Wo trainierst du denn? Und magst du was über den Aufbau bei euch erzählen?
Malteser, davor eine freie Staffel, die aber in den Katastrophenschutz des Kreises eingebunden ist, da es im ganzen Kreis keine Staffel einer der Hilfsorganisationen oder BRH gibt
Der Aufbau war vergleichbar mit deinem, Rückführen auch an der Leine - dazu später mehr ....
Einziger Unterschied: Ich habe nicht zurückgerufen (wenn der Hund weiter weg ist und du nicht mehr siehst wann er bei der VP ist geht das logischerweise nicht) sondern die VP hat den Hund mit ausgestrecktem Arm in meine Richtung und "zurück" wieder weggeschickt. Vorteil davon ist auch das du für die VP eine Anweisung für den Notfall hast falls der Hund mal nicht weg will.
Meine Ausbilderin arbeitet auch bei den Freiverweisern grundsätzlich nicht mit Funk. Ihre Einstellung: Wenn der Prozeß nicht gut genug sitzt und das Vertrauen zur Anzeige nicht da ist, dass das auf jeden Fall klappt müssen wir eben einen Schritt zurück. Verbeller schickt man ja auch nicht in die große Suche solange sie noch nicht bellen können und sagt dann per Funk Bescheid das sie da sind!
Erste Problemchen:
In einem Training hat Ayla mich plötzlich gemieden. Sie ist freudig zur VP, wollte aber nicht mehr zu mir. Ich habe keine Ahnung was da war, aber wir haben es innerhalb von 3-4 Trainings wieder ausbügeln können. Seit dem gab es bei mir immer eine hochwertigere Belohnung.
Bei mir gibt es immer einen Keks, gleiche Wertigkeit wie bei der VP. Den holt sich meiner auch immer ab - während er den bei der VP auch schon mal liegen lässt weil "ich hab's eilig und muss zurück zu Frauchen"
Einige Wochen lang haben wir dann verschiedene Anzeigepositionen geübt. Anspringen im Gehen, Anspringen halb abgewandt, vorgebeugt oder im Gespräch etc. Unsicherheiten hat sie nur gezeigt, wenn ich ihr voll den Rücken zugekehrt hatte, aber das habe ich dann eben auch kleinschrittig aufgebaut - eigentlich würde ich sagen sind wir auf nem guten Weg.
In einem Training hatte sie mal die Idee nicht ganz zur VP zu gehen und direkt bei mir anzuzeigen - war schon eine Woche später kein Problem mehr (VP hat nun fürs Ankommen nicht mehr nen trockenen Keks, sondern Fleischwurst oder Frolic).
So und nun ganz aktuell:
1. Trainingsdurchgang super gut. Ich war total begeistert von ihrem Tempo, von der sicheren Anzeige....
2. Trainingsdurchgang: Sie sucht toll, findet schnell die Person im Nebel, kommt zielstrebig zu mir zurück, muss mich kurz suchen, stellt sich dafür auf die Hinterbeine in einer Entfernung von vielleicht 20 Metern zu mir, sieht mich und rennt zurück zur VP, bekommt sort noch nen Keks (schlechte Absprache) kommt wieder zu mir und zeigt an.
Ich wollte dann noch ne Wiederholung, damit das nicht so stehenbleibt. Sie sucht wieder schön, löst sich direkt von der VP, rennt schnell zu mir, schlägt direkt vor mir einen Bogen und will wieder zur VP. Ich hab sie dann angesprochen, woraufhin sie doch noch ihre Anzeige gemacht hat.
Eigentlich denke ich, dass ich die Lösung für dieses Problem kenne. Die Leine fürs Zurückführen muss weg. Sie mag es nicht, wenn ich nach der Anzeige nach ihrem Geschirr greife. Es irritiert sie und nimmt ihr den Schwung. Mit dem Anspringen an sich hat sie null Probleme.
Wahrscheinlich werde ich es auch einfach beim nächsten Training versuchen, aber:
- Lasst ihr Pendler immer wieder anzeigen? Bei der VP bekommen sie ja jedes Mal nen Keks, oder?
Ich habe zuerst nicht jedes Mal anzeigen lassen war aber Anfang Oktober zum Seminar (Regine Hartl) und sie hat mir empfohlen zumindest im Aufbau jedes Mal anzeigen zu lassen. Einfach um die Anzeige weiter zu festigen und das Verhalten möglichst oft zu zeigen. Das mache ich seitdem auch, muss ein bisschen aufpassen das die Zwischenanzeigen nicht "schlampig" sind.
Bei der VP gibt es immer Keks aber s.o. - der ist meinem nicht wichtig, die Zeit nimmt er sich nicht immer
- Wer hat den Jackpot? Die VP oder ich? Könnte mir vorstellen, dass es klarer wird, wenn ich sie habe, weil es dann für den Hund sinnvoll ist dafür zu sorgen, dass ich das Futter zur VP bringe.
Die VP hat die Futterstückchen immer in einer kleinen Dose, meist packe ich so 10 Stück da rein. Wenn der Hund also sagen wir 4-7 mal pendelt sind da noch ein paar drin, die darf er haben sobald ich mit ihm bei der VP bin. Sein wirklicher Jackpot ist aber ein Tau und ausführliches Zergeln und gemeinsames Rennen. Das Tau habe ich dann mit. Bei 2 oder mehr VPs gibt es gemeinsames Spielen aber erst nach Ende der gesamten Suche, nicht nach jeder VP.
- Gibt es irgendetwas, was ich übersehen?
Ich hatte im Frühjahr einen totalen Einbruch aber quasi in die andere Richtung. Der Hund hat sich überhaupt nicht mehr von mir gelöst, jegliche Suchmotivation war quasi weg. In der Staffel hatte keiner eine Idee, ich war schon kurz davor aufzuhören. Für eine andere Meinung bin ich dann mal zum Training zu einer anderen Staffel. Rückmeldung nach der ersten kleinen Suche: Du blockierst deinen Hund total beim Rückführen mit der Leine, der hat da keinen Bock drauf mit Motivation loszuflitzen und dauernd von dir gebremst zu werden. Also von der nächsten Suche an auf Pendeln umgestellt und das hat er SOFORT verstanden, er hat quasi von alleine gependelt. Alle Probleme mit Suchmotivation, mit sich-nicht-lösen weg von einer Suche zur anderen und ist auch nicht wiedergekommen. Also wenn du die Leine im Verdacht hast - weg damit!
In Situationen in denen dein Hund nicht bis zu dir kommt würde ich ihn nicht ansprechen, locken oder sogar zurückrufen. Für einen Hund der das Prinzip kennt wäre das für mich eine zu starke Hilfe bzw. zu wenig Fördern von selbständiger Arbeit. Alternativ kannst du dich wegdrehen und in eine andere Richtung weggehen so nach dem Motto wenn du nicht bis ganz zu mir kommst weiß ich nicht wo ich hin muss. Nach Möglichkeit wenn du noch Blickkontakt mit dem Hund hast. Das muss nicht um 180 Grad und Rücken zukehren sein, eine Vierteldrehung reicht schon.