Beiträge von fliegevogel

    muss in der Regel Dinge, die nicht augenscheinlich sind, einkalkulieren

    Aber das muss man ja gar nicht, man kann ja eben Untersuchungen durchführen. Es ist ja einfach eine Entscheidung, es so oder so zu handhaben.

    Nicht offensichtliche Wesensmängel kannst du beim Hund aus zweiter Hand doch sowieso nicht feststellen.

    Aber es geht mir ja bei den Wesensmängeln wie bei Erkrankungen um die Sachen, die man feststellen kann. Den Rest gibt's halt dazu, Leben ist Risiko. Und dann greifen die von Dir aufgeführten Optionen, das ist klar.

    in "geprüfte Qualität" und "Mängelexemplare" zu unterscheiden

    So wertend würde ich beispielsweise nie definieren. Und ein Hund hat ja in den meisten Fällen mehrere Eigenschaften. "C-Hüfte, menschenfreundlich, ruhig, kann gut alleine bleiben" - ist bestimmt für viele ein Hauptgewinn. Wenn meine Leidenschaft aber nun ausgerechnet lange Trekkingtouren sind, wäre der Hund ja vielleicht woanders viel besser untergebracht.

    Nur sollte dann jeder Hundekauf (auch der von Welpen geprüfter und getesteter Eltern) gründlichst überlegt werden. Auch der sollte dann nur gekauft werden wenn eine solche Beeinträchtigung gestemmt werden kann, denn auch ein zum Kaufzeitpunkt gesunder Hund kann so erkranken.

    Nur aus Interesse: wie siehst Du es denn bei "Problemverhalten"? Auch ein Welpe vom Züchter kann ja beispielsweise aggressiv werden oder sehr ängstlich oder eine absolute Alleinsein-Phobie entwickeln. Würdest Du es trotzdem den Interessenten an einem Tierschutz-Hund zugestehen, solche Verhaltensweisen kennen zu wollen und sich ggf. gegen den Hund zu entscheiden? Oder würde da bei Dir die gleiche Logik greifen, dass das alles auch bis dahin unproblematische Hunde entwickeln können und man sich nur einen Hund anschaffen sollte, wenn man damit ggf. umgehen kann?

    Das klingt jetzt irgendwie provokativ oder streitlustig, ist aber gar nicht so gemeint. Wirklich nur Interesse an den Denkstrukturen dahinter. :tropf:

    die wenigsten entscheiden sich für den (potentiell) kranken Hund. Sondern eher gegen ihn und für einen gesunden Kollegen

    Weiß ich nicht, käme bei mir auf die Erkrankung an. Aber manche Erkrankungen wären bei mir schwer in den Alltag zu integrieren, bei anderen vielleicht problemlos. Warum sollte der Hund dann nicht den stressfreieren Weg bekommen und ich auch? Wohlgemerkt gibt es bei mir beispielsweise auch viele Krankheiten, die ich unproblematisch fände. Krankheiten sehe ich eigentlich genau wie potenziell schwierige Charaktereigenschaften. Die würde ich soweit möglich auch gerne vorher kennen. Und da würde ich einen Hund auch "testen" wollen soweit möglich, ehe ich ihn übernehme. Obwohl ich natürlich auch unterschreiben würde, dass auch die kranken und verhaltensauffälligen Hunde ein schönes Zuhause verdient haben, das steht für mich auf einem anderen Blatt.

    Aber ich muss auch zugeben, dass meine Art der Hundehaltung "egoistischer" ist als die vieler Hundehalter in meinem Umfeld. Ich würde nur sehr ungerne mein gesamtes Leben nach einem Hund umstellen und wenn ich im Voraus die Weichen so stellen kann, dass die Wahrscheinlichkeit dafür dass ich es muss gering ist, dann mache ich das. Andere Menschen die ich kenne stellen tatsächlich völlig frustfrei große Bereiche ihres Lebens nach ihren Hunden um, das bewundere ich immer.

    Wer hat denn diese ganzen Fantasien über sterbende Kinder? :shocked:

    Ist das nicht so? Hab ich auch immer im Kopf, wenn ich unsere Dorf-Shelties sehe (an denen jedes Harar einzeln im Wind weht).

    Also ich habe ja keinen Sheltie, aber die Haarmenge meines Lappis lässt die meisten Shelties erblassen. Bürsten muss ich ihn aber nur so einmal pro Woche circa.

    Sein Welpenfell war aber auch viel komplizierter weil so unfassbar weich und fluffig, das Erwachsenenfell ist viel pflegeleichter. Das wird bei Deiner also vielleicht auch noch besser?

    Also ich muss sagen, früher hätte ich emotionaler reagiert und "auf keinen Fall, never" gesagt. Aber seit ich einen Hund hier sitzen habe und weiß, wie man mit leidet wenn der nur mal n paar Tage humpelt oder so, muss ich sagen, dass ich die Entscheidung für einen schon im Voraus kranken Hund gerne bewusst treffen würde. Beim Tierschutzverein o.ä. würde ich auch die Röntgenbilder zahlen, wenn aber jemand bei ebay Kleinanzeigen 4500€ für seinen Labbi will, finde ich könnten da ruhig Röntgenbilder mit drin sein.