Beiträge von Panini

    Ich glaube, einige Sachen muss ich auch einfach akzeptieren.

    Ja, ich denke das ist ein Schlüssel. Mir fiel das anfangs gar nicht leicht und manchmal hadere ich auch immer noch (und dabei ist er ja „schon“ 2,5) mit manchen Sachen. Ich hatte mir einen Kurzhaarcollie definitiv einfacher vorgestellt und wurde von dieser krassen Reizoffenheit, null Geduld und seinem Temperament trotz Recherche vorab echt ein bisschen kalt überrascht (im Gegensatz zu anderen Leuten, mir wurde bei einer Ausstellung zB mal gesagt „och, für die Raketenlinie aus der der kommt ist der ja ganz entspannt“ - nur weiß man Details über Linien als Rasseneuling vor allem bei Nicht-Gebrauchshunden ja nun nicht unbedingt).

    Auf der anderen Seite ist er aber auch genau der Hund, den ich mir immer gewünscht habe. Für alles zu begeistern, immer super motiviert, verträglich, freundlich, sportlich, clever und total menschenbezogen. Ich hab ja auch schon oft genug positiv über ihn geschrieben.

    Wobei er bei Fremdhunden inzwischen reeeelativ gut abzurufen ist, aber wehe Wild taucht auf.

    Schade dass sie sich nicht gegenseitig ihre Vorzüge abschauen können. Wild interessiert Brodie ja gar nicht, weder Spuren, noch wenn er etwas sieht. Immerhin. Man muss das positive sehen :ugly: Aber andere Hunde gehen ihm einfach über alles. Da nützt kein Abbruch (die Milisekunde bevor er losrennt verpasse ich da eh), kein Rückruf, nix. Die Selbstbelohnung ist einfach zu stark. Er hat dabei ja seine 3 Lieblingsmotivationen vereint:

    - Rennen

    - Kontrolle

    - Sexualität

    Denn er möchte gar nicht spielen, sondern hauptsächlich die anderen Hunde stoppen und abchecken.

    Lucifer rennt erst und denkt dann |)

    Jap, durfte ich gestern auch wieder feststellen. Scheint so ein Collie-Ding zu sein |)

    Wir waren schon extra da, wo man normalerweise nie andere Hunde trifft. Damit er auch mal wieder länger frei laufen kann statt - nach seinem Ausflug zu dem Fremdhund letztens - nur an der Schlepp (mit Schlepp ist vor allem für mich nämlich alles andere als entspannt weil er auch da gefühlt 200x pro Spaziergang reinläuft - es interessiert ihn einfach nicht, ob ich das Leinenende ankündige, ihn korrigiere oder oder).

    Dann tauchten plötzlich zwei Hunde auf, gut 60 Meter entfernt. Brodie erstarrte kurz - wirklich nur minimal kurz, zu kurz für irgendeine Aktion - und dann war er auch schon weg. Im Galopp. Rückruf verhallte ungehört. Boah. Ich hab fast gekocht. Zum Glück waren sowohl die Hunde als auch ihr Besitzer ganz entspannt.

    Manchmal schwindet die Hoffnung, dass das jemals anders wird :ugly: Vor allem wenn man sowas dann bei Instagram berichtet und von zig anderen KHC-Haltern das Feedback bekommt, dass es bei ihnen ganz genau so ist.

    Ich war mit Fiete bei einer Augenspezialistin, weil der so oft gereizte, tränende Augen hat. Sie meinte, dass die lange Collienase den inneren Augenwinkel vorzieht und dadurch mehr Dreck reinkommt. O-Ton: "Der hat halb Brandenburg im Auge".

    Dabei hat Fiete keine besonders lange Nase für einen Collie....

    Fiete hat aber einen sehr ausgeprägten Stop, einen tiefen Kopf und fast schon gedrückt wirkende Augen. Laut Collie-Standard eigentlich alles Fehler.

    Kein Kontakt an der Leine = keine Erwartungshaltung beim Hund, zu jedem hin zu wollen.

    Dem muss ich aus eigener Erfahrung leider widersprechen. Wir haben Leinenkontakt immer verhindert und der Drang war dennoch immer da - und wurde auch nicht weniger, im Gegenteil.

    Wir üben mittlerweile GEZIELT den Kontakt an der (kurzen) Leine einfach weil es leider immer mal vorkommt dass so eine Situation ungewollt entsteht (zumindest in unserem Alltag)

    Machen wir mittlerweile auch, genau so.

    deshalb ist für mich so ein Test, wenn man ihn als Wesenstest verkaufen möchte, ganz schön wenig.

    Ist es auch. Und vor allem kann man die Körung ja wiederholen, wenn doch tatsächlich mal ein Richter etwas strenger ist und einen instabilen Hund durchfallen lässt. Ich hab auch schon von Hündinnen gehört die halt angetreten sind bis ein Richter gekört hat. Oder wie oft man Collies bei den Ausstellungen sieht, die sich kaum anfassen lassen und am liebsten aus dem Ring kriechen würden.

    Solche ängstlichen Hunde sollten nicht als „so sind Collies halt“ angesehen werden und haben vor allem in der Zucht nix zu suchen. So sollten Collies nämlich absolut nicht sein.