Beiträge von Caissa

    Wie ist es denn, wenn draußen was los ist? Meldet er das und falls ja, wie reagierst du?

    Mir sticht das ins Auge:

    War ich bei ihm, war er auch ruhig, sobald er alleine im Zimmer war, war er kaum zu beruhigen.

    Warst du in der Zeit, in der du nicht bei ihm im Zimmer warst, dann im Haus unterwegs?

    Falls du in der Zeit im Haus unterwegs warst, würde ich eher erwarten, dass er dann ruhig ist. Denn dann gibt es ja eigentlich nichts zu melden, wenn du die Eindringlinge längst bemerkt hast.

    Vielleicht ist "der Hund gibt so viel zurück" eine etwas schwierige Formulierung, weil das klingt, als würde/sollte das Tier mit Intention irgendwelche speziellen Dinge leisten. Und das passiert natürlich nicht, kein Hund denkt sich "weil ich hier leben darf, tu ich jetzt Sache X, um meinen Menschen etwas zurückzuzahlen".

    Aber ich glaube, jeder Tierhalter erwartet, etwas zurückzubekommen: Mehr Lebensqualität. Niemand würde sich doch den Aufwand und die Kosten aufbürden, wenn man nicht für sich am Ende mit einer positiven Bilanz rausgeht. Das Positive kommt dann halt nicht als geplantes Geschenk des Tieres, sondern ist das gute Gefühl, dass man durch das Tier erhält. Ob das nun Freude über Eigenheiten des Tieres ist, dass man sich gesünder fühlt durch die Bewegung und frische Luft, dass man positive Auswirkungen bei anderen Menschen sieht oder dass man sich mit sich selbst gut und im Reinen fühlt, weil man einem Tier ein gutes Zuhause gegeben hat... Das ist vermutlich bei jedem Menschen anders. Aber ich denke, jeder zieht am Ende mehr positive als negative Gefühle aus der Tierhaltung (bzw wer es nicht tut, der überdenkt die Tierhaltung dann vermutlich nochmal). Und das ist für mich das, was das Tier (unbeabsichtigt, ohne aktive Handlungsplanung) zurückgibt.

    Es wird da keinen schnellen Trick geben.

    Halsband+Geschirr alleine reicht als Maßnahme nicht, das glaube ich sofort. Ihr werdet sicherlich eine Kombi aus verschiedenen Maßnahmen nutzen müssen.

    Also zB Geschirr+Halsband UND Techniktraining für richtigen Stand und Leinenhaltung UND in übersichtlichen Gebieten spazieren gehen UND Abstand zu Auslösern halten UND Arbeiten an der Erziehung bei Konfrontation mit ihn triggerden Reizen UND jedes neue Erfolgserlebnis vermeiden (also zB auch nicht in die HuSchu gehen, wenn er selbst dort nicht zu halten ist).

    Dass es nur dein Problem ist sehe ich anders. Ich finde es grundsätzlich ein Problem für die Umwelt, wenn ein Hund nicht kontrollierbar ist. Das mag oft gut gehen, aber irgendwann geht's halt Mal schief. Zumal es keine Garantie gibt, dass er sich nicht immer häufiger losreißt, wenn er merkt, dass das nach Belieben möglich ist.

    ja klar aber gerade zu Anfang hat man doch solche Phasen nicht. Ich hab die selbst nach 25 Jahren eigene Hunde echt nur so in Minutenlänge.

    Ich hatte die gerade am Anfang am meisten. Ich brauch persönlich auch eine gewisse Zeit, um eine Bindung zu neuen Tieren aufzubauen. So lange die nicht da ist, empfinde ich Dinge als anstrengender. Sobald mehr Bindung da ist wird das deutlich weniger, selbst wenn es um die gleichen Dinge geht.

    Da ist sicher jeder anders.

    Woran führst du ihn (Geschirr, Halsband...)?

    Nur am Geschirr wirds zB schwieriger. Eine doppelte Haltung (Geschirr+Halsband) kanns schon deutlich leichter machen. Eventuell auch ein Halti-Harness, wobei ich da selbst noch keine Erfahrungen mit gemacht habe.

    Ich finde es schon wichtig, dass man den eigenen Hund halten kann, auch wenn er mal zieht. Also würde ich das mal gesondert betrachten und eventuell auch mal Trainerstunden nehmen, wo es primär darum geht, dass dir ein guter Stand und eine gute Leinenhaltung gezeigt wird.

    Beim Gehen ist es außerdem wichtig, dass du wirklich vorbereitet bist und mit offenen Augen durch die Welt gehst - im besten Fall kannst du vorhersehen, wann dein Hund evtl in die Leine springt. Unvorbereitet hält sich so ein großer Hund schlecht. Beim Gehen würde ich bei der Problematik auch dauerhaft darauf achten, auf welchem Untergrund ihr unterwegs seid - nasse, rutschige Blätter sind da zB direkt ein Killer und wenn du über solche Untergründe gehen musst, hab die Umgebung doppelt so gut im Blick wie sowieso schon.

    Das alles also erstmal recht "technisch".

    Darüber hinaus solltet ihr natürlich erzieherisch am Kernproblem arbeiten, dass er in die Leine springt. Was empfiehlt denn der Trainer da und wie sind die Fortschritte?

    Hmm, für mich gibt es schon Verzicht und manchmal ist es auch ein muss, mich um meine Hunde zu kümmern.

    Die meiste Zeit ist das anders, die meisten Tage gehe ich gerne Gassi, die meisten Tage spüre ich nicht aktiv Verzicht. Und das ist sicherlich auch wichtig, dass das Positive überwiegt. Aber trotzdem gibt es auch Tage, in denen es eindeutig entspannter wäre, wenn ich keine Hunde hätte. Ich finde es absolut normal, dass man Hundehaltung nicht zu jedem Zeitpunkt und unter allen Umständen nur 100% positiv empfindet. Wer das für sich so empfindet, schön. Aber für mich ist das keine Voraussetzung für Hundehaltung.

    Ich würde da aufs Bauchgefühl hören. Am Ende soll ja nicht nur euer Hund was lernen, sondern vor allem ihr. Und das geht besser, wenn man dem Trainer vertraut und sich mit den Methoden identifizieren kann.

    Persönlich bin ich inzwischen eher weg von Extremen, also auch vom positiven Extrem, welches ganz ohne Korrekturen auskommen möchte. Wir waren ebenfalls bei so einer Welpenschule. Einiges fand ich dort sehr gut (der Fokus darauf, das Training dem Hund anzupassen etc). An anderen Stellen hatte ich aber das Gefühl, dass der krampfhafte Verzicht auf Korrekturen manchmal zu mehr Stress geführt hat als nötig. Das dann aber eher im Junghundekurs, noch nicht so viel bei den Welpen.

    Ich find's also persönlich nicht schlimm, auch mal klar zu korrigieren. Aber das kommt auch immer aufs "wie" an. Und es muss eben passen, also wenn man schon korrigiert, dann auch klar und authentisch. Wenn das nicht geht, weil man sich dabei nicht wohlfühlt, dann sollte man es mMn lieber gleich lassen, denn dann kommuniziert man vermutlich widersprüchlich. Und da kommt dann eben der eigene Typ ins Spiel und wenn du dich bei Trainer 1 sehr viel besser fühlst, dann ist das für euch vielleicht der richtige Weg.

    Ich wäre schon auf der ersten Seite raus, wo sie mehrfach schreibt, dass sie ohne Strafe trainiert. Das tut sie ganz sicher nicht. So ein Satz zeigt mir, dass sie entweder a) die vier Quadranten von Konditionierung nicht verstanden hat oder b) diese verstanden hat aber mit Absicht falsche Werbung macht. Beide Optionen finde ich problematisch.

    Dazu noch das Versprechen nach schnellen Erfolgen... Und man soll "hündisch" kommunizieren - also wahrscheinlich körpersprachlich? Wobei dann viel über Druck läuft, wo wir auch direkt bei Strafe sind.

    Ich kenne sie nicht, aber die Startseite würde mich schon abschrecken.

    Ranghohe Pferde geben niederer gestellten Pferden ja auch kein Futter ab.

    Ja gut, Pferde kommunizieren eh ganz anders, das können wir schon aus anatomischen Gründen nicht komplett nachahmen. Außerdem wollen Pferde auch weniger konkrete Bewegungsabläufe und Verhaltensweisen voneinander als ein Mensch von seinem Pferd (im Regelfall).

    Aber die Begründung von Hackl passt gut zu der Begründung vieler Hundetrainer, die Leckerlies pauschal ablehnen. Muss ich ja auch nicht alles verstehen, jeder ist anders.