernünftig ausrechnet etc.

    Ich barfe persönlich nicht. Ich füttere Fertigfutter und bin da auch fein mit. Und ich halte auch nichts von der Hund=Wolf Fütterungsphilosophie. Aber mir kommen solche Aussagen jetzt auch sehr einseitig vor:

    Ich finde es einfach sehr schwierig, dass Barfen von vielen so stark promotet wird und irgendwann stellt man dann fest, dass der Ursprung irgendeine Esoterik-Philosophie war und es gewichtige medizinische Gründe gibt, die einfach dagegen sprechen

    Vielen Menschen ist die moderne Welt zu kompliziert und man sehnt sich nach Ursprünglichkeit / Natürlichkeit, aber wenn sowas zu Masernpartys, Impfgegnern oder eben massenweise barfen führt, dann ist das für mich eine sehr ungesunde Wissenschaftsfeindlichkeit.

    Zu den medizinischen Gründen: Das ist jetzt halt sehr pauschal, obwohl es doch total auf die zusammengestellten Rationen ankommt.

    Und barfen mit Masernpartys und Impfgegnern auf eine Stufe zu stellen und pauschal wissenschaftsfeindlich zu nennen finde ich auch seltsam.

    Ich denke, man kann sich wunderbar auf wissenschaftliche Erkenntnisse stützen und trotzdem roh füttern.

    Es steht sogar in dem Artikel, den du selbst zitiert hast, dass Barfen funktionieren kann:

    Das Problem der meisten Hundebesitzer*innen, die barfen, ist, dass Rezepte aus dem Internet oder aus Büchern verwendet werden, die den Nährstoffbedarf des Tieres nicht decken können. Dabei kann barfen durchaus funktionieren - wenn frühzeitig Tierärzt*innen hinzugezogen werden, die spezialisiert sind

    Wurde der Hund ständig beim Schlafen gestört?

    Ich erinnere die Szene im Zug. Da hat der Vater aber doch auch gesagt, sie soll den schlafenden Hund in Ruhe lassen. Später fragt das Mädchen nochmal, da fragt der Vater, ob der Hund wach ist. Und sie holen ihn raus, als das Mädchen "Ja" sagt.

    Da die Zugfahrt, wenn ich es richtig erinnere, mehrere Stunden lang war ist es mMn nicht unrealistisch, dass der Welpe zwischendrin wach geworden ist. Man kann ja nicht wissen, wie viel Zeit zwischen den beiden Szenen vergangen war.

    Ja, ich hätte sie wohl trotzdem in der Box gelassen, so lange sie da entspannt ist. Aber dass sie da rausgeholt wurde, wenn sie wirklich wach war, finde ich auch nicht dramatisch.

    Wurde sie danach noch mehrmals beim Schlafen gestört?

    Auf den Arm nehmen haben wir bis jetzt nicht ausprobiert. Wir haben Bedenken, dass wenn wir sie eine Zeit lang tragen würden, sie sich daran gewöhnt und dann gar nicht mehr an Straßen und durch Gassen laufen möchte.

    Das halte ich für unwahrscheinlich. Die meisten Hunde bewegen sich gerne und erkunden die Welt. So lange sie keine Angst haben, natürlich. Also wird sie wahrscheinlich von ganz alleine lieber laufen, wenn sie sich an die Reize in ihrer Umgebung gewöhnt hat.