Nur ist es als Halter*in nahezu unmöglich diesen Moment abzupassen. Bestraft man jedoch zu früh oder zu spät, dann kann der Hund die Strafe nicht mehr mit dem Verhalten, das eigentlich bestraft werden sollte, in Verbindung bringen.
Nö, das ist überhaupt nicht unmöglich, wenn man den Hund gut kennt. Mal abgesehen davon, dass es hier nicht darum ging, den Hund 3 Minuten nach dem Angriff zu strafen, sondern währenddessen und es da wenig Spielraum gibt, einen gänzlich falschen Moment zu erwischen. So früh wie möglich ist sicher besser, aber nicht zwangsläufig nötig. Blöd wird es, wenn die Strafe nicht reicht und den Hund nur anstachelt oder aber man den Hund nicht im richtigen Moment auffängt und er nicht versteht, dass sein Meideverhalten die bessere Option und erwünscht ist.
Aber die meisten hier hätten sicher so oder so keine plötzliche Strafe mit Wasser empfohlen, sondern eben den Abbruch zu festigen. Erstmal außerhalb der Situation und ja, über Strafe, aber dazu braucht man kein Wasser. Und auch für den Abbruch ist gutes Timing sinnvoll. Genauso wie für Markern und Belohnen, sonst belohnt man nämlich genau das, was man nicht sehen möchte.
Der “rein positive” Weg ist in diesem Fall eben (unter anderem) weiter (evtl für immer) über Schleppleine zu sichern. Möglich ist das natürlich, aber mMn weder für Halter noch für den Hund die über lange Sicht stressfreiere Option. Aber kann ja zum Glück jeder machen, wie er möchte und wenn man hier nicht über Strafe arbeiten will, dann ist das auch ok. Nur dass man Strafe unmöglich einsetzen kann, ohne dass der Hund einen Knacks fürs Leben bekommt, ist mMn Quatsch.