Beiträge von Caissa

    Balu trabt am liebsten, geht aber auch mal Schritt. Galopp muss er nicht haben, da sieht er einfach keine Notwendigkeit. Aber er bolzt ja auch nie rum oä, die besten Spaziergänge für ihn sind die, wo er chillig von Schnüffelstelle zu Schnüffelstelle latscht.

    Reika macht alles. Früher ist sie kaum getrabt, da wäre sie am liebsten immer galoppiert. Inzwischen trabt sie regelmäßig, das ist bei ihr meist Zeichen von Entspannung. Schritt muss sie an der Leine ja gehen, findet sie aber eher doof (und mich zu langsam). Sie wäre an der Leine am liebsten bei ü10km/h im passigen Schritt unterwegs.

    Zu der Zuchtstätte haben andere ja schon ausführlich geantwortet.

    Da ihr ja aber auch unabhängig von dieser Hündin scheinbar mit dem Gedanken eines großen Zweithundes spielt beantworte ich die anderen Fragen trotzdem.


    Denkt ihr es irgendwann möglich wäre gemeinsam mit einem Riesenhund und unserer kleineren 25 kg Hündin spazieren zu gehen? Oder eher für immer getrennte Spaziergänge?

    Was genau ist da eure Sorge? Das Interagieren der beiden Hunden wegen des Größenunterschieds? Oder das Halten, falls beide mal ziehen?

    Ersteres finde ich nicht so problematisch. Natürlich sollte der größere/schwerere Hund lernen, seine Kraft gezielt einzusetzen (also vorsichtig, höflich...). Aber wenn das soweit klappt spricht nichts gegen gemeinsame Spaziergänge.

    Falls es ums Halten geht: Ja, das kann natürlich ein Thema sein. Aber grundsätzlich, nicht nur bei gemeinsamen Spaziergängen. Falls ihr mal trotz Erziehung einen tobenden (Jung)Hund an der Leine habt, der 50+kg wiegt, muss man schon wirklich standfest sein (und gute Ausrüstung haben, vorausschauend gehen, gute Schuhe, guten Bodengrund, guten Griff an der Leine...), sonst landet man auf der Nase. Und das auch ohne, dass man gleichzeitig noch 25kg Zweithund dabei hat. Also ihr solltet das nicht nur für mögliche gemeinsame Spaziergänge, sondern ganz grundsätzlich gut durchdenken. Einen so großen Hund im Zweifel zu halten ist was ganz anderes als 25kg zu halten.

    Als Vergleich: Meine beiden haben 33kg und 45kg. Die 33kg finde ich noch relativ gut zu halten (obwohl man da natürlich auch ein bisschen standfest sein sollte), aber 45kg ist schon spürbar anders. Und euer Hund wird ja vielleicht noch schwerer.

    Und klar, man denkt immer, das müsse man halt über Erziehung regeln, der Hund darf halt nicht ziehen etc. Und der Ansatz ist natürlich richtig. Aber es sind Tiere und man kann nicht vorhersehen, wie sie sich entwickeln. Ich würde also definitiv mit dem Worst Case planen, also einem (manchmal) tobenden Hund an der Leine. Better safe than sorry.

    In dem Fall, um zur ursprünglichen Frage zurückzukommen: Ja, es macht zusätzlich einen deutlichen Unterschied, ob man einen oder zwei Hunde hat. Gar nicht unbedingt, weil der Kleinere mit Terz macht (macht mein Kleinerer im Zweifel auch nicht), aber weil man für den Tober nur eine Hand hat, Nr. 2 ggf im Weg steht etc.

    Wie machen das Besitzer mehrerer großer Hunde, wenn es in den Urlaub geht?

    Wie macht ihr es denn aktuell? Nehmt ihr eure Hündin mit? Wird sie fremdbetreut?

    Große Hunde machen alles etwas umständlicher, aber nicht unmöglich.

    Einige Unterkünfte sind weniger begeistert, wenn man 2 Hunde mitbringen will. Oder auch wenn man überhaupt große Hunde mitbringen will.

    Bei Fremdbetreuung kommts ein bisschen drauf an. Meine Erfahrung ist, dass professionelle Betreuungen kein großes Thema sind, die kennen es ja, auch große Hunde aufzunehmen. Bei Privaten muss man ggf länger gucken, gerade, falls das Jungehunde-Kalb gerade vielleicht nicht so easy going ist. Das kann nicht jeder leisten.

    Also, alles möglich. Aber ggf aufwendiger.

    Zeigt sich im Welpenalter schon der Charakter oder kann es komplett umschlagen?

    Bei den meisten Hunden in meinem Umfeld war der Welpen-Charakter dem späteren Charakter sehr ähnlich. Aber nicht bei allen, es gibt die Überraschungspakete auch.

    Und so oder so: Auch bei den Welpen, die wirklich immer chillig waren und auch heute chillig sind, gab es in der Junghundezeit trotzdem immer mal 'witzige' Ideen.

    "Es ist grundsätzlich (nicht nur für mich) moralisch falsch, einen Hund vom Züchter zu kaufen!"?

    Ich für mich: nein, persönlich sehe ich das nicht so.

    Aber wie schon weiter vorne erwähnt finde ich die Argumentationskette, die zu der Aussage führt, soweit schlüssig - wenn also jemand entsprechende Werte hat und diese für die eigene Argumentation voraussetzt, dann kann man mMn zu dem Schluss kommen. Und ich persönlich finde es auch nicht dramatisch, wenn jemand zu dem Schluss kommt. Ich kann das gut so stehen lassen.

    Also so gesehen stehe ich nicht selbst hinter der Aussage. Aber ich würde durchaus sagen, dass es eine logische Aussage ist (sein kann) und ich es nicht verwerflich finde, wenn jemand so denkt.

    Mit der Konsequenz: Wer keinen Hund aus dem Tierschutz halten kann/will, sollte auf die Haltung verzichten.

    Das wiederum müsste für mich gar nicht die Konsequenz sein, selbst wenn man der Aussage oben zustimmt. Ich kann für mich wunderbar feststellen, dass es Stellen in meinem Leben gibt, an denen moralischere Handlungen möglich wären, ohne in voller Absolutheit die Erwartung zu haben, dass ich (oder andere) 100% dementsprechend handel.


    Ich fahre zum Beispiel noch so einige Strecken Auto, die ich auch mit dem Rad erledigen könnte (und mit Blick aufs Klima/Umweltverschmutzung, wohl besser sollte). Wenn mir nun jemand von außen sagen würde, das sei moralisch falsch, weil Rad fahren besser wäre, so what. Das darf diese Person gerne denken, wahrscheinlich hat sie auch Recht damit. Ich muss nicht jede einzelne meiner Handlungen verteidigen, ich weiß ja, dass ich nicht perfekt bin. Muss ich auch nicht sein. Ich muss nur im Allgemeinen mit mir und meinem Handeln in der Welt im Reinen sein (und das bin ich). Die Feststellung, dass einige Dinge noch besser sein könnten (meiner oder einer fremden Meinung nach) ist doch nix schlimmes.

    Aber das gibt (jetzt grundsätzlich gesprochen) keinem das Recht, den anderen anzuprangern oder Schuldgefühle bei jemandem zu wecken, der das in diesem Rahmen nicht leisten kann.

    Vielleicht ist das ein Knackpunkt. Wenn man durch solche Aussagen (wie die des Herrn, der Ausgang des Threads war) Schuldgefühle bekommt, dann hat man das Gefühl, sich verteidigen zu müssen. Nachvollziehbar.

    Aber warum bekommst du* Schuldgefühle? Du tust doch offensichtlich eine Menge. Und allein das Bewusstsein, dass man theoretisch an gewissen Stellen noch mehr tun könnte, muss dir doch keine Schuldgefühle machen. Niemand kann (oder muss) auf alles verzichten. Trotzdem darf jeder (in diesem Fall Matthew Fraser) seine Meinung äußern, an welchen Stellschrauben man noch drehen könnte. Wer das liest ist nicht verpflichtet, dem nachzukommen. Es kann zum Denken und reflektieren der eigenen Handlungen anregen, klar. Aber es ist auch vollkommen legitim, nach dem Nachdenken für sich selbst zu entscheiden, dass man diesem Frasers Argumentation nicht folgen kann/die Forderung nicht umsetzen kann/das ganze nicht so relevant findet/an anderen Stellen Prioritäten setzt...

    Die Schuldgefühle passieren ja im eigenen Kopf. Fraser zaubert keine Schuldgefühle in fremde Köpfe, er äußert nur seine Meinung. Was man aus seinen Aussagen macht und ob man sich deswegen schuldig fühlt liegt bei jedem selbst.


    *Und ich spreche dich jetzt so persönlich an, weil du deine Gedanken so toll artikuliert hast und damit einen guten Anlass zum Antworten gegeben hast. Aber natürlich will ich gar nicht dich ganz speziell jetzt zur Diskussion machen, mir geht es eher allgemein um das Thema "Schuldgefühle".

    Es kommt ein bisschen auf den Tag an.

    Aber falls du niemanden findest, könnte er bestimmt bei mir oder meiner Mutter unterkommen (die müsste ich aber nochmal fragen, um sicher zu sein).

    Bei mir hätte er halt Reika und Balu auszuhalten xD Aber Reika und Juro kamen ja ganz gut aus. Und Balu ist eh einfach nur nett, ich kann mir nicht vorstellen, dass es da Probleme gäbe. Bei meiner Mutter wäre er sonst Einzelprinz.


    Edit: Wenn dir eine professionelle Betreuung lieber ist verstehe ich das natürlich komplett! Nur als Option :smile:

    Dazu gehört eben auch die Fähigkeit, Schwächere, Unterlegenere nicht unangemessen drastisch zu "bestrafen" - denn mit einem solchen Verhalten würde die soziale Gemeinschaft geschwächt.

    Aber genau das trifft ja für fremde Hunde mit stark unausgeglichener Kraft nicht zu. Ein Bernhardiner, der einen fremden Kleinhund verletzt, schwächt seine soziale Gemeinschaft nicht. Und er gefährdet sich selbst auch nicht. Das Prinzip greift also einfach nicht bei (allen) Hunden.

    Wenn wir schon die genetische Basis nicht verstehen - wie sollen wir dann das Verhalten unserer Hunde verstehen lernen?

    Verstehen, klar. Aber man kann nicht daraus ableiten, dass Hunde = Wölfe sind (oder sein sollten) im sozialen Miteinander.

    Bei mir werden die Fotos nur ganz klein angezeigt, sodass die Schrift nicht lesbar ist.

    Vielleicht ist das bei anderen genauso?

    Eventuell findest du die Sorte auf deren Internetseite, dann könntest du sie hier verlinken.

    Aber bei Züchterhunden wird doch immer betont, dass man nicht erwarten darf, morgen direkt einen zu bekommen. Dass man Zeit mitbringen soll. Bereits sein soll, sich auf Wartelisten setzen zu lassen etc.

    WENN man Züchter und TS nun also vergleichen will, was die Verfügbarkeit von Hunden angeht, müsste man doch zumindest die gleichen Voraussetzungen annehmen. Also müsste man dem TS auch zugestehen, dass man Zeit mitbringen muss und dass nicht unbedingt bei einem schnellen Blick auf die Website direkt der perfekte Hund dabei ist.


    Die Frage ist natürlich, inwiefern "Verfügbarkeit" überhaupt als relevante Kategorie eingestuft wird, wenn es um Moral gehen soll. Der Herr, um den es bei Threaderstellung ging, würde meiner Vermutung nach "Verfügbarkeit" gar nicht unbedingt als Kontra-Argument ansehen. Da wirds wieder individuell.

    Ich persönlich finde, ein Lebewesen, das erwünscht geboren wird, mit Herz aufgezogen und nach bestem Wissen und Gewissen in liebevolle Hände vermittelt wird, wo es Rasseziele gibt, wo ein gesunder, agiler Hund gewünscht ist (QZ und weitere, kaputte Rassen fallen damit für mich raus), wo man sich ein Bein ausreisst, um Hunde, die doch ungeplanterweise ein neues Zuhause brauchen, neu in der Züchter/Rassecommunity zu vermitteln - das ist doch im Grunde gelebter Tierschutz.

    Ich lese das Argument hier im Forum nicht zum ersten Mal, aber ich würde immer denken... jein.


    Gelebter Tierschutz - für den Züchterhund, den man sich kauft, man das stimmen. Für die Hunde, die in Tierheimen oder auf Pflegestellen sitzen, nicht.

    Ich kann das gut akzeptieren, wenn du Tierschutz für dich so definierst, dass ein Züchterhund dazu gehört. Aber ich kann auch gut verstehen, wenn jemand Tierschutz anders definiert und den Züchterhund ausschließt. Bzw für mich persönlich wäre letztere Definition logischer und stimmiger; für mich fühlt es sich seltsam an, Züchterhunde mit unter Tierschutz zu subsumieren.


    Es ist aber natürlich vollkommen fein, unterschiedliche Ansichten dazu zu haben. Am Ende bleibt das für mich das Fazit, auch nach vielen Seiten Diskussion.

    Jeder hat andere Bilder im Kopf bei gewissen Begriffen (Tierschutz, Adopt don't shop...). Jeder hat andere Beweggründe und Ansprüche (an sich selbst und an den Hund). In diesem Thread gibt es ganz viele verschiedene Erläuterungen, die zum Teil komplett gegensätzlich sind, aber trotzdem für die jeweilige Person, ihr Leben und ihre Werte stimmig sind. Das zeigt für mich nochmal ganz gut, dass es gar keine kurze, einfache Antwort auf die Frage im Threadtitel geben kann.