Ich hätte ja auch voll Lust mit Peter die Ausbildung zu starten. Wollte das mit meinem vorherigen Hund Snoopy schon machen aber da war meine Tochter einfach zu klein und es wäre zeitlich unrealistisch gewesen.
Jetzt sieht es deutlich anders aus.
Mein Peter wird im Juli 2, ist er schon zu alt um zu starten?
Die Junghundflausen haben wir mittlerweile recht gut im Griff, daher habe ich mich bisher auch noch nicht um so eine Ausbildung gekümemrt bzw. mich informiert weil wir noch andere Baustellen hatten.....
Wieviele Einsätze habt ihr denn so aufs Jahr betrachtet im Durchschnitt?
Ich interessiere mich, sofern das überhaupt möglich ist, fürs Trailen, keine Flächen- oder Trümmersuche, geht das überhaupt oder nicht?
Die Ausbildung dauert 2-3 Jahre, dann wäre er knapp 5 wenn wir von 3 Jahren ausgehen, eigentlich ein ganz gutes Alter.
Achja. Peter ist ein kleiner Hund (9kg) aber das dürfte keine Rolle spielen oder?
Trainiert ihr jede Woche 2x?
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Ich kann wirklich fundiert nur vom Trailen berichten. Bevor es überhaupt in einen Einsatz gehen kann, ist eine ganze Zeit notwendig. Da ist das Training, das bei uns schon mal gefühlt einen ganzen Tag dauert. Ich rechne bei den erfahreneren Hunden mit einem Zeitansatz von 60 Minuten pro Team, also sieben Hunde gleich sieben Stunden ohne Pause. Trainiert wird, solange keine Gefahr für Leib und Leben besteht. Teilweise legen wir Trails auch schon am Vorabend aus. Dann kommen auch noch die Stunden für die Ausbildung des Hundeführers und die Dienste für die jeweilige Organisation. Die Durchfallquoten in den Prüfungen für die Mantrailer sind immer noch relativ hoch (75-100%) und in manchen Bundesländern folgt noch eine Sichtung durch die Polizei.
Wichtig ist für mich der Such- und Findewille und die Fokussierung auf die Aufgabe. Der Hund muss sich auf dem Trail auch schon mal gegen den Hundeführer durchsetzen und unbeirrt und unbeeindruckt die Spur verfolgen. Egal ob am Bahnhof einer großen Stadt, durch ein ruhiges Einfamilienhausviertel oder auf der freien Fläche. Der Hundeführer muss die Nerven haben, einen Geruchsvorhalt im Beisein von Angehörigen zu sichern, auf Nachfragen der Polizei sicher Auskunft geben können und Entscheidungen treffen, mit denen schon mal eine Einsatzhundertschaft der BPol oder die Flächenhunde ein bestimmtes Gebiet absuchen. Eine hohe Frustrationstoleranz ist wichtig, denn die weitaus wenigstens Einsätze enden mit einem Fund. Die Familie muss mitmachen, wenn es im Training mal wieder länger dauert, der Trainingsort nicht gerade um die Ecke ist oder wenn es um den schnellen Aufbruch im Alarmfall geht. In einigen Staffeln ist es auch üblich, dass man erstmal nur als Helfer dabei ist. Der eigene Hund wird die wenigste Zeit trainiert.
Ich selber investiere auch über das Training eine Menge und Geld, in dem ich Fortbildungen bei anderen Ausbildern besuche oder für uns hier Ausbilder "einkaufe". Nach dem Motto: wer aufgehört hat besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein. Und auch die Trainings, die ich für andere Gruppen oder Staffeln gebe, bringen mich immer durch Fragen und neue Eindrücke wieder ein Stückchen weiter.
Kaspar wird jetzt zehn, der geht so allmählich in Altersteilzeit. Flury ist gut ein Jahr und wird wohl in einem Jahr mein Einsatzhund. Als Beagle bringt sie sehr viel Potenzial mit. Als Beagle kann sie nicht anders, als mit tiefer Nase Spuren verfolgen. Und das sehr spurtreu, ohne dass sich es groß trainieren muss. Unser Vorteil ist natürlich, dass ich jetzt seit bummelig knapp zwei Jahrzehnten traile und seit 15 Jahren auch Einsätze. Dann bin ich noch in der Feuerwehr aktiv. Da gibt es auch noch Ausbildungsdienste (alle zwei Wochen) und Einsätze (257 Alarmierungen in 2023).
Vielleicht wäre eine gute(!) Hundeschule eine Alternative, um Mantrailing erstmal zu testen? Trailen boomt aktuell immer noch ohne Ende und nicht jede Staffel hat einen wirklich guten und erfahreren Ausbilder.