Beiträge von Caissa

    Hast du dich mal ausführlich mit der Körpersprache von Hunden beschäftigt?

    Das ist keine Fangfrage oder so. Ich beobachte es in meinem Umfeld aber tatsächlich, dass die allermeisten Hundebesitzer das nie getan haben.

    Viele Hunde sind auch einfach so nett, dass ein grobes Verständnis von Körpersprache ausreicht, um Konflikte zu vermeiden. Aber bei einem Hund wie eurem, der schon verletzt hat, würde ich mich im Bereich Körpersprache so gut weiterbilden wollen, wie es geht. Nicht als alleinige Lösung, sondern begleitend zu Training mit einem guten Trainer. Denn egal, welche Trainingsansätze ihr entwickelt: Je besser du euren Hund und die Situation lesen kannst, desto besser kannst du Trainingstipps anwenden und situationsangemessen reagieren.

    Meine Hündin ist gerade genau in der gleichen Phase.

    Sie war im Oktober läufig. Die Scheinträchtigkeit merkt man ihr nie so krass an, aber nach gut 8 Wochen geht sie normalerweise in die Scheinmutterschaft über. Und da geht es dann los mit bemuttern von Kuscheltieren, Nest bauen und auch dem krassen Kuscheldrang. Ich lasse sie da gewähren. Außer die Kuscheltiere, die packe ich meist weg. Aber auch nur, weil sie die Tendenz hat, mit denen so doll ins bemuttern zu kommen, dass sie immer gestresster wird.

    Ansonsten habe ich das Gefühl, die Hormone arbeiten einfach doll in ihr und ihr tut die (körperliche) Nähe extrem gut. Deswegen darf sie auch immer kuscheln kommen, wenn sie es in dieser Zeit braucht.

    Das ist Reikas ca. achte Läufigkeit gewesen. Jedes mal war die Scheinmutterschaft ähnlich spürbar. Jedes mal durfte sie kuscheln. Jedes mal ist es von alleine weggegangen und sie hat keine Kontrollzwänge entwickelt.

    Also würde ich an deiner Stelle die Nähe ruhig zulassen und deine Hündin durch diese Phase nett durchbegleiten. Ich habe es bei uns so empfunden, dass das für die Bindung sehr positiv war, diese Unterstützung zu bieten.

    Ich würde auch einfach ab jetzt immer eine leichte Schleppleine am Hund lassen, sobald es raus geht (auch in den Garten). Mit 3 Monaten ist die richtige Babyphase dann auch bald fix vorbei und der Hund wird mutiger und selbstständiger. Da ist es gar nicht ungewöhnlich, dass der Abruf nicht mehr immer funktioniert. Die Welt ist doch sooo spannend und muss unbedingt entdeckt werden :dafuer:

    Also Leine dran. In der Garten Situation würde ich einmal rufen. Wenn er kommt -> Belohnung, toll :partying_face: Wenn nicht, unspektakulär mit der Leine mit reinnehmen. Draußen würde ich nach Möglichkeit tauschen, wenn er was wirklich gutes hat. Allerdings ein Auge drauf behalten, dass er keine Verhaltenskette bastelt und sich irgendwann mit Absicht Dinge nimmt, damit er eine Belohnung bekommt. Wenn du also merkst, dass er dich schon mit halbem Auge anguckt, wenn er was aufsammelt, würde ich ihm das nicht wegtauschen. Dann würde ich eher an einer anderen Stelle gucken und so tun, als hättest du selbst was gaaanz tolles gefunden. Dann lässt er seine Beute hoffentlich von alleine liegen und kommt zu dir. Und dann kann man doch wieder belohnen. Oder zB ein Leckerchen im Gras verstecken und 'zusammen finden'.

    Ich denke, hier ist Schlafmangel das Hauptproblem, was die anderen Sachen verursacht.

    Das glaube ich nicht denn Schlaf bekommt er genügend. Es hat nur diesen Stress bei mir im Geschäft wenn Kundinnen kommen und das aber auch nicht jeden Tag. Heute zum Beispiel hat er sich oft in sein Körbchen oder auf seine Decke gelegt und konnte abschalten.

    Wie viele Stunden schläft (oder ruht wirklich ganz entspannt) er denn im Schnitt an einem Tag?

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    Die besten Hände sind also die, die "keine medikamentöse, nur naturheilkundliche Behandlung" zulassen? Ich hoffe sehr für das arme Tier, dass es tatsächlich niemals ernsthaft krank wird.

    Ich habe hier auch einen Hund sitzen, mit dem man theoretisch wohl alles machen könnte und dem ich mit Kindern absolut vertraue.

    Klar kann man jetzt sagen, man wünscht jeder Familie mit Kinder so einen Hund.

    Ich würde allerdings dem Hund keine solchen Familien wünschen, die permanente Übergriffigkeiten der Kinder zulassen, nur weil der Hund zu nett ist, sich zu wehren.

    was hat das denn immer mit diesem "Futter gehört zum Grundbedürfnis" zu sagen?

    Nahrungsaufnahme ist bei allen Lebewesen ein Grundbedürfnis, um das Überleben zu sichern. Das ist doch ein Fakt, wer würde das denn in Frage stellen?

    Oder geht es nur darum das mein Hund bevor er Futter bekommt Sitz machen muss? Aber trotzdem ist es doch noch ein Grundbedürfnis, ob er es sich jetzt im Garten suchen muss, einfach aus dem Napf frisst, er es sich erbetteln muss oder aber ich Kommandos vordere bevor er was bekommt?

    Also für uns ist Futter natürlich auch ein Grundbedürfnis auch wenn der Hund sich das Futter zwischendurch erarbeiten soll. Bedingungslos bekommen tut er aber trotzdem seine tägliche Futter Ration.

    Die Betonung des Grundbedürfnisses ist meistens eine Antwort auf die Trainingsansätze, die Futter vorenthalten, wenn der Hund nicht kooperiert. Die gibt es nämlich durchaus. Ich erinnere mich zB an Folgen von Martin Rütter, in denen er die tägliche Futterration explizit ans Training mit dem Futterbeutel geknüpft hat mit der Ansage, dass der Hund den restlichen Tag nichts mehr bekommen solle, wenn er nicht mitmache. Es ist also keinesfalls so, dass sich bei dem Thema eh alle einig sind.

    Ob man es auch als bedingungslos definiert, wenn der Hund zwar definitiv täglich die ganze Ration bekommt, aber für jeden Brocken tricksen/suchen/üben... muss, ist darüber hinaus sicher auch eine interessante Diskussion.