"Es ist grundsätzlich (nicht nur für mich) moralisch falsch, einen Hund vom Züchter zu kaufen!"?
Ich für mich: nein, persönlich sehe ich das nicht so.
Aber wie schon weiter vorne erwähnt finde ich die Argumentationskette, die zu der Aussage führt, soweit schlüssig - wenn also jemand entsprechende Werte hat und diese für die eigene Argumentation voraussetzt, dann kann man mMn zu dem Schluss kommen. Und ich persönlich finde es auch nicht dramatisch, wenn jemand zu dem Schluss kommt. Ich kann das gut so stehen lassen.
Also so gesehen stehe ich nicht selbst hinter der Aussage. Aber ich würde durchaus sagen, dass es eine logische Aussage ist (sein kann) und ich es nicht verwerflich finde, wenn jemand so denkt.
Mit der Konsequenz: Wer keinen Hund aus dem Tierschutz halten kann/will, sollte auf die Haltung verzichten.
Das wiederum müsste für mich gar nicht die Konsequenz sein, selbst wenn man der Aussage oben zustimmt. Ich kann für mich wunderbar feststellen, dass es Stellen in meinem Leben gibt, an denen moralischere Handlungen möglich wären, ohne in voller Absolutheit die Erwartung zu haben, dass ich (oder andere) 100% dementsprechend handel.
Ich fahre zum Beispiel noch so einige Strecken Auto, die ich auch mit dem Rad erledigen könnte (und mit Blick aufs Klima/Umweltverschmutzung, wohl besser sollte). Wenn mir nun jemand von außen sagen würde, das sei moralisch falsch, weil Rad fahren besser wäre, so what. Das darf diese Person gerne denken, wahrscheinlich hat sie auch Recht damit. Ich muss nicht jede einzelne meiner Handlungen verteidigen, ich weiß ja, dass ich nicht perfekt bin. Muss ich auch nicht sein. Ich muss nur im Allgemeinen mit mir und meinem Handeln in der Welt im Reinen sein (und das bin ich). Die Feststellung, dass einige Dinge noch besser sein könnten (meiner oder einer fremden Meinung nach) ist doch nix schlimmes.