Beiträge von Caissa

    Das einzige, was sie von den meisten Usern hier unterscheidet ist, dass sie durchaus so weit war und wusste, dass sie nach VDH Züchtern suchen muss (die ihr hoffentlich mit den Lebensumständen gar nicht so einen Hund gegeben hätten)

    Und dass sie dich persönlich kennt und deiner Meinung vermutlich vertraut.

    Ich glaube, dass die Anonymität auch einen größeren Teil dazu beiträgt, dass viele Rassesuch-Threads so enden wie sie es tun. Erstellt sind die Threads meistens von Neu-Usern, die niemanden hier auch nur annähernd einschätzen können. Wenn man sich hier ein bisschen rumtreibt, dann 'kennt' man viele User irgendwann. Zumindest insofern, dass man die Kompetenz einschätzen kann (und auch immer mehr zu schätzen weiß, was man hier alles an Infos bekommen kann). Aber wenn man ganz neu ist? Dann sind die vielen sehr erfahrenen User hier doch erstmal nur kleine Hundebildchen, die ihre Meinung schreiben. Wirklich einschätzen, ob User x jetzt jemand ist, dessen Meinung man uneingeschränkt trauen sollte, kann man nicht.

    Wenn ich mir so als Vergleich einige FB Gruppen angucke: Da findet man zum Teil so absurde Tipps und so viel veraltetes Wissen. Dieses Forum ist da anders, für mich im Schnitt deutlich vertrauenswürdiger. Aber nochmal, das wissen Neu-User ja nicht. Sie wissen nicht, ob hier auch einfach viele große-Töne-Spucker wie auf FB unterwegs sind. Natürlich fragen sie nach Meinungen und sollten diese dann auch nicht komplett diskreditieren (sonst ergibt Fragen auch keinen Sinn). Aber in vielen der Threads gibt es dann den einen Neu-User, der noch keine Ahnung hat, wer hier Ahnung von der Materie hat. Und auf der anderen Seite gibt es 10+ DFler, die eigentlich ab Seite 2 erwarten, dass der/die TE alles sofort glaubt, weil sie ja Erfahrung haben. Aber das kann man von komplett Fremden mMn nicht erwarten.

    Ich glaube, ein bisschen weniger (Nach)Druck würden vielen Threads gut tun. Und es wäre auch gut, TEs eine gewisse Orientierungszeit zuzugestehen, bevor man erwartet, dass sie dem DF Glauben schenken.

    Ich kann natürlich auch die DF Seite verstehen. Man gibt sich Mühe, beantwortet Fragen, hat andere Fälle im Kopf, die schief gingen... Ich glaube aber, dass man viele Neu-User eher erreichen und auch überzeugen würde, wenn ihnen ein bisschen Zeit zugestanden werden würde.

    Mir gehts in dem Text um die Neu-User, die mit ernsthaftem Interesse und ungefähr realistischen Vorstellungen hier ankommen. Das sind nicht alle, es gibt auch die anderen ("ich will einen krassen Mali, weil ich 2 Youtube Videos gesehen habe"). Aber es sind mMn die meisten.

    Ich glaube, das Kernproblem ist, dass gerade viele Ersthundehalter sich schlicht nicht vorstellen können, was bestimmte Eigenschaften im alltäglichen Leben bedeuten. Und gleichzeitig eine (eigentlich ja auch irgendwie tolle) Einstellung mitbringen, nach der sie bereit wären, für ihren Hund gaaanz viele Einschränkungen in Kauf zu nehmen.

    Und beides bleibt auch nach tollen, informativen Beiträgen. Weil man die alltäglichen Einschränkungen eben nicht wirklich mit Worten erklären kann. Vieles muss man leben , um zu verstehen, wie anstrengend es wirklich ist. Deswegen kommen viele Antworten a lá "doch, mit Schutztrieb/einer AL/Artgenossenunverträglichkeit/... würde ich klarkommen" glaube ich nicht daher, dass die Menschen uneinsichtig sind oder keine richtigen Antworten hören wollten. Sondern daher, dass sie im Moment der Rasseberatung wirklich glauben, dass sie dauerhaft Lust auf die Eigenschaften haben, dass sie immer motiviert zum Training gehen würden, dass es sie nicht stört immer zum Spazieren Gehen an ruhige Orte rauszufahren...

    Im Thread mit der AL aktuell sieht man das finde ich wirklich gut. Ich empfinde den TE da als durchaus motiviert und auch interessiert an Infos. Den Alltag mit einer AL kann er sich (glaube ich) trotzdem nicht vorstellen, obwohl es viele tolle Beiträge gab. Und da sehe ich bei keiner Seite einen Fehler, weder bei den Beratenden noch beim TE. Die Beratenden denken vielleicht, der TE will es nicht verstehen. Aber der TE hat das Gefühl, er hat durchaus verstanden und trotzdem Lust auf eine AL. Was davon stimmt zeigt sich eben oft erst in der Realität :ka:

    Ach Mensch, hätte ich mal gestern hier reingeguckt. So musste Reika gestern ihren Geburtstag alleine feiern xD

    Man ignoriere bitte die Unordnung im Hintergrund :ugly: Und das schlechte Bild. Stillsitzen und Krone drauf behalten war schwierig :lol:

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    Also ich für mich schließe aus der Diskussion, dass ich beim nächsten "mein Welpe ist nachts in der Box" (im Real Life oder im Forum) eigentlich genauer nach den Umständen fragen sollte.

    Wie lange, wie oft, wie groß (im Vergleich zum Welpen), Wasser drin?, weint der Hund in der Box...

    Je nach Antwort auf die Fragen ist dann erst eine Bewertung sinnvoll. Ich habe keine Box benutzt und bin auch instinktiv kein riesen Fan davon. Aber beim Lesen gefallen mir die Extreme auf beiden Seiten nicht. Ich sperre mich dagegen, jede Boxen-Nutzung als Tierquälerei zu betiteln. Aber darüber aufzuklären, dass Boxen eben nicht das nonplusultra sind, finde ich trotzdem wichtig. Ich habe nämlich auch vermehrt das Gefühl, dass außerhalb des Forums eine Box von immer mehr Stellen (Trainer, HH...) komplett unreflektiert empfohlen wird.

    Für D vielleicht auch ein interessanter Link.

    Das Urteil wurde glaube ich auch weiter vorne schonmal angesprochen, aber ich glaube ohne Link (?):

    Gegen dieses Gebot der verhaltensgerechten Unterbringung verstieß der Kläger, indem er seine Hündin „C.“ während seiner Arbeitszeit in seinem Fahrzeug einsperrte. Er arbeitete an vier Tagen in der Woche acht Stunden täglich oder, wie er in der mündlichen Verhandlung angegeben hat, sechs bis sieben Stunden täglich. Er hat vorgetragen, mit dem Tier in der Mittagspause einen ausgiebigen Spaziergang unternommen zu haben. In der mündlichen Verhandlung hat er ergänzt, dass er auch kurz in kleineren Pausen mit der Hündin „Gassi“ gegangen sei. Dies ändert aber nichts daran, dass die Transportbox im Kofferraum des Fahrzeugs der Weimaraner-Hündin nur ganz geringe Bewegungsmöglichkeiten bietet. Daher ist die Box nur zum Transport, nicht aber zur Unterbringung des Hundes während der Abwesenheit des Klägers geeignet. Der zur Verfügung stehende Raum ist mit weniger als einem Kubikmeter zu gering. Einen Anhaltspunkt dafür, welcher Raum für eine längere Unterbringung von Hunden ausreichend ist, bietet die TierSchHundeV. Die TierSchHundeV ist auf den Fall der Haltung im Auto analog anzuwenden, denn sie konkretisiert gemäß § 2 a Abs. 1 TierSchG u. a. die Anforderungen an die Haltung von Hunden hinsichtlich der Bewegungsmöglichkeit, der Anforderungen an Einrichtungen zur Unterbringung der Tiere und hinsichtlich der Lichtverhältnisse (vgl. Hessischer VGH, Beschl. v. 19.08.2008 - 8 UZ 2673/07 - NVwZ-RR 2009, 279). Nach § 6 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 der TierSchHundeV darf die zur Verfügung stehende Bodenfläche an keiner Seite kürzer als 2 m sein. Nach § Satz 2 der Vorschrift muss bei einem Hund, der an mindestens fünf Tagen in der Woche den überwiegenden Teil des Tages außerhalb des Zwingers verbringt, die uneingeschränkt benutzbare Zwingerfläche mindestens 6 m² betragen. Diese Mindestwerte werden bei weitem nicht erreicht. Die dadurch verursachte Bewegungseinschränkung kann auch nicht durch mehrere Spaziergänge während des Tages kompensiert werden. Es bleibt nämlich dabei, dass die Hündin während der gesamten vom Kläger zu leistenden Arbeitszeit in ihrer Bewegungsmöglichkeit eingeschränkt ist.

    Hier werden zumindest die für Zwinger angegebenen Mindestmaße ebenfalls auf eine Hundebox angewendet. Der Hund musste eine ähnlich lange Zeit in der Box sein wie Welpen nachts auch. Außerdem konnte er in der Mittagspause und auch sonst zwischendurch mal raus.

    Ob das Urteil verallgemeinert werden kann wäre für mich trotzdem nicht ganz klar, so als Laie :ka: Der Halter war in diesem Fall nicht in der Nähe des Hundes. Und der Hund war nicht für den Nachtschlaf, sondern den Tag über eingesperrt.

    Bonadea

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    Ich dachte, die Ausnahme gilt für Haushunde nicht? Zumindest im Normalfall nicht. Steht zumindest hier:

    https://kanzlei-sbeaucamp.de/kastration-von…zung-zulaessig/


    und hier:

    https://anwaltauskunft.de/magazin/leben/…as-ist-rechtens

    "Für Haushunde gelten demgegenüber andere Regeln. So heißt es im Tierschutz­be­richt der Bundes­re­gierung: Bei Famili­en­hunden, die in „geord­neten Verhältnissen“ lebten, könne eine Fortpflan­zungs­kon­trolle bereits mit weniger tief greifenden Eingriffen möglich sein. Die Kastra­ti­ons­pflicht ist für Hunde also stark gelockert.

    Nur Hunde, die etwa wiederholt damit aufgefallen sind, dass sie unerlaubt Hündinnen belegt haben, dürfen kastriert werden. Doch das sind Ausnahmen, zumal Tierhalter nach den Vorgaben vieler Gemeinen dazu angehalten sind, ihre Hunde an der Leine zu führen und Hunde daher nicht unbedingt frei herumlaufen dürfen."

    Ist Anleinen und Freilauf beenden nicht für die meisten Hunde auch eine Strafe?

    Nicht immer, es gibt auch Hunde die sich gerne anleinen lassen - an der Leine laufen - weil sie an der Leine Sicherheit empfinden da weniger Entscheidungen selbst zu treffen als im Freilauf.

    Deswegen steht da ja auch "für die meisten" und nicht "für alle" ;)

    Die Frage, die sich mir gestellt hat, war aber auch eher, warum die eine potentielle Strafe (Anleinen, Freiheit nehmen) automatisch für jeden Hund angenehmer sein soll als zB ein körperliches Blocken.

    Hier war noch irgendwo die Frage nach dem Rückruf, was der bei mir für Konsequenzen hätte, wenn er nicht befolgt wird. Der Hund wird kommentarlos eingesammelt und es wird am Rückruf geübt bzw. nur da abgeleint, wo nicht viel Rückruf notwendig ist. Ich wüsste echt nicht, wie man einen nicht befolgten Rückruf sinnvoll strafen könnte.

    Ist Anleinen und Freilauf beenden nicht für die meisten Hunde auch eine Strafe?