Beiträge von Caissa

    Also mir ging es hier immer nur um eine interessante Diskussion. Und nach meinem Empfinden war das bei den allermeisten anderen auch so.

    Ich habe nie damit gerechnet, dass hier irgendwer von "der anderen Seite" überzeugt wird. Ich finde es einfach interessant, die Standpunkte zu lesen und meinen eigenen zu hinterfragen.

    Und ich finde es schade, wenn jetzt die gute Diskussion verloren geht, weil einige Wenige unfreundliche Antworten geschrieben haben. Können wir solche Antworten nicht einfach ignorieren und bei der konstruktiven Diskussion bleiben, die das Ganze hier eigentlich die ganze Zeit war?

    Das soll wahrscheinlich das Argument mit der Geisteshaltung spiegeln.

    "Wer seine Hunde färbt, der sieht sie nicht als Hunde, sondern (auch) als Accessoires"

    "Wer mit der Natürlichkeit argumentiert seine Hunde als Wildtier sieht, der nimmt seinen Hund nicht als den Sozialpartner wahr, der er ist".

    Inwiefern der Vergleich angebracht ist, steht natürlich frei zur Diskussion.

    Die Besitzerin sah aber auch gestresst von der Situation aus. Deswegen war sie vielleicht so grob beim Rausnehmen :???: Aber vielleicht wollte sie auch maßregeln.

    So oder so, ihre Hündin tat mir auch wirklich Leid. Wie sie da schon die ganze Zeit mit eingekniffenem Schwanz rumlief :/

    Und wie sieht bei dir „keine Gelegenheit“ aus?


    Wie schon hier geschrieben achte ich natürlich drauf dass ich ihn anleine wenn ich einen Hund sehe, aber der Punkt ist: absolut keine Gelegenheit geht nur wenn er immer immer immer angeleint ist. Aber ich sperr mein Kind auch nicht jahrelang ein, weil es mich mal angelogen hat.

    Schon wieder, von jahrelang hat doch auch niemand geschrieben.

    Außerdem gibts es auch ausgewiesene Freilaufflächen, da sind dann alle Hunde frei und deiner könnte es auch sein. Ansonsten muss man sich eben sehr übersichtliche Orte suchen (große Wiesen, wenn man die Bauern fragt dürfen wir zB auf einige Stoppelfelder...). An anderen Orten kann man eine Schleppleine nutzen, da hat der Hund auch mehr Freiheit als an der kurzen Führleine.

    Dass man mal Fehler macht verstehe ich. Dass man mal "übermutig" wird und denkt, dass der eigenen Junghund schon besser hört, als er es am Ende tut, auch.

    Aber wenn das Argument sein soll, dass du deinen Hund nicht anleinen willst, weil das seine persönliche Freiheit einschränkt, dann finde ich das tatsächlich nicht in Ordnung.

    Verantwortung liegt bei mir, ja. Schuld... von mir aus. Nur bin ich deshalb nicht zu blöd meinen Hund zu erziehen - genau das wurde mir bei so einer Begegnung vorgeworfen und so ähnlich wurde es im Forum geschrieben.

    Wenn sowas passiert entschuldige ich mich, pass in Zukunft besser auf, trainier weiter, werde ihn aber nicht jahrelang nicht mehr von der Leine lassen. Die Konsequenz wäre für mich nicht verhältnismäßig.


    Wenn das jetzt egoistisch ist, dann bin ich das wohl. :ka:

    Wo steht denn, dass du zu blöd bist, deinen Hund zu erziehen?

    Und jahrelang nicht von der Leine lassen sagt ja niemand. An Orten, an denen man genug Überblick hat, kann man den Hund ruhig laufen lassen. An unübersichtlichen Orten halt besser nicht. Für wie lange ist unterschiedlich, je nachdem, wie es mit dem Rückruf-Training läuft.

    Warum muß überhaupt irgendjemand schuld sein? Ist man auch schuld, wenn das eigene Kind nicht hört? War ja immerhin die Entscheidung des Kindes und nicht die eigene. Und aus seinem Kind will wohl niemand ein unselbstständiges Lebewesen machen wollen. Solange ein Hund selbstständige Entscheidungen treffen darf, wird es auch immer passieren können, daß er mal nicht hört. Mir persönlich ist ein Hund, der eigenständige Entscheidungen trifft zumindest lieber als einer, der selbstständiges Denken abgegeben hat.

    Es ist niemand daran schul, es ist ein durchaus normales Verhalten eines Junghundes.

    Für mich ist die Frage eher: Warum fällt es einigen so schwierig, einzugestehen, dass man situativ Mist gebaut hat?

    Als Reika mir durchgebrannt ist war ich Schuld. Ich hab die Situation und ihre Zuverlässogkeit falsch eingeschätzt. Ist doch nicht so schwer, das zuzugeben. Für mich ist "Schuld" da aber auch kein schlimmes Wort. Ich fühle mich jetzt nicht wochenlang schlecht und denke auch nicht, dass ich grundsätzlich eine schlechte Hundehalterin bin. Aber die Situation war Mist, und das war meine Schuld, denn ich hab ja die Leine abgemacht.

    Man muss das nicht überdramatisieren, in unserem Fall war die Hündin, auf die Reika zugelaufen ist, auch relativ entspannt. Aber wir hätten da genauso auf einen Angsthund treffen können, den sowas total aus der Bahn wirft. Das ist immer ein Risiko. Sicher muss man solche Situationen nicht überdramatisieren, denn meistens geht es gut und niemand ist unfehlbar. Aber sich gegen das Wort "Schuld" zu wehren finde ich wirklich seltsam. Mein Hund, meine Verantwortung.

    Gut bekannt würde ich anders definieren. Der kennt die Hunde aus der Straße hier vom Vorbeilaufen und eben ggf. Beschnüffeln.


    Ich habe mir eben lediglich die Frage nach Henne oder Ei gestellt. Klar kann es Zufall sein, dass es hier kaum Leinenaggression gibt, aber es fällt mir halt auf, dass ein kurzer Kontakt an der Leine hier aufgrund der Sackgassenlage für alle Hundehalter völlig selbstverständlich ist und eben keiner der Hunde austickt, spielen will oder aggressiv wird, sondern alle sehr entspannte Leinengänger sind, die eben keine übersteigerte Erwartungshaltung aufgebaut haben.

    Wenn bei euch in der Straße nur entspannte Hunde wohnen, die nicht an der Leine pöbeln, dann ist die Chance mit und ohne Leinenkontakte denke ich beidermaßen hoch, dass ein neuer Hund kein Problem entwickelt.

    Ist aber natürlich nur meine Vermutung.