Hundebegegnungen sind ja im Moment noch Thema bei uns.
Bei uns auch. Nicht nur im Moment
Manchmal denk ich, das wird vielleicht immer Thema bleiben.
Man sagt ja, den Hund bei Umorientierung belohnen. Nur guckt er wenn er einen Hund sieht, meist nicht mehr woanders hin, also auch nicht zu mir. Nicht bei 10 Meter Entfernung, nicht bei 20 und auch nicht auf Ansprache. Nicht nach 5 Sekunden und auch nicht nach 50. Wenn ich nicht umdrehe oder weitergehe und ihn mitnehme, starrt er wirklich so lange einfach dahin, bis der andere komplett verschwunden ist.
Ich fürchte, das haben u.a. wir dadurch verbockt, dass wir "früher" fremde Hunde immer rigoros vertrieben haben. Je länger wir das so gemacht haben, desto aufgeregter wurde er bei Hundebegegnungen (und wir haben es ewig nicht verstanden und immer gedacht "Mensch, wir machen es genau nach Anleitung, aber es ändert sich nichts"
).
Gestern kam mal alles zusammen. Uns entgegen kam ein Mann mit einem Golden Retriever.
Wegbreite keine 2 Meter, rechts ein steiler Abhang nach unten, links ein mit Brombeeren bewachsener Steilhang nach oben.
Hinter uns näherte sich ein Mann mit einem unverträglichen Schäferhund.
Also sind wir weiter gegangen.
Der Golden Retriever wurde natürlich nicht auf die abgwandte Seite genommen und legte sich plötzlich einfach in der Mitte des Weges hin.
Der Besitzer blieb prompt stehen und sagte lächelnd "das macht er immer". Er hatte noch nicht ganz ausgesprochen, da sprang sein Hund auf in unsere Richtung, was wegen der kurzen Leine nicht richtig funktionierte, und legte sich direkt erneut hin. Daraufhin ist Brodie dann explodiert. Sprang bellend und knurrend in die Leine und war völlig außer sich. Was immerhin dazu geführt hat, dass der Mann seinen Hund nicht noch näher heranließ.
Mittlerweile bin ich in solchen Situationen gelassen. Ich hab ihn einfach weiter auf der abgewandten Seite vorbei geführt, unser Weiter-Signal gegeben und dann waren wir auch schon vorbei.
Schön ist natürlich anders. So richtig weiß ich für solche zum Glück sehr seltenen Situationen aber auch keine Lösung, außer stumpf weitergehen.
(Übrigens generell so ein Phänomen: Wieso gehen Leute nicht weiter wenn ihre Hunde stehen bleiben oder sich hinlegen bzw. bewegen ihre Hunde zum Aufstehen? Hab das mittlerweile schon oft erlebt. In der Kombi 50 Kilo-Frau und 35 Kilo-Hund kann ich das ja noch zumindest nachvollziehen, aber meist sind die Gewichtsverhältnisse deutlich zugunsten der Menschen verteilt oder, wie in diesem Fall, es sind kräftige Besitzer, die in der Lage sein sollten, den Hund zu bewegen. Zumindest ein Stück.)