Beiträge von fliegevogel

    Oder gibt es vielleicht in Wirklichkeit keinen praktikablen(!!!) Weg, die vielen Wölfe davon abzuhalten, Menschen als immer harmloser wahrzunehmen? Und Kulturfolger zu werden?

    Ich denke nicht, dass das irgendjemand abschließend beantworten kann. Halte es aber zumindest für eine unter mehreren plausiblen Thesen und ein Szenario, dass man bei Planungen in entsprechenden Bereichen im Hinterkopf haben sollte.

    dann kommen so 2 Zeiler von dir mit "man ist zu bequem seine Einfahrt einzuzäunen"

    Das war ja nun in keinster Weise auf jede*n bezogen, der keine Wölfe kuscheln will, sondern eine Antwort auf die ganz konkrete Aussage, es müssten mehr Menschen Grundstück und Einfahrt einzäunen, und das würde für schlechte Stimmung dem Wolf gegenüber sorgen und dann sei es natürlich, dass Leute zu Selbstjustiz greifen. Daher sehe ich den Kontext nicht, den Du herstellst. Tatsächlich finde ich persönlich auch, dass hier nicht übermäßig häufig versucht wird, das Thema neutral zu behandeln. Auch in "fröhlich jauchzend den neuen Beutegreifer willkommen heißen" kann ich keine besonders neutrale Betrachtung erkennen.

    ich hab mich darauf bezogen, dass man machmal seine Meinung ändert oder Dinge anders sieht, wenn sich der Blickwinkel verändert, oder man Dinge erklärt bekommt

    Tatsächlich sehe ich auch mit diesem Wissen absolut keinen Weg, Deinen Beitrag so zu interpretieren, aber ich glaube es Dir einfach mal und dann sind wir uns ja einig.

    Das wäre jetzt eher mein Grund dafür, dass der Mensch dezimiert.

    Nein, rein objektiv ist die Situation für Bodenbrüter bspw. nicht hauptsächlich wegen zu viel Seuchenkontrolle so dramatisch, sondern wegen Habitatzerstörungen. Diese wiederum hauptsächlich durch Landwirtschaft und Straßen- und Siedlungsbau.

    Gäbe es mehr, intaktere und strukturiertere Habitate für Bodenbrüter, gäbe es stabilere Populationen und die größeren Raubwild-Populationen würden nicht so sehr negativ wirken, wie sie es momentan tun. Regulierend eingreifen müsste der Mensch eventuell trotzdem, aber lange nicht in dem momentan nötigen Ausmaß.

    Ich finde das jetzt massiv übergriffig von dir, mich als jemanden darzustellen, die nur das eigene Weltbild gelten lässt.

    Das tut mir zwar leid, aber auch bei erneutem Lesen sehe ich keine andere Interpretation Deines Beitrags, als dass Du davon ausgehst dass die Menschen die nicht "wolfskritisch" sind, das nur tun, weil ihnen die relevanten Erfahrungen fehlen (wofür die Stadtwohnung steht, schätze ich).

    der Artenschutz hat für mein Empfinden mittlerweile auch einen sehr hohen Stellenwert und damit einhergehend viel Macht. Gegenüber den Landwirten, den Jägern, Tierhaltern aber auch normalen Menschen

    Jaein. Im Vergleich mit der Agrar- oder eigentlich jeder Wirtschaftsbranche die mir einfällt ist der Stellenwert des Artenschutzes lächerlich gering.

    Sieht man auch daran, dass die negativen Auswirkungen des Wolfes auf (Teile der) Landwirtschaft so viel hitziger und öffentlichkeitswirksamer diskutiert werden als die verheerenden Wirkungen der Landwirtschaft auf Biodiversität und Klima, beispielsweise. Obwohl letztere um Längen größer sind als erstere.

    Dass der Artenschutz bspw. in der Frage Wolf im Leben einzelner Menschen plötzlich viel Einfluss hat, bleibt davon natürlich unberührt wahr.

    Solche Worte von einem Wissenschaftler finde ich schon krass.

    Da ich ja selber Wissenschaftlerin bin und weiß, wie völlig weltfremd das teilweise abläuft und nach welchen Kriterien Stellen teilweise vergeben werden, überrascht es mich jetzt nicht so :lol:

    In meinem Bereich - nicht Wolfsmanagement übrigens - finde ich es auch verrückt, wie weit man auf der Karriereleiter kommen kann, ohne jemals mit der Praxis in Berührung gekommen zu sein.

    Nichtsdestotrotz bringen auch so durchtheoretisierte Wissenschaftler*innen natürlich viel wertvolles Fachwissen mit, bevor das jetzt hier so nach Kolleg*innen-Bashing klingt.