Beiträge von Caissa

    Sie kommt zum Glück schon am Montag wieder, weil sie das Thrma Leinenführigkeit sehr wichtig findet und es so schnell wie möglich angehen möchte. Angeblich soll dieses Halti ja wahre Wunder wirken. Ich bin gespannt.

    Das Halti alleine wirkt gar keine Wunder :winking_face_with_tongue:

    Es ist am Ende nur ein Hilfsmittel, das man auch richtig anwenden muss. Aber das wird die Trainerin dir sicher zeigen.

    Ich drücke die Daumen für den weiteren Weg!

    Ich finde ja auch den Lehrer-Schüler Vergleich ganz gut.

    Auch in der Lehrer-Schüler Beziehung ist eine gewisse Hierarchie von vornherein vorgegeben (Lehrkräfte geben Noten, setzen die Regeln fest etc). Bei Hunden und Haltern ist es ähnlich: Ihr verwaltet das Futter, entscheidet wann es zum Gassi rausgeht etc.

    Und trotzdem gibt es einen großen Spielraum, was den Respekt, die Wertschätzung und auch das treffen von Entscheidungen angeht. Welche Lehrkräfte hast du in deiner Schulzeit geschätzt? Die, die bei jeder Kleinigkeit ausgeflippt sind? Womöglich ständig rumgeschrien haben, deine Meinung und Erklärung nicht hören wollten, wenn du dich unfair behandelt fühltest? Die schlecht erklärt haben, aber dafür die Schüler zur Verantwortung gezogen haben? Die sich selbst und den Schülern ständig beweisen mussten, dass sie der 'Alpha' im Klassenraum sind? Wohl kaum. Bei solchen Lehrkräften hat man ggf. genug Angst vor Strafen und bleibt relativ ruhig (je nach Charakter, andere Schüler flippen ebenfalls komplett aus). Aber man respektiert sie nicht und wertschätzt sie auch nicht. Solche Lehrkräfte seid ihr (oder wie es klingt vor allem dein Freund) aktuell.

    Wie sah es mit den Lehrkräften aus, die eigentlich permanent Best Buddies mit den Schülern sein wollten und deswegen gar keine richtigen Entscheidungen getroffen haben? Die mochte man vielleicht, aber auf sie verlassen konnte man sich auch nicht.

    Am meisten respektiert(e) man doch diejenigen, die ruhig und klar waren. Die strukturiert und gut erklärt haben, was sie erwarten. Die sich die Meinungen der Schüler angehört haben und darauf basierend ganz unaufgeregt und authentisch Entscheidungen getroffen haben.

    Liest dein Freund hier mit? Falls ja, kann ich mir schon denken, was er sagen wird. 'Die Vermenschlichen die Hunde total'. Nein, tun wir nicht. Die Vergleiche mit den Menschen sind eben nur das, Vergleiche zur Verdeutlichung, was gemeint ist.

    Aber es wurde ja auch schon von vielen erläutert, dass auch hündische Kommunikation und Beziehungen untereinander nicht über die 'ich bin Alpha, du bist nix' Schiene funktionieren.

    Seine früheren Hunde haben nicht gut gehört WEGEN seiner Art zu erziehen, sondern TROTZ seiner Art zu erziehen.

    Man könnte auch sagen, dass sie in gefürchtet haben könnten. Die Hunde funktionieren super, aber ob sie glücklich dabei sind?

    Ein super Buch von Masih Samin: "Sei höflich zu Deinem Hund!" Top Buchempfehlung!!

    Ja, das ist das fatale an dieser Form der Erziehung. Dass sie leider oft 'funktioniert'. Zumindest scheint es so für den Besitzer.

    Wie früher in der Schule. Klar sind Schüler:innen ruhiger, wenn sie wissen, dass die Lehrkraft im Zweifel Gewalt anwenden darf. War das deswegen gute Erziehung? Sicher nicht.

    Das Alpha-Gedöns ist wirklich Quatsch. Es gibt unter Hunden tatsächlich sowas wie Dominanzbeziehungen, heißt zwischen zwei Hunden, die sich gut kennen (!) kann sich eine gewisse Hierarchie entwickeln. ABER: Dominanz ist keine Charaktereigenschaft und wird nicht permanent durch aggressives Verhalten ausgedrückt. Und auch nicht durch seltsame Prinzipien (nö, es läuft zB nicht immer das Leittier vorne, warum sollte es auch?).

    Und Hierarchie heißt in dem Fall auch nicht, dass einer King Louie ist und der andere doof aus der Wäsche guckt. Bei freilebenden Tieren muss es allen Tieren der Gruppe gut gehen. Würde jemand gemobbt, unterdrückt etc würde dieses Tier sonst abwandern.

    Lange Rede, kurzer Sinn. An dem, was dein Freund macht, ist nichts 'hündisch'. Für die Hündin ist er wahrscheinlich ein grober, unberechenbarer Typ mit dem sie leider gezwungen ist, zusammenzuleben (denn sie kann ja nicht abwandern, sondern muss mit euch wohnen). Für das Tier ist das Stress. Du kannst ja mal überlegen, wie gerne du mit jemandem zusammenwohnen würdest, den du kaum verstehst (weil er nur meint, deine Sprache zu sprechen, es aber nicht wirklich tut). Und der dich aber immer mal wieder einfach piesackt.

    Du kannst auch mal überlegen, wie ihr die Dinge aufgebaut habt, die ihr von ihr haben möchtet. Du hast als Beispiel Rückruf genannt. Wie habt ihr ihr denn erklärt, was der Rückruf bedeutet? Warum lohnt es sich für sie, zu euch zu kommen?

    Und das kannst du auch bei anderen Dingen überlegen. Der Hund geht nicht gut an der Leine (zB)? Wie habt ihr ihm erklärt, was beim Leinegehen von ihm erwartet wird?

    Ich finde es richtig gut, dass du umdenkst!

    Informiere dich über das Lernverhalten und über Körpersprache von Hunden (ich würde jetzt einfach mal wetten, dass dein Freund auch bei letzterem Defizite hat). Und bitte, halte nach Möglichkeit deinen Freund davon ab, grob mit dem Hund zu sein!

    Vielleicht kannst du mit ihm einen Deal machen: Du informierst dich jetzt (oder lässt dich im besten Fall von einem Trainer anleiten) und 'übernimmst' für ein paar Wochen die Erziehung. Er soll mitziehen bei dem, was du vorgibst. Und in ein paar Wochen guckt ihr dann mal, wie es im Vergleich zu heute ist.

    Ich drücke dir und vor allem eurem Hundchen die Daumen!

    Ich würde den Vorbesitzern nicht zwingend unterstellen, Profit aus der Sache schlagen zu wollen. Wir wissen doch alle, wie der Markt gerade ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass die für den Welpen mehr bezahlt haben als 800€. Und vielleicht denken sie jetzt, dass 800 sogar schon ein eher niedriger Preis ist. Wenn man sich vorher nie mit Hundekauf beschäftigt hat und nur die Corona-Preise kennt, hat man da vielleicht eine verschobene Wahrnehmung.

    Ich weiß es natürlich genauso wenig wie alle anderen hier. Ich finde aber, dass es erstmal nur Spekulation ist, dass die Vorbesitzer den Preis gewählt haben, um Profit aus der Sache zu schlagen.

    Übermäßiges Fixieren breche ich z.B. auch ab.

    Auf das, was Reika im Moment macht (in sich reinmeckern, ein bisschen Anspannung) reagieren die anderen Hunde eigentlich kaum. Wenn dann reagieren eigentlich nur die Besitzer und halten ein bisschen Abstand.

    Vielleicht wird sie ja auch nicht so ganz ernst genommen, weil sie noch relativ jung ist. Keine Ahnung :ka:

    Danke für eure Antworten :smile:

    Dann werde ich wohl auch dabei bleiben, auf mein Bauchgefühl zu hören. Und so lange es so bleibt wie jetzt und mich nicht stört, es grundsätzlich laufen zu lassen.

    Momentan ist Reika in solchen Situationen gut ansprechbar, hängt mir nicht in der Leine etc. Es ist wirklich hauptsächlich verbales Meckern, mit etwas Anspannung gepaart (aber sie ist nicht angespannt wie ein Flitzebogen).

    Und ruhiges und deeskalierendes Verhalten wird natürlich zusätzlich belohnt.

    Ich höre ja zu 95% eh auf mein Bauchgefühl bei der Erziehung. Aber das hat mich gerade kurz verunsichert. Also wirklich Danke, ihr habt mir sehr geholfen :nicken:

    Sagt mal, wie viel/welche Unmutsäußerungen sind für euch bei Hundebegegnungen ok?

    Reika hat ja immer wieder mal gepöbelt. Ist bis jetzt aber nie zu einem richtig ausgewachsenen Problem geworden, ich hab versucht, möglichst früh gegenzusteuern.

    Im Moment läuft sie eigentlich auch immer an lockerer Leine an Hunden vorbei. Was sie aber seit ein paar Tagen gerne macht, ist verbal Unmut zu äußern. Also fängt an mit Knurrbellen, manchmal auch ins Fiepen übergehend, während sie aber weiter an lockerer oder höchstens leicht gespannter Leine geht. Also keine Ausraster oder so.

    Und heute habe ich mich gefragt, ob mich das eigentlich stört (stören sollte)? :???:

    Sie ist nicht besonders laut dabei, das nervt also nicht. Die Leute halten ein bisschen mehr Abstand, aber ich will eh keine Hallo-Sager. Bei größeren Abständen (5+m) bleibt sie ganz still. Der Status Quo wäre also eigentlich ok für mich, ehrlich gesagt. Andererseits ist das vielleicht jetzt nur die Vorstufe für heftigeres Pöbeln, wenn ich es so laufen lasse.

    Also, wie haltet ihr das? Müssen eure Hunde komplett entspannt und ruhig sein bei Hundebegegnungen? Oder dürfen sie Unmut äußern, so lange sie grundsätzlich gesittet weitergehen?