Beiträge von Märchen

    Kommt drauf an, in welcher Situation man ist und was man erreichen möchte. Hier geht es ja nicht um einen Hund, der Deckentraining bekommen soll, weil er zu wenig schläft.

    Wo ist der Unterschied?

    In Beiden Situationen wird der Hund eine Erwartungshaltung aufs Futter aufbauen, wenn man Pech hat und nur vortäuschen ruhig zu sein damit er die Belohnung bekommt.

    Ich hab ja auch nicht gesagt das man es nicht so machen kann, aber man sollte halt schauen ob er WIRKLICH dann auch zu Ruhe kommt bzw sich runter fährt oder ob er nur so tut damit er den Keks bekommt. Der Hund kann ja auch sitzen/liegen und dennoch total angespannt sein, das hat für mich dann nichts mit Ruhe zu tun.

    Mir reicht es, wenn der Hund draußen lernt, passiv seinen Aufregern gegenüber zu sein und sich aktiv zurückzunehmen. Was bringt es mir, wenn der Hund versteht "wenn wir hier rumsitzen wird es irgendwann so langweilig, kann ich auch direkt schlafen"? Wenn man dann losgeht? Wenn die Leine nicht mehr dran ist? Dann wird wieder getan und gemacht und sich aufgeregt - wieso auch nicht. Natürlich hole ich einen Hund auch mit einem Leckerli aus dem Halbschlaf, wenn der Grund für die Entspannung Mangel an anderen Optionen ist.

    Ich will, dass der Hund alles wahrnimmt, auch seine Aufreger, und trotzdem nichts macht. Und doch, das kann man belohnen. Auch und vor allem, wenn der Hund innerlich aufgeregt ist, aber sich aktiv zurücknimmt. Man kann nicht nur mit Hunden im Halbschlaf Ruhe üben. Wäre "Warten, bis die Augen zufallen" der einzige Weg, einen Hund in die Ruhe zu bekommen, würde eine positiv aufgebaute Leinenführigkeit (wie von flying-paws) nicht funktionieren.

    Wenn man einen Hund hat, der draußen jederzeit perfekt "so tun" kann, als wäre er entspannt und sich "nur aus Erwartungshaltung" zurücknimmt, dann ist das doch eine ziemlich große Leistung.

    Mein Weg wäre auch eher ein pfützensicherer Auslauf, aber soo furchtbar finde ich die Windellösung als kurzfristige Maßnahme nicht. Vor allem um zu schauen, ob das ständige Beobachten und der Stress des Halters* vielleicht sogar ursächlich für das Problem ist.

    Solange das jetzt nicht plötzlich zur Dauerlösung wird und gar nicht mehr daran gearbeitet wird, weil ja sowieso nichts schief gehen kann... ich würde wie gesagt auch eher einen Welpenauslauf nutzen. Vielleicht kann der noch angeschafft werden, damit man sich jetzt nicht auf den Windeln ausruht. Aber wenn es dem Hund jetzt besser geht, ist das ja schonmal erfreulich.

    Vielleicht sehe ich das auch zu naiv - dann erklärt doch bitte, warum genau ihr die Windeln jetzt so unangemessen findet.

    Lustiger Weise habe ich direkt vor der Haustür sehr viele Menschen mit Hunden also hier ist echt ne Hundewelt am Rhein

    Falls du da auch in Zukunft spazieren gehen möchtest, spricht das übrigens ganz stark gegen einen DSH und andere Rassen, die dazu neigen, als erwachsene Hunde andere Hunde unnötig bis blöd zu finden. Auch das hat leider wenig bis nichts mit Sozialisierung zutun. Im Gegenteil kann es sogar passieren, dass die Hunde deswegen mit dem Erwachsenwerden auffällig werden, weil sie im jungen Alter besonders viele Kontakte zu Hunden hatten.

    Für Leute mit unverträglichen Hunden sind vielgenutzte Hundeauslaufgebiete ein Graus. Selbst wenn die meisten ihre Hunde erst nach Absprache kontakten lassen, wird es immer wieder passieren, dass Hunde (ob mit Absicht der Halter oder nicht) Kontakt aufnehmen wollen. Da muss man dann selbst lernen, diese Hunde zu verscheuchen (was gar nicht so leicht ist). In der Regel fährt man mit so einem Hund aber eher in einsamere Gebiete, damit man seine Ruhe hat.

    Wenn du also gerne bei euch am Rhein Gassi gehen willst, achte gleich mal darauf, welche Hundetypen da unterwegs sind. Vielleicht kannst du dich auch daran orientieren. Wichtig sind für dich dabei Hunde über 2, besser noch 3 Jahren. Bei jüngeren können dir die Besitzer sonstwas erzählen, wie nett und verträglich ihr Hund ist, das kann sich noch ändern - also immer nach dem Alter fragen. Und natürlich nicht von einem Hund auf alle Rassevertreter schließen.

    Wir haben ein x-er von Blaire und ich finde es zwar besser als alles andere bisher, aber nicht optimal. Hier ist der Halsausschnitt auch etwas zu weit und es passt sich, weil es ja im X zusammen zusammengenäht ist, auch eher wenig an die Form vom Hals/Brustbereich an.

    Aber sie hat gelernt, damit umzugehen, schlägt dennoch unglaublich enge Haken und kommuniziert ganz viel durch ihre Mimik.

    Ich bezweifle ehrlich gesagt sowieso, dass der Schwanz in der Kommunikation eine große Rolle spielt (gibt es bestimmt Studien zu, keine Ahnung). Hier wohnt ja ein Ringelruten-Träger und ich habe überhaupt nicht den Eindruck, dass der mit der Rute bewusst etwas ausdrückt (oder ihm da etwas fehlen würde). Da läuft alles wichtige über Körperspannung und Mimik. Nur für mich ist es ein guter Anzeiger für Entspannung, wenn die Rute dann mal hängt. Also für Menschen ist es ein praktisches Hilfsmittel, zur Kommunikation zwischen Hunden ist es nicht nötig (falls die da überhaupt drauf achten).

    Da haben die bulligen Brachys mit ihrer extrem eingeschränkten Mimik und Körpersprache sicher ein deutlich größeres Problem.