Beiträge von Udieckman

    Wie kopiert man einen Geruchsträger?

    Das lernt man leider nicht in den Staffeln.

    Das ist leider eine komplett falsche Information. Sowohl das Sichern als auch das Kopieren von Geruchsvorhalten ist heute integraler Bestandteil der Ausbildung in seriösen RHS. Aktuelles Beispiel: 14 HF innerhalb von zehn Tagen aus verschiedenen Organisationen.


    Zum Kopieren verwende ich quadratische Kompressen oder Zewa Tücher. Die kommen zusammen mit Decke, Tuch, Handtuch, Handschuhe, Schuhe oder was man nimmt in eine Tüte. Keine Mülltüte die antibakteriell beschichtet ist. Lebensmitteltüte oder gelber Sacke Tüte.

    Wenn Kompressen dann einzeln verpackt. Wir nehmen kein Haushaltspapier mehr, da die nachfolgenden Blätter offen liegen. Bei den originalen Gegenständen sehr genau darauf achten, aus welchen Materialien sie gefertigt worden sind. Besser als die hauchdünnen Tüten vom gelben Sack sind dicke Papiertüten (wirklich dick!) In unserem Buch haben wir auch dieses Thema behandelt.

    Wir lassen uns nie einen GA nach dem Laufen des Trails geben. Unsere Hunde starten nicht wenn der Trail älter ist als der GA. Das ist in Einsätzen für uns wichtig.

    Für "normale" Einsätze ist das so. Im Rahmen von Ermittlungsarbeiten sieht es anders aus.


    Ich frage mich auch, welchen Sinn es macht, Kopien von Geruchsvorhalten seit über einem Jahr aufzubewahren. Die Zeiten von Geruchsdatenbanken sind doch eigentlich vorbei.

    Die Logik dahinter raff ich nicht ... Was ist an Mantrailing "schlimm" und an Dummytraining "gut" in diesem Kontext? Ich stehe wohl auf der Leitung ...

    "Schlimm" hat sie nicht gesagt! Sie sagt nur, dass man mit Mantrailing u. U. auch etwas fördern kann, was man im Alltag nicht haben will, nämlich dass der Hund in der Lage ist, eine Spur aufzunehmen, ihr nachzugehen und dabei zu ziehen. Durch den Jackpot macht man es eben besonders interessant, so dass der Hund evtl. etwas lernt, was er ohne das Training gar nicht könnte bzw. kein großes Interesse hätte.
    Beim Dummytraining ist ja weder Fährten noch Ziehen ein Aspekt, wenn ich richtig informiert bin, sondern z. B. das Zusammenarbeiten mit dem HF und auch Impulskontrolle.


    Nachtrag: Ich gebe das natürlich nur so wieder, wie ich es verstanden habe, ich will ihr jetzt auch keine Worte in den Mund legen.

    Ein Hund ist von sich aus immer in der Lage eine Spur aufzunehmen und ihr zu folgen. Entscheidend ist doch aber, dass der Hund beim Trailen nur eine ganz bestimmte Spur aufnimmt. Nämlich genau die, die ich über den Geruch präsentiere und eben nicht irgendeine Spur. Ich kanalisiere das ursprüngliche "Wollen" des Hundes auf etwas, was ich vorgebe.


    Ich habe mir mal ihren Trailer angesehen und da werden sehr viele Leckerchen geschmissen. Wenn der Schwyzer sich zwischen einer frischen Hasenspur und einem trockenen Keks entscheiden müsste, dann kenne ich seine Entscheidung. Über CfB arbeiten hört sich auch nett an. Dieses Konstrukt müsste ich unseren Hunden mühsam nahebringen. Ebenso, dass ein Dummy zurück gebracht werden soll. Ich denke, dass die Vorgehensweise ganz nett für handelsübliche Familienhunde ist. Eine Methode ist eben nicht immer auf alle Hunde übertragbar.



    Jetzt arbeiten wir daran, dass man auch zurückgehen kann, wenn man merkt, dass man falsch ist. :roll:

    Was genau verstehst Du unter "falsch"? Ich gehe erstmal davon aus, dass mein Hund einen Grund hat, wenn er für mich gefühlt falsch geht. Nach einiger Zeit sollten die ersten körpersprachlichen Signale kommen, die ich annehme. Ich trainiere den Hund in dieser Form.


    Pepper übernimmt zwar die Führung wenn sie Geruch hat, aber sie setzt sich nie gegen mich durch.

    Zurückgehen tut sie nicht, sie sagt nur "Kein Geruch". Im Team kommen wir dann aber an, manchmal, immer öfter.

    Grüße Bernd

    Wenn ich es richtig verstehe, dann geht Dein nicht eigenständig zurück und zeigt nicht verlässlich an, dass kein Geruch mehr da ist? Ihr kommt dann MANCHMAL im Team an? Da sehe ich Einsätze aber mehr als kritisch, wenn mir diese Problematik bekannt und bewusst ist. Der Hund geht weiter und wird vermutlich, hat er ja mal gelernt, nach dem Geruch suchen. Wenn der Unterschied nicht deutlich angezeigt wird, kann das schon fatal werden.

    Auch wenn die Frage schon gestellt worden ist: Was hindert Dich daran, den Welpen sofort abzugeben? Sich ein Scheitern einzugestehen? Sich vom Traumbild der "heilen" Familie mit Kind und Hund, die so schön miteinander spielen zu verabschieden? Bitte sei ehrlich mit Dir und ermögliche Molly einen Weg in ein besseres Leben. Und nein, auch die Trainerin kann keine Erfolge zaubern.

    Pinkboxer


    Das Suchen nach Futter muss man meiner Erfahrung nach einem TS - Hund nicht erklären. Das ist meistens ein Selbstgänger. Der Aufbau einer gezielten Suche, sei es Objektsuche, Geruchsdifferenzierung oder Mantrailing sieht schon anders aus.

    Bei Objektsuche und GD geht es um die Suche nach einem bestimmten Geruch, bei Mantrailing um das Verfolgen eines bestimmten Geruchs. Für MT brauche ich, wie schon beschrieben, mehr Personen und mehr Zeit. Das Training im MT ist auch deutlich komplexer und ohne kompetenten Trainer nicht zu wuppen. Eine Bestätigung, in welcher Form auch immer, sollte nicht das motivierende Element sein. Die Motivation sollte in erster Linie intrinsisch sein. Was ist bei Euch kritisch für MT sehe, ist die Beschreibungen "sie ist keine große Sportlerin" und "sie liebt Ausflüge, wo was los ist". Trailen ist für Hund und Hundeführer körperlich und geistig sehr fordernd, auch über einen längeren Zeitraum (wenn man dabei bleibt).

    Die genannten Preise wären hier eher am unteren Ende der Preisspanne, nach oben geht deutlich mehr. Was sich im Laufe der Jahre läppert. Kompetente freie Gruppen bei denen trainiert und nicht nur Trails gelegt werden, sind leider mehr als rar. In den mir bekannten Vereinen (Jahresbeitrag um die 70,00 Euro zzgl. Aufnahmegebühr) wird eine BH erwartet. Dafür kann man in einem Verein auch viele Dinge erstmal ausprobieren. Im Rettungshundesport wird auch immer häufiger Flächensuche angeboten.
    Zeitlicher Aufwand beim Trailen? Wenn ich meine Teams adäquat trainieren möchte, dann rechne ich mit einem Minimum von 30min pro Team (Hund und Hundeführer), bei fortgeschrittenen Teams locker 45min und auch mehr. Bei drei Teams in einer Gruppe sind es auch schon mal gute drei Stunden (schlechtes Zeitmanagement meinerseits - es gibt immer so viel an Rückmeldungen). Die Trainingsgebiete variieren und sind in einem Umkreis von ca. 30km. Wir trainieren sowohl grün (Wald, Wiese, Park) als auch grau (bebaute Gebiete, versiegelter Untergrund).

    Ich würde als Beschäftigung immer etwas aussuchen, wofür der Hund geboren worden. Dann machte es richtig Spaß! Da stellt sich nämlich die Frage nach der Motivation nicht und je besser man zusammenarbeitet, umso mehr Freude macht es.

    Wofür auch immer Du Dich für Euch entscheidest: Die Beziehung zum Hund bekommt nochmal einen ganz anderen Level!

    Lani


    Wir wohnen ja nur wenige Schritte vom Strand entfernt und es ist mittlerweile richtig schlimm geworden. So jedenfalls mein Erleben. Die Hundestrände sind überfüllt und es herrscht massiver Dichtestress. Die Naturstrände sind idR Naturschutzgebiete und damit leinenpflichtig. Und man soll sich wundern, wo mittlerweile kontrolliert wird. Außerhalb der Saison dürfen Hunde mit an den Strand, Ob sie dabei an der Leine geführt werden müssen, regelt die jeweilige Gemeinde / Kurverwaltung. Hier bei uns dürfen Hunde nur noch ab 01.11. an den Strand. Es ist noch gar nicht so lange her, da war es der 15.09. :loudly_crying_face: Aber es kam zu massiven Beschwerden über Belästigung mit Hunden und Vorfällen, dass hier gegen gesteuert wurde. Wir sind, wenn überhaupt, nur noch bei schlechtem Wetter am Strand. Alles andere ist nur noch nervend.


    Vielleicht findet sich in MV noch etwas - da gibt es sehr viel Land für wenige Einwohner.

    Naja, mit Kaspar war ich schon einmal unterwegs. Wenn ich allerdings meine Ohrfeigen hinterherlaufen sollte, dann können wir die Zeit auch netter verbringen.

    Noch seid Ihr ja ganz am Anfang, Der Unterschied im Aufbau zeigt sich häufig erst iDer sogenannte Annäherungsalarm (proximity alert) wird üblicherweise gezeigt, wenn der Hund in die Nähe der gesuchten Person kommt. Die Körpersprache verändert sich nochmals deutlich und wird im allgemeinen aufgeregter und mit Drang und Druck zur Person. Hunde, die vom HF bestätigt werden, finden die VP häufig nur mäßig interessant, da die Belohnung durch den HF erfolgt.

    Wir haben es übrigens im Training mit mehreren Teams ausgetestet: vorausgesetzt der Hund weiß worum es geht, dann wird die Person und nicht die Belohnung verfolgt.

    Hier würde ich gerne mal mit einer Frage reingrätschen, und zwar zum Thema "Mantrailing mit jungem, 'unfertigem' Hund anfangen".
    Pia Gröning sagte in Bezug auf den Einfluss auf das Jagdverhalten eines Hundes, dass man da mit jungen Hunden vorsichtig sein sollte und sich - wie bei allem, was man mit dem Hund anstellt oder ihn anstellen lässt - fragen sollte, was man damit fördert und ob das im Alltag erwünscht ist. Es könnte sein, dass man dem Hund hier etwas beibringt, das er ohne das Training gar nicht könnte bzw. das man ihm mühsam wieder abgewöhnen muss. Sie sagt, es sei besser, damit anzufangen, wenn der Hund erzogen ist, ohne zu ziehen an der Leine laufen kann etc. Also mit 2 oder 3 Jahren. Ansonsten/bis dahin sollte man lieber Beschäftigungen anstreben, die mit Konzentration und direkter Zusammenarbeit mit dem Hundeführer zusammenhängen (Geruchsunterscheidung, Dummytraining).
    Die Kopplung mit Setting, besonderem Geschirr, Startritual etc. ist ihrer Erfahrung nach nicht unbedingt ausreichend.


    Ich weiß nicht, ob ich das 100%ig richtig wiedergegeben habe, aber so habe ich es verstanden. Es klang für mich plausibel. Was meint ihr dazu?

    Die Sache ist, dass in jedem Hund Jagdsequenzen genetisch verankert sind. Mal mehr, mal weniger und auch unterschiedliche Teile in unterschiedlicher Konzentration. Bei jagenden Hunden (FCI 6) würde ich sofort anfangen, denn diese Hunde können meistens nicht anders und nichts anderes, als ausdauernd eine Spur verfolgen.

    Wenn ich einer Beschäftigung anfange, die die Zusammenarbeit mit dem HH voraussetzt und fördert, dann ist dann für führerbezogene Hunde und deren Halter eine tolle Sache. Logischerweise sehe ich die Apportierhunde in der Dummyarbeit und die Stöberhunde in der Geruchsunterscheidung. Genau diese Zusammenarbeit mit dem HH kann sich aber beim Trailen als kontraproduktiv erweisen. Nämlich als Orientierung nach hinten. Hier stellt sich für mich die Frage, wie ernsthaft ich trailen möchte. Ich sehe es im Training besonders mit Teams aus dem Hundesport, dass sich genau diese Probleme ergeben. Da habe ich die Problematik bei HH, dass Führung an den Hund abgegeben wird und beim Hund, dass die Führung übernommen werden soll.

    Viele Hunde von nicht hauptsächlich jagdlich geführten Rassen muss ich sowieso erstmal erklären, worum es eigentlich geht. Die sind für mich dann generell besser in den Beschäftigungen untergebracht, für die sie geboren worden sind.