Meine Antwort auf die Eingangsfrage:
Ja, auch wir hatten einen Hund, von dem wir enttäuscht waren. Und im Nachhinein war es ein Fehler, diesen Hund zu behalten.
Auch wenn manch eine es vielleicht nicht glauben möchte: wir lieben unsere Hunde und sie sollten ein tolles Leben haben. Auf der anderen Seite führen wir sie als Personenspürhunde. Dafür brennen wir und dafür sollen auch unsere Hunde brennen. Und ich möchte mir auch keine Ausrede suchen müssen, aus welchem Grund mein Hund in die komplett falsche Richtung gegangen ist und damit auch die weiteren Einsatzkräfte.
Jette war als Nachfolgerin für Google geplant. Bloodhound x Coonhund, da uns hier kein BH gefallen hat - viel zu schwer, unbeweglich, Falten und dadurch sich abzeichnende gesundheitlich Probleme. Die ersten beiden Jahre war alles prima und dann fing Jette in schwierigeren Situationen an zu stöbern. Trotz Videoaufzeichnungen kein Unterschied zu sehen, Trainerkollegen konsultiert - es blieb beim Stöbern. Wir haben uns gegen eine Abgabe entschieden und ich habe mit ihr geruchsspezifische Geruchsdifferenzierung aufgebaut. Weil sie es gut fand und es eine schnelle Nummer war.
ABER: es war irgendwie immer mit einem leichten Anflug von Lieblosigkeit und es war diese "Leichtigkeit" wie bei einem guten Trail. Sie wurde dann Hund Nummer fünf, nachdem wir uns den Grand Bleu geholt haben. Das war dann wirklich das fünfte Rad am Wagen. Sie ist dann zwei Jahre später an einem Osteosarkom verstorben.
Ja, wir haben uns um sie gekümmert und beschäftigt. Aber es war nie dieses "zwischen uns passt kein Blatt". Hätte sich nochmals eine ähnliche Konstellation ergeben, hätte ich für diesen Hund ein passenderes Zuhause gesucht.
Mit meiner Beaglehündin war es anders - auch sie ist für meine verstorbene Bloodhoundhündin gekommen. Aber mit dem Unterschied, dass ich von ihr nichts erwartet habe. Abgabehund aus vierter Hand und mit dem Ansatz "alles kann, nichts muss". Und mit diesem Hund werde ich im Herbst anfangen, Prüfungen zu laufen.