Beiträge von Caissa

    Vielleicht würde es bei euch helfen, ein Markerwort (erstmal Zuhause) zu etablieren?

    Dann kannst du sie draußen genauer belohnen. Wenn sie dann das Leckerlie nicht nehmen kann, ok. Aber das verbale Lob (in Form des Markers) ist dann zumindest eindeutig für sie.

    Nur als Idee :smile:

    Warum im Nachhinein? Warum würdest du dein Kind nicht in der Situation direkt schützen?

    Und würdest du das Verhalten des Angreifers in Ordnung finden, weil er halt gerne das Pausengeld möchte?

    So viel größer war er dann auch nicht. Meiner wiegt etwas über 7 kg, der andere vielleicht 15 oder so.

    Das ist doppelt so viel wie deiner. Das ist viel größer!

    Bis jetzt wurde er erst einmal mit Tötungsabsicht angegriffen,

    Das ist nicht "erst" einmal. Sowas kann traumatisierend sein. Schön, wenn deiner das ggf ganz gut weggesteckt hat. Aber bitte nimm sowas nicht einfach auf die leichte Schulter.

    Soll ich wegen ein paar Auseinandersetzungen ihn sozial komplett isolieren?

    Nö. Du solltest dir ein paar gute Kontakte suchen. Hunde, die du kennst und bei denen du weißt, dass sie vernünftig kommunizieren. Mit denen kann er dann doch ruhig regelmäßig Kontakt haben. Aber bei fremden Hunden, die du gar nicht einschätzen kannst, ist deiner (vor allem bei der Größe) leider ziemlich schnell in Gefahr, wenn der andere ihn verletzen möchte.

    Du kannst es dir ja mal versuchen, vorzustellen:

    Du bist 10 Jahre alt, gehst morgens mit deiner Mutter aus dem Haus und willst zur Schule gehen.

    Aus dem Nichts kommt ein jugendlicher Kickboxer, läuft dich fast um, schubst dich immer wieder gegen die Hauswand. Du kannst dich gar nicht wirklich wehren, bist total überrascht und versuchst nur, nicht verletzt zu werden.

    Die Mutter des Jugendlichen kommt dazu, guckt aber zusammen mit deiner Mutter der Situation nur zu.

    Nachdem Jugendlicher plus Mutter endlich abgezischt sind fragt sich deine Mutter, ob es vielleicht deine Schuld war, dass du dich nicht auf den Boden gelegt und dein Essensgeld rausgegeben hast.

    Würde dir das logisch erscheinen? Oder würdest du nicht viel eher denken, der Jugendliche war komplett unerzogen und rüpelig und die beiden Erwachsenen kann man auch nicht ernst nehmen, wenn sie einem Kind nicht helfen?

    Ja, Mensch-Hund Vergleiche sind immer so eine Sache. Natürlich soll man Hunde nicht vermenschlichen. Aber vielleicht hilft es trotzdem ein bisschen, sich die Situation aus Sicht deines Hundes vorzustellen.

    Mehr Kontakt zu Menschen - jein.

    Bzw. sollten die Menschen halt von dir klar angeleitet werden. Und dein Hund muss sich in seinem Tempo nähern können.

    Mein Weg wäre wohl, im Alltag den Hund abzuschirmen. Beim Spaziergang auf die abgewandte Seite gehen, streichelwütige Menschen wegkomplimentieren. Dass er merkt, dass ihm kein Kontakt aufgezwungen wird. Und dann kannst du immer mal ausgewählte Menschen anleiten, die ihr dann länger seht (zB zusammen spazieren geht, oder sie kommen zu Besuch zu euch). Dabei sollten sie dann den Hund erstmal ignorieren, nicht ansprechen, anfassen oder anschauen. Wenn sich alle (vor allem euer Hund) langsam beruhigt haben, dann kann die Trainingsperson ohne Hingucken ein paar Leckerlies zum Hund schmeißen. Wenn sich der Hund irgendwann den Personen annähert und ein Streicheln möglich scheint, auch hier auf die Körpersprache achten. Nicht über den Hund beugen, nicht in die Augen schauen. Eher passiv bleiben. Ruhiges Kraulen am Brustkorb zB, nicht auf dem Kopf (ist potentiell bedrohlich). Und auch weiterhin, dem Hund nichts aufzwingen! Wenn ihm was zu viel wird und er geht weg - alles ok. Das darf er.

    Das wäre zumindest grob mein Weg, wenn es mein Hund wäre. Bestimmt gibts hier auch noch andere Ideen :gut: