Ist Dir eigentlich bewusst, wie respektlos es ist, sachliche Diskussionsbeiträge anderer derart abzuwatschen und Meinungen und Einstellungen zu unterstellen, statt danach zu fragen? feenzauber Ist das Absicht? Sehr destruktive Art im Umgang.
Beiträge von fliegevogel
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diese Rumreiterei auf Begriffen finde ich hier einfach lächerlich
Nennt sich Wissenschaft. Aber ja, solange man die eindeutige Begriffsdefinition lächerlich findet, werden Diskussionen auch fruchtlos bleiben.
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Was für Studien erwartest Du?
Die angekündigten wahrlich genug Untersuchungen, die die erwähnten Schlüsse ziehen.
Auf den Rest gehe ich jetzt nicht mehr ein, weil Kreisdiskussion und unangenehmer Tonfall.
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Genetische Varianz ist aber in erster Linie für Populationen relevant, eher weniger für das Individuum. Und Gerade bei Doodeln gibt es ja keine Populationsstruktur, da die eigentlich alle nur F1 sind.
Hohe oder niedrige genetische Varianz wirkt sich auf beiden Ebenen aus, für das Individuum wirken sie vor allem die Immunfunktion (Stichwort MHC-Gene), aber auch viele Stoffwechselvorgänge und die Fortpflanzungsfunktion profitiert von individueller Heterogenität. Dazu kommt dann noch die Wahrscheinlichkeit, spezielle Krankheiten zu erben.
Auf der Populationsebene hängt die Überlebens- und Anpassungsfähigkeit der gesamten Gruppe von der genetischen Heterogenität ab.
Hier ein Zitat aus einer wiss. Veröffentlichung zu dem Thema, das gleich im zweiten Satz beide Ebenen formuliert:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7326369/
Inbreeding poses a real or potential threat to nearly every species of conservation concern. Inbreeding leads to loss of diversity at the individual level, which can cause inbreeding depression, and at the population level, which can hinder ability to respond to a changing environment. In closed populations such as endangered species and ex situ breeding programs, some degree of inbreeding is inevitable. It is therefore vital to understand how different patterns of breeding and inbreeding can affect fitness in real animals.
Mangelnde genetische Diversität kann auf individueller Ebene Inbreeding depression verursachen ist aber eben nicht gleichzusetzen mit "Genetische Diversität ist pauschal vorteilhaft fürs Individuum und deswegen ist der Heterosiseffekt super für die Hundezucht". Deswegen hatte Javik ja auch geschrieben "Es ist auf individueller Ebene weniger relevant" und nicht "es ist komplett egal".
Fürs Individuum kommt alles darauf an, welche Allele es abbekommt. Ist eine Population genetisch sehr homogen, aber hat wenig Defektgene, kommen dabei lauter wunderbar gesunde Individuen heraus. Häufen sich in einer sehr heterogenen Population verschiedene Defektgene, kommen dabei nicht so gesunde Individuen heraus. In einer künstlichen Population wie einer Hunderasse ist eine geringe genetische Vielfalt theoretisch nicht von Nachteil, wenn man keine Defektgene mitschleppt. Und in der Praxis ist das offenbar einfach nicht gut untersucht.
So, nun bin ich hier aber mal raus, es dreht sich im Kreis. Danke an alle für die verlinkten Studien, war ein interessanter Einblick!
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Dann verlink die doch mal, das würde die Debatte weiter bringen. Bisher hat dazu ja nur corrier Quellen geliefert die - was auch in den Quellen ja ausführlich diksutiert wurde - nur sehr sehr begrenzt aussagekräftig sind.
Wenn du bei pubmed eingibst: Dog and inbreeding bekommst du eine lange Liste von Studien. Zu dem Thema wurde in den letzten Jahren deutlich mehr geforscht als früher.
Es gibt die beiden neuen großen Studien:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8638537/
und
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7326369/
Hier handelt es sich um große Beobachtungsstudien mit Registerdaten mit ihren Vor- und Nachteilen.
Diese hier finde ich auch interessant, weil sie den Zusammenhang zwischen Homozygotie und dem Endpunkt Fertilität innerhalb einer Rasse (Golden Retriever) auf individueller Ebene untersucht.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6606663/
Es gibt auch Ergebnisse für einzelne Rassen, hier ein besonders schlimmes Beispiel für den Leonberger (die Individuen dieser Rasse sind deutlich enger verwandt als Geschwister)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7557023/
und hier ein erfreuliches für den Pointer:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7143860/
Viele weitere Studien sind nur als Abstract verfügbar, aber auch da ist es spannend, querzulesen.
Das sind aber alles Studien mit genau den inhaltlichen und statistischen Schwachstellen, die wir vor ein paar Seiten anhand von corrier s Quellen diskutiert haben. Es sind teilweise sogar genau die selben Studien.
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Tatsächlich haben viele Leute vor unserem "großen schwarzen Wolf" Angst.
Witzig, weil ich bei Juro - der eurer ja unheimlich ähnlich sieht - eigentlich immer nur "ist der süüüüüüüüüüüüüüß" höre
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Im Endeffekt läuft die Rassehundezucht doch darauf hinaus, das es immer weniger Genvariationen gibt, die einzelnen Tiere immer enger miteinander verwandt werden, gesund ist das sicher nicht.
Nein, so simpel ist es nicht.
Einen Verband zur kontrollierten Zucht mit Mischlingen fände ich aber unabhängig davon auch wunderbar. Da man ja aber auch dabei bestimmte Ergebnisse erzielen und reproduzieren will, wird das früher oder später auf die Entstehung neuer Rassen hinauslaufen, denke ich. Ich persönlich denke, dass offene Zuchtbücher für vieles eine wunderbare Lösung wären.
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inzwischen wahrlich genug Untersuchungen, die belegen, dass genetische Vielfalt für eine "Hunderasse" sowie natürlich daher auch für den einzelnen Hund empirsch gesehen nur von Vorteil ist
Dann verlink die doch mal, das würde die Debatte weiter bringen. Bisher hat dazu ja nur corrier Quellen geliefert die - was auch in den Quellen ja ausführlich diksutiert wurde - nur sehr sehr begrenzt aussagekräftig sind.
wenn man die Inzucht - sorry die Linienzucht. immer weiter von allen Problemen frei redet
Das ist ganz ehrlich in keinerlei Hinsicht das, was Javik geschrieben hat. Und genau solche Diskussionen sind das Problem, wenn man mit Begriffen wie "Heterosiseffekt" und "genetische Vielfalt" diskutiert und keinerlei populationsbiologische Kenntnisse hat. Das sind Fachbegriffe, die nur in einem bestimmten Kontext sinnhaft sind, und der ist wenn man von der Gesundheit einzelner Hunde redet nicht gegeben.
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Machst du feini!
Ist sowas in einer Unterhaltung zwischen Erwachsenen nötig?
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dass die beiden Ausgagsrassen inzwischen beide doch reichlich gesundheitliche Probleme haben, scheinen die Doodles da tatsächlich besser dazustehen und das ohne "strenge" VDH-Aufsicht
Hast Du Zahlen dazu, dass Doodles besser dastehen als VDH-Labradore?
Der Run auf diese "Mixe" wäre vielleicht auch nicht so groß, wenn die Rassezuchtvereine mehr auf genetische Varianz achten und nicht weiter so vor sich hin Inzuchtpodukte mit hoher Krankheitsanfälligkeit "züchten" würden
Ich bin voll und ganz bei Dir mit der Kritik an der oftmals zu engen Zucht im VDH. Aber ich glaube nicht, dass die Masse der Doodlekäufe dadurch zustande kommen, dass Leute sich super gut über genetische Diversität und Inzuchtproblematiken informieren. Diese Verkaufsmasche und die Masse der Käufe würden trotzdem zustande kommen, egal wie schwachsinnig die Faktenlage wäre. Sieht man ja an den Therapiehunde-, Hypoallergen- und Jagdtriebfrei-Versprechen.