Ich schau ja bei solchen Entwicklungen gerne in den Standard. Der ist aber auch mal wieder so ein Ding. Da steht, der Rottweiler solle nicht "plump" sein, dafür aber "stämmig" und "gedrungen und kräftig".
Es gab 2018 einige Änderungen bzw. Ergänzungen, die wohl der Übertypisierung entgegen wirken sollten:
Bei der Beschreibung des Kopfes wurden mehrere Relativierungen eingefügt (wortwörtlich, also "zwischen den Ohren relativ breit", "Stirnabsatz relativ ausgeprägt") und ein Verhältnis Fanglänge zu Oberkopflänge wurde ergänzt (oder geändert, das geht aus der Version nicht hervor).
Beim Körper fallen unverändert mehrfach die Wörter "kräftig" und auch "breit" ohne Relativierung.
In den Fehlern wurden beim Kopf "übermäßig molosserhaft", Oberkopf zu breit" und "zu starker Stopp" zugefügt. Auch "zu kurzer Fang" mit explizit "weniger als 40 Prozent der Kopflänge" wurde ergänzt.
Als schwere Fehler gibt es seit 2018 "übermäßig molossoide und schwere Gesamterscheinung" und starke Faltenbildung an Kopf und Kehle.
Disqualifizierend ist ergänzt:
"Verhalten: Ängstliche, scheue, feige, bösartige, übermäβig miβtrauische und nervöse Hunde"
Ich schließe daraus, dass man in diesen Punkten eine negative Entwicklung und Handlungsbedarf gesehen hat. Wie diese Eigenschaften heute reell ausgelegt werden und ob es da seitdem auch wieder eine positive Entwicklung gibt, kann ich nicht beurteilen.