Beiträge von Caissa

    Klar, wenn du nun bei jeglicher Hundesichtung deinen Hund panisch hochnimmst, dann ist das bestimmt nicht sinnvoll, sondern vermittelt dem Hund nur, dass er Angst haben muss.

    Aber wenn dir eine Situation/ein Hund-Halter Gespann komisch vorkommt, dann finde ich es absolut in Ordnung, deinen Hund hochzunehmen. Ist doch egal, was andere denken. Ich schütze meine Hunde so, wie ich es für richtig und notwendig halte! Ich kann meinen nun schlecht hochnehmen, würde es aber in einigen Situationen definitiv tun, wenn es möglich wäre.

    Ich dachte nur, dass es etwas beziehungstechnisches ist, wo Leckerlis nichts zu suchen haben. Mit Korrekturen wie zurück zwicken habe ich es schon versucht, aber das lässt sie kalt.

    Aber gerade wenn es etwas "beziehungstechnisches"ist, ist es doch viel netter, erstmal zu belohnen statt zu strafen.

    Und von dem Denken würde ich weg. Jetzt mal menschlich gesprochen: ich mag beispielsweise Körperkontakt mit anderen Menschen im Allgemeinen nicht besonders. Auch bei Freunden beispielsweise nicht. Das heißt aber nicht, dass wir ne schlechte Beziehung haben, ich werde einfach nur nicht so gerne angefasst. Aber: ich habe natürlich gelernt, nicht um mich zu schlagen, wenn mich eine Freundin trotzdem umarmt. Und dass kann man von einem Hund auch verlangen. Im Umkehrschluss würde ich sie aber trotzdem so wenig wie möglich Anfassen, wenn sie es nicht genießt.

    Finde ich einen guten Punkt!

    Natürlich gibts da auch eine gewisse Bandbreite. Ich hab auch beides hier sitzen. "Jede Berührung ist toll" (Balu) und "Berührung ist meistens überflüssig/nervig" (Reika). Mit Reika habe ich deswegen am Anfang auch über Berührung -> ruhig ertragen -> Leckerlie gearbeitet. Mir ist natürlich auch wichtig, dass ich im Zweifel meine Hunde überall anfassen kann. Deswegen haben wir es auch geübt. Jetzt, wo Reika grundsätzlich Berührungen jeder Art zulässt, nutze ich das aber nur, wenn es nötig ist (oder natürlich in den eher wenigen Situationen, in denen sie Anfassen positiv empfindet).

    Aaalso nochmal zum klar stellen. Ich muss sie nicht anfassen. Das ist in Ordnung, aber ich finde es ziemlich frech, dass sie bei der kleinsten Berührung ins bellen verfällt und dann total drüber ist. Hält man sie am Halsband, sie beruhigt sich und man lässt los dann schnappt sie auch nochmal nach. Mit Jacke mag das noch in Ordnung sein, aber im Sommer hätte ich dann regelmäßig Spuren an den Armen. Kann sie nicht eine Art Alternativverhalten lernen? Ich finde das ziemlich frech von ihr und möchte einfach nicht, dass es sich festigt. Sie muss es nicht mögen, aber wenn es mal so passiert dann darf sie auch nicht gegen mich gehen.

    P.s.: wichtig zu erwähnen wäre vielleicht noch, dass sie ein Entlebucher ist.

    Von außen finde ich sowas schwierig, man sieht euch ja nicht.

    Vielleicht ist es wirklich frech und eine Korrektur wäre in Ordnung. Aber ich persönlich würde bei sowas wohl eher nicht in den Konflikt gehen. Mit Pech lernt sie dann nur, dass ihre Drohungen nicht reichen uns sie vehementer werden 'muss'. Und dann bleibt es vielleicht nicht beim Bellen oder Zwicken.

    Vielleicht ist das jetzt auch eine Wattebausch Antwort, aber ich würde über Belohnung arbeiten. Also erstmal in Situationen, in denen sie noch nicht so gestresst ist. Berührung/kurzer schmerzloser Griff ans Halsband -> ruhiges Verhalten des Hundes -> Belohnung. Und dann langsam in stressigere Situationen gehen und weiter üben.

    Edit: Habt ihr ein*en Trainer*in? Bei so einer Thematik ist es glaube ich am besten, wenn jemand vor Ort raufschaut und einschätzen kann, ob das Verhalten Übersprung, Frust, Korrektur... ist.

    Ich finde es immer sehr merkwürdig wenn Trainer dann erzählen dass man ja einfach dies oder das machen muss und der Hund dann noch schlimmer aus flippt als er es beim Besitzer tut. Ich wüsste gerne was aus dem Hund geworden ist.

    Bei Facebook hatte der, ich glaube, Lebensgefährte der Besitzerin damals nach Ausstrahlung geschrieben, dass sie den Hund behalten hat und sie mit einer anderen Trainerin die Probleme gut in den Griff bekommen haben :nicken:

    Ein "Problemhund" wäre für mich persönlich ein Hund, der das Leben des Halters spürbar einschränkt und sich und dem Halter ordentlich Stress macht. Ein Hund, der je nach Situation ein bisschen Management braucht, der aber bei einem souveränen Halter lebt und somit gut durchs Leben kommt ist kein Problemhund für mich.

    Den Begriff finde ich eh schwierig. Bei einem "Problemhund" ist ja meist nicht der Hund das Problem, sondern die komplette Situation. Halter, Hund und Umfeld passen dann nicht zusammen.
    Aber zur Frage:

    Wieviele Hunde bedürfen im Alltag zumindest in gewissen Situationen besonderes Management, weil sie z.B. unverträglich mit Artgenossen oder Gleichgeschlechtlichen sind, an der Leine pöbeln, unangemessenen Hüte-/Wach-/Schutztrieb haben, Radler jagen, keine Menschen mit diesen oder jenen Eigenschaften mögen etc.?

    Balu braucht noch ein bisschen Management bei gewissen Artgenossen bei Treffen an der Leine. Aber das ist nicht schwierig und ansonsten läuft er gut im Alltag mit.

    Reika braucht noch häufiger mal Management, aber die ist halt auch noch nicht "fertig" mit 11 Monaten.

    Ich denke es ist zum Teil Eigenwerbung und zum Teil einfach ökonomischer in der Produktion. Er hat normalerweise drei Drehtermine (sieht so zumindest aus) mit jedem Hund/Mensch Paar. Und so können sie den mittleren Drehtermin schnell abfrühstücken, brauchen nur ein Kamerateam und vermutlich drehen sie dann mehrere Teams an einem Tag.

    Bei einigen Problemen kann sowas ja sogar sinnvoll sein (wobei mich die 'Überflutung' stört. Es trifft ja immer ein Hund auf ein ganzes Rudel, da sieht man eher nicht alltägliches Verhalten). Pauschal ist der Termin bei ihm natürlich Quatsch. Wenn eigentlich Pöbeln an der Haustür Thema ist bringt der Besuch bei ihm wenig xD

    Ich muss immer wieder nochmal an den Thread der trauernden Mutter denken, die ihre Tochter tragischerweise verloren und deren zwei Hunde übernommen hatte. Sie war mit den Hunden überfordert, es waren zwei Malis meine ich (ggf einer davon ein Mali-Mix). Der letzte Stand war, dass sie sich wohl beim SV der Tochter melden wollte, um Unterstützung zu bekommen. Die ganze Geschichte fand ich furchtbar traurig und sie lässt mich nicht komplett los. Ich hoffe sehr, dass die Frau eine gute Lösung gefunden hat und keine Schuldgefühle hat, falls sie einen der oder beide Hunde abgegeben hat.

    Der Thread hat dazu geführt, dass ich ein konkreteres Gespräch mit meiner Familie darüber geführt habe, was mit meinen Hunden passiert, falls mir mal was zustoßen sollte.