Beiträge von Udieckman

    Ohne nähere Informationen ist es natürlich schwierig, Aussagen zu einem bestimmten Fall zu treffen. Wenn bei einem angekündigten Suizid möglicherweise Waffen (da gehören auch Messer zu), dann wird von einer Gefährdung für das Suchteam ausgegangen und damit wird eine Suche untersagt.

    Mit Eintritt des Todes ändert sich ja auch sofort der Geruch. Wenn die bis dahin vermisste Person sich in einer für den Hund ungünstigen Umgebung befindet, ist ein Fund nicht unbedingt möglich.

    Ich finde dieses "jeder Hund kann trailen" mittlerweile sehr anstrengend. Wie wären wohl die Antworten, wenn ich meinen Beagle im Mondioring führen möchte.

    Darf ich fragen, was dich an der Aussage, dass jeder Hund trailen kann, stört? Mir ist schon klar, dass man nicht aus jedem Hund einen einsatzfähigen Mantrailer machen kann für den Ernstfall, aber Freizeittrailen sollte doch recht rasseunabhängig möglich sein, wengleich manche Hunde für die Aufgabe geeigneter sind und bessere Leistungen erzielen?

    Dazu hab ich gestern auch nen recht interessanten Artikel gelesen: https://science.orf.at/stories/3224857/

    Worum geht es beim Mantrailing? Egal, auf welcher Ebene ich es betreiben möchte. Es geht um das eigenständige und fokussierte Verfolgen einer Spur. Auch über längere Strecken und auch mit Schwierigkeiten.

    Weshalb muss z.B. ein Hund, der als Sichtjäger unterwegs ist, auf eine Spur gezwungen werden? Weshalb muss ein Hund, der seinen Schwerpunkt in der Zusammenarbeit mit dem Hundeführer hat, partout auf eine Spur gezwungen werden?

    Das Ergebnis: die Hunde werden von gut meinenden Ausbildern über den Trail geführt. Spätestens wenn es um einen Double Blind geht, zeigt sich, welche Hunde trailen können und welche nicht.

    Ich persönlich finde es schade, wenn die natürlichen Fähigkeiten eines Hundes zugunsten einer Modeerscheidung übergangen werden.

    Wie wäre wohl deine Antwort bei der Aussage "jeder Hund kann an Schafen arbeiten" oder "jeder Hund kann im IGP geführt werden"?

    Genau hier liegt doch der Unterschied. Wenn der Laufhund dem hochgebrachten Wild folgt, dann gibt das Wild den Weg vor und nicht der Hund. Der Mensch gibt weder das Stück genau vor, noch wohin es geht. Die Suche bzw. verfolgen geht idR ausschließlich über die Nase, nicht über die Augen. Nicht zuletzt aus diesem Grund die Gesichtsfalten beim CSH.

    Variante Beagle / Laufhund: Hasen und Rehe sind idR standorttreu. Sie springen auf, Hund verfolgt, Reh oder Hase laufen in einem großen Bogen wieder zurück. Dabei mit Geläut.

    Ich habe einige DK als Flächenhunde kennenlernen dürfen. Die haben mir durch die Bank für diese Aufgabe gut gefallen. Eigenständige Arbeit im angemessenen Radius und ein Verständnis für Aufgabe und Gelände.

    Schlimm finde ich dieses Hier


    Ein Hund, der unter besten Bedingungen nicht erfolgreich war, wird Tage später erneut gestartet......

    Die Eltern kann ich verstehen, dass die nichts unversucht lassen. Aber für diesen Murks Tausende von Euros auszugeben. Und irgendwie kann ich die "freundschaftliche Verbindung" nicht glauben.


    Aus der Homepage:

    "WICHTIGE INFORMATIONEN ZUR BEAUFTRAGUNG DES K9 PRO® EINSATZTEAM

    Unabhängig von der polizei­lichen Be­ar­bei­tung von Ver­miss­ten­fäl­len ist es Jedem erlaubt, das K9 Pro® Einsatzteam eigeninitiativ zur Suchunterstützung zu beauftragen. Dafür bedarf es keiner öffentlichen Erlaubnis oder Alarmierung! Die privat finanzierte Beauftragung und Suche nach einer vermissten Person, darf in jedem Fall durchgeführt werden."


    In Niedersachsen ist erst die Prüfung einer Organisation abzulegen, danach erfolgt die Sichtung.

    Aktueller Artikel in der Tagesschau zum Thema Mantrailing (im weitesten Zusammenhang mit der Doku zur POL in Sachsen):


    https://www.tagesschau.de/wiss…-kriminaltechnik-100.html

    Wenn ich die Namen Bräuer und Goss schon lese :face_vomiting: . Ich habe den Eindruck gewonnen, dass sie nachweisen wollen, dass Trailen nicht geht, anstatt ihre Hypothese wirklich wissenschaftlich zu untersuchen. Was aufgrund der komplexen Situation und diversen Parameter kaum möglich sein wird. Aus meiner Sicht ist ein "ceterus paribus" kaum möglich. Sie sollten vielleicht mal untersuchen, was erfolgreiche Teams ausmacht :winking_face: . Goss geht immer noch vom Konstrukt der Fährte aus. Und ist es nicht egal, was der Hund sucht, solange es zum Erfolg führt? Spannend auch, dass diese Frage in der Flächensuche nicht gestellt wird.

    Mit einer Kennzeichnung z.B. kann ich doch auch spielen und sie falsch positiv einsetzen. Ich kann eben nicht nicht kommunizieren. Und auch hier kann ich doch wunderbar spielen. Stattdessen wird auf ein in meinen Augen verkrampftes Nichtbeeinflussen gesetzt.

    Dann ist da noch das Thema der Genetik und Ausbildung. Ich finde dieses "jeder Hund kann trailen" mittlerweile sehr anstrengend. Wie wären wohl die Antworten, wenn ich meinen Beagle im Mondioring führen möchte.

    Und dann gibt es da die Geschichte aus erster Hand: einer meiner Ausbilder (Tom Middlemas) ist ja stark im Bereich Geruchsspezifische Geruchsdifferenzierung unterwegs. Er wurde vor die Aufgabe gestellt, bei Angehörigen der britischen Armee die an Krebs erkrankten Personen zu identifizieren. Ihr ahnt, was kommt - er hat nicht nur die bekannten Männer, sondern auch zwei weitere angezeigt. Feixen in der Runde, weil falsch positiv. Bis die Männer untersucht worden sind.


    Für mich geht es ganz einfach darum, dass der Hund seine Aufgabe erledigt. Unabhängig davon, was ich am anderen Ende der Leine veranstalte. Entsprechend gestalten wir unser Training. Wenn noch jemand bei uns zugucken möchte - herzlich willkommen!

    Mir wäre da insgesamt zu viel an Protein und Fett dabei. Die Fischmischung gefällt mir auch irgendwie nicht. Aber ich habe gut reden - ich hole frischen Fisch direkt vom Kutter oder wir fangen selber.

    Könnt ihr vielleicht ein bisschen mehr zu den Methoden sagen, die dahinter stecken?

    Kurz zusammenfassend ist das grundlegende würde ich sagen, dass sie (in dem Kurs zumindest) straffrei arbeitet, also nur über die Belohnung von erwünschtem Verhalten. Und sie baut sehr auf das Festigen und Ausweiten der erwünschten bzw. tragbaren Jagdsequenzen lauern und fixieren. Das Konzept ist also nicht "Jagen unterbinden" sondern "so Jagen, dass niemand zu Schaden kommt".


    Jetzt so grob das, was mir im Gedächtnis geblieben ist. Ob es für euch geeignet ist würde ich nicht beurteilen wollen.

    Damit bin ich schon raus. Keiner unserer Hunde lauert oder fixiert :smiling_face: . Ansprechbar sind sie auch - sie reagieren nur nicht unbedingt darauf.