Die Abschiede sind mit Abstand das Schlimmste. In 2021 hatten wir derer zwei und nein, man gewöhnt sich nicht dran. Das was straalster anspricht, diese Vorstellung des Auseinanderbrechens bestimmter Konstellationen bzw. Paare, hat mich schon seit Jahren immer mal wieder beschäftigt. Rapido und Lucas waren fast gleichaltrig, Lucas nur ein Jahr jünger. Aber ich habe immer gewusst dass es dem Rapido das Herz brechen würde, sollte Lucas vor ihm gehen. Ich hatte wirklich Sorge, dass es so kommt. Und hab insgeheim immer gehofft, dass es andersrum passiert. Denn dass es passiert, ist ja nicht vermeidbar. Letztlich kam es genau so, wie "erhofft" - auch wenn das ein blödes Wort dafür ist. Rapido ist zuerst gegangen. Lucas blieb zurück. Aber manchmal tuts mir auch in der Seele weh, weil er nun, wo auch Oma Yuna nicht mehr ist, eben der einzige Senior ist. Mit den Rennereien der beiden anderen hält er nicht mehr mit. Dieses Jahr wird er 14 Jahre. Aber er ist zum Glück sehr zufrieden, wandert so gerne, gerade jetzt die kühlere Jahreszeit tut ihm sehr gut. Bei warmem Wetter im Sommer ist es schon eher schwer, allen gerecht zu werden. Der Oldie schafft dann die langen Runden nicht, die Youngster machen gerne Kilometer.
Nun habe ich mit Pepper und Paul ein junges Paar was auch wieder sehr aneinander hängt. Auch da dann automatisch die Gedanken, was wäre wenn. Allerdings schiebe ich das noch weit weg, da beide eben noch relativ jung sind.
Ansonsten - wir haben mehrere Hunde, da wir aufgrund Berufstätigkeit auch regelmäßig außer Haus sind und uns zudem einem recht sozialen Typ Hund verschrieben haben, die auch in ihren Herkunftsländern immer "gerudelt" leben. Also zwei wollen wir eigentlich schon gerne haben. Damit die nie so ganz alleine sind, da sie ja immer zusammen sind. Drei gehen auch noch. Ab vier wird es schon knackig. Muss dann wirklich gut harmonieren, dann geht es. Ich hatte nun mehrmals eine 4er Konstellation. Aktuell wieder ein Trio. Manchmal zuckts uns beiden in den Fingern, wieder einen dazu zu nehmen. Ich halte es aber eigentlich für vernünftiger, langfristig auf zwei zu reduzieren. Zwei Hunde finde ich optimal. Noch gut mitnehmbar, auch für eine einzelne Person stets gut händelbar.
Würdet ihr theoretisch lieber minimieren oder sogar noch gerne aufstocken? Wenn ja, welche Faktoren spielen da eine Rolle? Zeit? Job? Platz? Sauberkeit? Betreuung? Finanzen? Sport? Auto? Zucht? Partner/Familie? Urlaubsplanung? Andere Hobbies? Konfliktpotential zwischen den Hunden? Rudeldynamik?
Also theoretisch definitiv lieber minimieren, siehe oben. Da spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Allen voran die Finanzen. Wir haben aktuell zwei Hunde die aufgrund positiven Leishmaniose-Titers regelmäßig zum TA müssen zwecks Blut- und Urinuntersuchungen. Dass es gleich zwei sind die es trifft, so was plant man nicht und hatte ich so auch noch nie zuvor, aber es ist nun eben so gekommen und wir leben damit und geben alles, dass sie weiterhin stabile Blutwerte haben. Trotzdem ist es natürlich eine andere finanzielle Belastung als wenn man all diese Untersuchungen nicht in dieser Häufigkeit machen müsste. Und auch Oppa hat so seinen Huddel mit dem Alter - braucht diverse Nahrungsergänzung, eben mehr als nur Futter und gut ist. Rudeldynamik ist aber auch ein Stichwort. Ich gehe gerne mit allen meinen Hunden zusammen raus. Gerade die größeren Runden koste ich gerne voll aus und da hab ich sie gern alle bei mir. Meine sind aber manchmal auch gerne arschig. Je mehr Rudeldynamik, desto Pöbel quasi. Alle anderen aufgezählten Faktoren spielen hier weniger eine Rolle. Urlaub gibts für uns eh nicht oft und wenn, dann in ausgesuchten Mehrhundehalter-Ferienhäusern.
Letztlich bin ich dankbar, dass ich sie alle um mich haben durfte - bezogen auf die, die uns schon vorausgegangen sind - und noch haben darf - bezogen auf die, die gerade hier liegen. Mehrhundehaltung ist schon etwas sehr Schönes.