Beiträge von Caissa

    Wenn dein Hund einen gewissen Abstand zu anderen Hunden braucht um entspannt zu bleiben, dann ist das eben erstmal so. Wenn er so aufgeregt und fixierend wird, dass er dir gar nicht mehr zuhört, dann verlangst du für den Moment zu viel von ihm.

    Das finde ich wirklich wichtig!

    Natürlich kann ich gut verstehen, dass dein Ziel ist, dass irgendwann auch Hundebegegnungen mit wenig Abstand möglich sind. Aber so lange das nicht möglich ist, bringt es dich nicht weiter (im Gegenteil), wenn du Begegnungen in zu engem Abstand zulässt.

    Ich würde immer in dem Bereich trainieren, in dem dein Hund den Reiz (anderer Hund) wahrgenommen hat und spannend findet, aber noch ansprechbar ist. Und in dem Bereich belohnst du dann gewünschtes Verhalten hochwertig.

    Am Umsortieren übe ich grade noch. Beide Hunde können (verschiedene) Signale zum Seitenwechsel. Und das klappt auch mit beiden an der Leine schon ganz gut. Aber für "innen gehen" und "außen gehen" habe ich noch keine Signale, so weit sind wir noch nicht. Also geht im Moment immer Balu innen, sowohl links als auch rechts.

    Wenn ich irgendwann mal so weit bin wie du physioclaudi und die Hunde frei umsortieren kann, dann freue ich mich sehr. Ich finde es eh bewundernswert, wie man mit so vielen Hunden gehen kann. Mir reichen aktuell meine zwei xD

    An dieser Stelle werde ich einige Beispiele nennen, warum ich das denke. Dazu möchte ich sagen, das es mir auch darum ging zu verstehen warum es bei dem einem so ist und bei dem anderen so (da wurde auch schon teilweise drauf eingegangen)

    Das ist ziemlich einfach zu beantworten: Dein Hund merkt sofort, ob sein Gegenüber wirklich souverän ist oder nicht. Bei wirklich souveränen und klar kommunizierenden Hunden nimmt er sich dann lieber zurück, bei anderen weiß er, dass er es sich leisten kann, weiter einen auf dicke Hose zu machen.

    Kennst du das noch aus der Schule? Es gibt Lehrer, die können schreien, meckern, mit Strafen drohen... Und trotzdem werden sie nicht wirklich respektiert, es ist laut. Die ganze Klasse merkt es ihnen an, dass sie nicht authentisch sind mit ihrem Verhalten. Und dann gibts andere Lehrer, die die Klasse schon mit leicht genervter Stimme oder einem bestimmten Blick im Griff behalten.

    So ists letztendlich bei Hunden auch. Und sobald deiner eben merkt, der andere spielt sich auf ohne wirklichsouverän zu sein, ärgert und nervt er weiter rum. Meine wäre übrigens manchmal genauso, wenn sie grade in aufgereger Stimmung ist. Nur darf sie das natürlich nicht.

    Ich habe von Anfang an daran gearbeitet das er andere Hunde nicht so fixiert. Wenn ich einen anderen Hund vom weiten gesehen habe und bemerkte das er da auffällig hinstarrte, hielt ich ihm die Leberwursttube hin, das er mit den Augen wieder bei mir war und ging weiter. Das klappt jetzt auch ohne gut. Wenn ich ihn absitzen lasse, bis der HH mit seinem Hund vorbeigegangen ist, ist das so ein nervöses "Schleck, Schleck, rüberguck, Schleck, guck, guck, Schleck" Wenn dieser Hund ihn anschaut oder gar zu ihm hinzieht, ist die Leberwurst in meiner Hand auch egal. Da werde ich mich jetzt an der Methode versuchen, die DerFrechdax hier angebracht hat. Und werde vermehrt dran arbeiten, das er lernt sich zurückzunehmen. Denn ich finde das selbst nicht so angenehm.

    Wenn du ihm die Leberwursttube hinhältst um ihn ruhig zu halten, dann lenkst du ab, aber trainierst und belohnst nicht (richtig). Er trifft ja auch gar keine belohnenswerte Entscheidung, wenn er hinstarrt. Klar kann sowas mal eine Managementmaßnahme sein (lieber andocken an die Leberwurst als Ausrasten). Aber ich denke nicht, dass du damit im Training weiterkommst.

    Ich würde eher dran arbeiten, dass er sich in solchen Situationen wirklich zu dir Umorientiert (ohne Locken mit Leckerlie) und das dann belohnen.

    Gibt es denn die Möglichkeit, dass Du sie mitnehmen kannst? Erst vielleicht mal mit dem Hundeführer gemeinsam einen Spaziergang, dann aber auch alleine. Mit ihr dann alle möglichen zukünftigen Situationen, die sie bei Dir erfahren wird, mal antesten. Wie reagiert sie auf der Straße auf andere Hunde / Menschen / Verkehr / Öffis / Autofahren, wie verhält sie sich, wenn Du sie mit in Deine Wohnung nimmst und ihr euch dort eine Zeit lang aufhaltet.

    Das finde ich auch eine gute Idee!

    Selbst wenn du sie am Ende nicht nimmst: Du magst sie ja und im "schlimmsten Fall" hast du halt ein bisschen mehr Zeit mit ihr verbracht, bevor sie zu ihren neuen Besitzern zieht.

    Ich war heute das erste Mal Gassi mit beiden Hunden. Das muss richtig schlimm ausgesehen haben :lol: Meine Hündin war sehr aufgeregt, muss jetzt erstmal lernen, dass an der Leine nicht getobt wird :headbash: Entsprechend wenig Hirnschmalz war dafür da, nicht ständig am Geschirr zu ziehen.

    Der Rüde war vorbildlich leinenführig. Aber lief halt kreuz und quer. Ich muss mir jetzt erstmal überlegen, was ich gerne hätte und praktisch finde. Und wie ich das dann aufbaue

    Ich musste mich da ja auch erst reinfuchsen, als Reika einzog. Ich hab sie auch gerne beide auf einer Seite. Und jeder hat seinen Platz (bei uns Balu innen an meinem Bein, Reika außen). Ich mag zum einen, dass ich mit der anderen Hand vernünftig die Belohnung aus der Tasche holen kann und außerdem kann ich dann beide an der abgewandten Seite an Reizen vorbeiführen (und Balu hat eine beruhigende Wirkung auf Reika).

    Aber da muss man wahrscheinlich wirklich testen, toben an der Leine war hier zB nie ein Problem. Das könnte ja gegen "beide auf einer Seite" sprechen :lol:

    Aufgebaut habe ich es ganz "easy". Ich hab sie in Position gebracht und erstmal das "in der Position stehen bleiben" gelobt. Dabei habe ich ihnen dann schon "beigebracht", wie ich lobe. Bei uns ist das: mit der einen Hand füttere ich Reika über Balus Rücken hinweg (damit sie die Position nicht verlassen muss) und mit der anderen füttere ich gleichzeitig Balu. Dann habe einen Schritt gemacht und während des Schrittes schon verbal gelobt, danach direkt mit Leckerlie. Und dann halt immer mehr Schritte gemacht. Ob das so "richtig" war, keine Ahnung xD Da können bestimmt noch die Erfahrenen hier was zu sagen :)

    Wir konnten der Trainerin nicht das lange, anfängliche Fordern zeigen, da wir ja schon über eine Woche schon ohne Ball unterwegs sind, und Wilma das so gar nicht mehr auf dem Schirm hatte.

    Sie hat dann ein paar mal kurz gefordert, aber schnell wieder abgelassen.

    Ich denke, es wird ein Drahtseilakt bleiben. Die Trainerin konnte das Verhalten, welches dir Sorgen gemacht hat, nicht beobachten. Wenn du jetzt (auch unregelmäßig) weiter Ball spielst, dann kann das Verhalten halt schnell wiederkommen. Und ggf braucht es dann mehr als eine Woche Pause, bevor das permanente Fordern wieder aufhört.

    Das würde ich als die Gefahr sehen, dass es sich eben doch zu Junkie Verhalten weiter verfestigt und dann "eine Woche nicht mehr Ball spielen" nicht mehr reicht.

    Unsere TÄ hat auch SHP in der 16ten Woche nochmal geimpft. Leptospirose aber nicht nochmal.

    Wir haben sogar Tollwut zusammen mit der SHP geimpft, aber einige TÄ machen das wohl lieber getrennt, damit die Belastung für den Körper nicht so groß ist.

    Meine Hündin hatte gar keine Probleme mit den Impfungen.

    Edit: Die häufigen Impfungen kommen dadurch, dass nicht 100% klar ist, wann die Antikörper der Mutterhündin nicht mehr vorhanden sind. Damit der Impfschutz aber trotzdem immer gewährleistet ist, wird so oft geimpft. Mit der 16ten Woche sollten die Antikörper dann verschwunden sein, deswegen folgt danach keine Impfung mehr.

    Für mich bleibt das ganze schwammig.

    Aber ich versuche mal, die Fragen, die ich von deiner Seite aus wahrnehme, zusammenzufassen:

    1) Wie halte ich mir Tut-Nixe vom Leib, wenn sie nicht angeleint werden?

    2) Wie schaffe ich es, dass mein Hund auch bei engem Kontakt (anderer Hund dichter als 3m) entspannt bleibt?

    3) Wie schaffe ich es, dass Hundebegegnungen zu schönen Begegnungen für alle Beteiligten werden (vor allem für die Hunde)?

    Kommt das ungefähr hin @WGraham?

    Falls ja, dann finde ich, sind zu den Fragen doch schon gute Anregungen gekommen.

    Zu 1: Bitten anzuleinen, ansonsten blocken, "mein Hund ist ansteckend" hilft auch manchmal.

    Zu 2: Üben, kurz gesagt. Erstmal in der Distanz, die deinem noch möglich ist. Umorientierung zu dir und ruhiges Verhalten loben. Und dann immer dichter an den anderen ranrutschen. Vorher "Eskalationen", also zu engen Kontakt, komplett meiden.

    Zu 3: Hier ist halt der Knackpunkt, dass du deinen Hund als Opfer siehst und die anderen als Täter. Aber grundsätzlich gilt hier, lass nur Kontakt zu Hunden zu, die du einschätzen kannst. Vermeide Kontakt mit Hunden, die nicht klar kommunizieren. Und unterstütze die Hunde, sobald deiner wiederholt ungewünschte Annäherungen macht, indem du deinen fern hältst oder die Situation ganz auflöst.

    Ich habe mal versucht, es möglichst kurz zu halten und hoffe, dass ich die Probleme richtig rausgelesen habe. Über genaueres Vorgehen zu den Problemen kann man sicher ausführlicher diskutieren.

    Aber ich finde weitere Diskussionen wirklich nur sinnvoll, wenn du ganz klar die Probleme abgrenzen und kurz definieren kannst. Denn nach meinem Empfinden wird hier oft was durchmischt.