Kann ich endlich mal was dazu schreiben. 
Mein Rüde ist 1,5 Jahre alt. Noch längst nicht erwachsen, doch die Tendenzen sind erkennbar.
Ja, er jagt. Zum Glück „nur“ auf Sicht und nicht auf Fährte, heißt, er stöbert nicht und sucht nicht nach Spuren. Bewegungsreize sind bei uns aber heikel. Deswegen ist er auch oft an der Leine, obwohl er abseits des Jagens sehr gut hört. Also mit Jagdtrieb muss man schon rechnen, ganz definitiv.
Die Sozialisation ist die eine Sache, die man sorgfältig durchführen sollte. Mein Rüde hat kein Problem mit anderen Hunden, ganz im Gegenteil, er ist friedlich, solange es der andere Hund auch ist. Sich blöd anmachen lässt er nicht, da kommt dann eben der selbstbewusste Ridgeback durch. Allerdings steht er gut im Gehorsam und daher haben wir keinerlei Probleme. Seine Kommunikation mit anderen Hunden ist auch extrem sauber, das hat er aber schon als Welpe gelernt, indem er viel mit gut sozialisierten adulten Hunden Kontakt hatte.
Die andere Sache ist die Wahl des Züchters. Da würde ich wirklich viel Zeit und Mühe investieren, denn das ist das A und O. Viele RR, die aggressiv wirken, oder pöbelnd oder unerzogen, ständig krank sind usw. kommen gern aus der Vermehrerecke.
Ansonsten sind die RR leider inzwischen generell sehr anfällig für Allergien aller Art, auch die vom seriösen Züchter. Meiner nicht, aber sein Bruder hat auch viele Anfälligkeiten, z.b. auf Pollen und Gräser.
Ansonsten sind sie im Haus angenehme Hunde, sofern sie ihre Bewegung bekommen. Außerdem sind sie nicht gern allein, sind sehr sozial und sensibel.
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Unser Rüde ist inzwischen 5 Jahre alt, wir sind Ersthundehalter.
Alles was Massai geschrieben hat, kann ich zu 100% unterschreiben.
Mitarbeit nur nach Lust und Laune und grundsätzlich eher nur gegen "Bezahlung" aka Leckerli. Alle anderen in der Welpen- und Junghundegruppe konnten alles prima, außer uns. Der Herr Hund fand das nämlich völlig unnötig und wollte eigentlich nur mit seinen Kumpels toben. Einen Sinn sieht er bis heute nicht in irgendwelchem Training und in "sinnlosen" Kommandos. Das klappt bei uns nur beiläufig und sehr in Spaß verpackt nebenbei bei Gassirunden.
Die liebste Beschäftigung sind tatsächlich ausgedehnte Gassirunden, ein bisschen im Garten wachen und dekorativ das Sofa in Beschlag nehmen.
Zur Welpen- und Junghundzeit (6 Monate bis 3 Jahre) haben wir regelmäßig gezweifelt, ob wir tatsächlich geeignet sind, einen Ridgeback zu halten.
Es sind phasenweise grobmotorische, sture Raptoren, die blauen Flecken und sonstigen Blessuren habe ich irgendwann aufgehört zu zählen. Ridgebacks spielen unglaublich körperlich und sind dabei auch gerne "Körperklause".
Ein Traum, wenn der Junghund mit 40 kg+ an der Schlepp bei Rehsichtung durchstartet oder wahlweise kreischend in der Leine steht…
Dabei hat er mich mehrfach von den Beinen geholt, ich hatte Brandwunden an Händen und Beinen von der Leine, das sind die Tiefpunkte, an denen man kurz davor ist, den Hund wieder zum Züchter zurück zu bringen.
Aber tatsächlich hat er mit 3 Jahren beschlossen, dass er jetzt erwachsen und vernünftig ist, das ist tatsächlich fast über Nacht passiert und heute ein echter Traum (wenn man vorausschauend durch die Welt geht mit ihm).
Das ist das, was man meint, dass Ridgebacks Spätentwickler sind.