Vermenschlichung bedeutet für mich, dem Tier menschliche Eigenschaften und Bedürfnisse zuzuschreiben. Das ist denke ich bei einem Tier, mit dem man so eng zusammenlebt, ganz normal dass das passiert.
Beispielsweise sage ich zu Juro, wenn er nach rechts will und ich nach links oft nicht einfach "links" (was ja reichen würde), sondern ich sage "links - ja, wir können heute leider nicht nach rechts gehen mein Hase, der Weg dauert ne Stunde länger und ich habe gleich ein Meeting"
Das ist natürlich ne hoffnungslose Vermenschlichung. Schadet ihm in dem Moment (in meinen Augen) nicht, er geht halt nach links und ignoriert den Rest.
Schaden tut es in meinen Augen da, wo dadurch die hündischen Bedürfnisse ignoriert werden. Wenn also man beispielsweise seinen Hund so schick frisiert und denkt, ihm gefällt das, und deswegen darf er dann nicht mehr im Dreck spielen. Oder wenn man seinen Hund überall mit hin nimmt weil "er will so gerne dabei sein", dabei hat der Hund vielleicht einen Kontrolltick, der ihn selber stresst und wäre glücklicher, wenn man ihm stattdessen das Alleine bleiben beibrächte.
Oder der Klassiker "der pinkelt aus Rache ins Haus, weil ich mit ihm geschimpft habe", wobei ignoriert wird dass der Hund so gestresst ist, dass er seine Körperfunktionen nicht mehr unter Kontrolle hat.