Kommt drauf an, in welcher Situation man ist und was man erreichen möchte. Hier geht es ja nicht um einen Hund, der Deckentraining bekommen soll, weil er zu wenig schläft.
Wo ist der Unterschied?
In Beiden Situationen wird der Hund eine Erwartungshaltung aufs Futter aufbauen, wenn man Pech hat und nur vortäuschen ruhig zu sein damit er die Belohnung bekommt.
Ich hab ja auch nicht gesagt das man es nicht so machen kann, aber man sollte halt schauen ob er WIRKLICH dann auch zu Ruhe kommt bzw sich runter fährt oder ob er nur so tut damit er den Keks bekommt. Der Hund kann ja auch sitzen/liegen und dennoch total angespannt sein, das hat für mich dann nichts mit Ruhe zu tun.
Mir reicht es, wenn der Hund draußen lernt, passiv seinen Aufregern gegenüber zu sein und sich aktiv zurückzunehmen. Was bringt es mir, wenn der Hund versteht "wenn wir hier rumsitzen wird es irgendwann so langweilig, kann ich auch direkt schlafen"? Wenn man dann losgeht? Wenn die Leine nicht mehr dran ist? Dann wird wieder getan und gemacht und sich aufgeregt - wieso auch nicht. Natürlich hole ich einen Hund auch mit einem Leckerli aus dem Halbschlaf, wenn der Grund für die Entspannung Mangel an anderen Optionen ist.
Ich will, dass der Hund alles wahrnimmt, auch seine Aufreger, und trotzdem nichts macht. Und doch, das kann man belohnen. Auch und vor allem, wenn der Hund innerlich aufgeregt ist, aber sich aktiv zurücknimmt. Man kann nicht nur mit Hunden im Halbschlaf Ruhe üben. Wäre "Warten, bis die Augen zufallen" der einzige Weg, einen Hund in die Ruhe zu bekommen, würde eine positiv aufgebaute Leinenführigkeit (wie von flying-paws) nicht funktionieren.
Wenn man einen Hund hat, der draußen jederzeit perfekt "so tun" kann, als wäre er entspannt und sich "nur aus Erwartungshaltung" zurücknimmt, dann ist das doch eine ziemlich große Leistung.