Beiträge von Panini

    Hier steht hinter jedem Tierheim ein ebenso heißender Tierschutzverein. Tierheim Hintertupfingen wird geführt vom Tierschutzverein Hintertupfingen usw. (ist das nicht immer so?).

    Und fast jedes Tierheim hier arbeitet mit anderen Tierschutzvereinen/Orgas zusammen und kommt so an Hunde aus dem Ausland, die nach dem Import vermittelt werden.

    Soweit ich das überblicken kann, läuft es hier seriös. Windige Übergaben an Raststätten etc. gibt es nicht. Die Hunde sind fast ausnahmslos gut vermittel- und integrierbar, die neuen Besitzer happy (ich verfolge das interessehalber ein bisschen in den sozialen Medien und stehe auch mit "unserer" Tierheimmitarbeiterin noch in Kontakt).

    Wenn man sich Bewertungen bei Google oder Facebook durchliest, stellt man fest, dass die schlechten von Leuten kommen, die keinen Hund bekommen haben - und zumindest bei den Tierheimen hier muss man sich schon WIRKLICH dumm anstellen, um keinen Hund zu bekommen.

    (Da gab es zB den jungen Mann, der seine Eltern als Notfallplan angegeben hatte, dessen Eltern aber gar nichts von ihrem Glück wussten. Oder die Familie, die sich einen Hund vorab nach der Optik ausgesucht hatte und dann ganz empört war, dass sie ihn nicht sofort mitnehmen konnte usw.)

    Dann gibt es aber natürlich auch noch viele viele kleine Vereine, bei denen ich mir nicht so sicher bin, wie seriös und zuverlässig die sind.

    Bekannte von uns haben ihren Hund, angepriesen als Labrador-Mix, am Tag seiner Ankunft in Deutschland am Privathaus der Vereinsvorsitzenden abgeholt. Am Ende war es ein viel zu früh kastrierter Podenco-Mix und das Zusammenleben für beide Seiten nicht machbar, eine Rückgabe an den Verein gestaltete sich allerdings sehr schwer, statt Hilfe gab es nur Vorwürfe und Schuldzuweisungen.

    Wenn man sich die Seite des Vereins ansieht, denkt man auch direkt "Wahnsinn, von diesem Verein werden wohl glatt alle Labradore, Goldies und Wasserhunde Spaniens vermittelt!" ;)

    Ich kann also durchaus verstehen, dass es Vorbehalte gibt - habe ich bei solchen Fällen auch. "DEN" Tierschutz gibt es aber eben nicht.

    Ich kenne auch Leute, die den Import von Auslandshunden nicht gut finden, aber so richtige Argumente haben sie dann auch wieder nicht, es ist mehr ein diffuses "die Tierheime sind doch voll genug". Was so ja auch nicht stimmt, die Hunde, die hier lange in den Tierheimen sitzen, sind alles Listenhunde. Abgabe- oder Scheidungshunde kommen hier wirklich selten rein, die sind schneller weg, als man gucken kann.

    Also hier im Umkreis kamen auch zu Corona-Hochzeiten regelmäßig Transporte aus Rumänien und haben die Tierheime „beliefert“ - und beinah all diese Hunde, bis auf die extrem ängstlichen, sind ruckzuck vermittelt worden. Viel schneller als sonst.

    Das Tierheim, wo auch meine Eltern ihren neuen Hund im April gefunden haben, hat in April und Mai jeweils an die 20 Hunde, ausnahmslos Neuzugänge aus Rumänien, vermittelt (die veröffentlichen jeden Monat eine Übersicht).

    Und wenn man bei eBay Kleinanzeigen guckt: Kaum noch Angebote - außer Deckrüden - aber zig Gesuche.

    Finde schon, dass die Nachfrage deutlich gestiegen ist. Wurde auch heute bei Tiere suchen ein zu Hause gesagt.

    Meine Eltern fanden, so Ende der 70er, dass mein Opa einen Hund bräuchte, um wieder mehr vor die Tür zu kommen.
    Also fuhren sie ins Tierheim, suchten einen rotbraunen Dackelmix aus - und konnten ihn direkt mitnehmen. Einen Tag später, Heiligabend, bekam mein Opa diesen Hund dann als Weihnachtsgeschenk (heute alles sowas von undenkbar xD).

    Über den Hund war nichts bekannt, außer, dass er mit etwa einem Jahr schon 3 Vorbesitzer gehabt hatte. Bald stellte sich raus, wieso: Er hasste jeden anderen Hund. Und andere Menschen. Dafür liebte er es, zu bellen, wenn jemand am Grundstück vorbei ging und verteidigte vehement all seine Ressourcen.
    Mein Opa hatte auch mit Hund nicht allzu große Lust, jeden Tag spazieren zu gehen. Seine Interessen lagen mehr darin, dem Hund Leberwurstbrote zu schmieren, klein zu schneiden und diese dem Hund auf die Tischkante zu legen. Ein erstklassiger Bettler war geboren!
    Es dauerte nicht lange, da war es dann eigentlich mehr der Hund meiner Eltern und alle waren zufrieden.

    Ein paar Jahre später wurde ich geboren. Meine Eltern waren skeptisch, als sie mit mir aus dem Krankenhaus kamen, aber er schnüffelte nur kurz an meiner Tragetasche bzw. an mir und freute sich dann wie verrückt.
    Fortan bewachte er mein Zimmer. Kam jemand Fremdes - dazu gehörten auch alle Großeltern - in mein Zimmer, wurden die Eindringlinge weg geknurrt, bis meine Eltern dazu kamen und ihr ok gaben.
    Als ich etwas größer war, schlief ich mit Vorliebe mit ihm in seinem Körbchen, lief auf allen Vieren mit ihm durchs Haus, durfte ihm sein Fressen wegnehmen und konnte mit ihm spazieren gehen, ohne dass er bei anderen Hunden ausrastete. Er war mein bester Freund. Als ich 9 war, mussten wir ihn einschläfern lassen. Da war er 18. Ich denke immer gern an ihn zurück.

    "Leider müssen wir uns von diesem Süßen Schatz trennen da er leider nicht mit unserem 3 j. Kind zurecht kommt...er ist noch sehr wild und verspielt"

    - wie ungewöhnlich für einen 6 Monate alten Hund!

    Einen Border sehe ich da gar nicht. Und was ist wohl "lernzielzeug"?

    Es ist ja alles fein und die kleinen Problemchen kann man ja umgehen (kein Gassi wenns warm ist, usw.) ...

    Einer der drei (!) Frenchie-Halter hier in der Straße trägt seinen Hund immer, wenn es warm ist. Hund läuft ein paar Schritte, dann geht es nicht mehr und hach, kommt Jette (heißt echt so) halt auf den Arm. Ist nicht schlimm, dann muss man wenigstens nicht so lang spazieren gehen (Hund und Halter haben eine sehr ähnliche Statur, ohne das boshaft zu meinen).

    In Tierheimen sind oft auch Hunde, die nicht auf der Website stehen.

    Das kann ich nur unterstreichen. Unser Hund kam damals (über den genannten Verein, das haben wir aber erst bei der Vorkontrolle dann erfahren) zusammen mit 4 weiteren Hunden aus Rumänien hier ins Tierheim. Kein einziger davon hat es auf die Website "geschafft", die waren alle innerhalb weniger Tage schon vermittelt. An Leute wie uns, die eigentlich wegen eines anderen Hundes im Tierheim waren, der dann bereits Interessenten hatte, oder die "nur mal gucken" wollten.

    Blind adoptieren wäre mir auch zu riskant gewesen.

    Blaulichtpfoten e.V. (heißt so, weil er von Polizisten gegründet wurde)

    Vermitteln Hunde aus Rumänien, sowohl an Tierheime als auch an Pflegestellen oder direkt an die neuen Besitzer. Sind öfter persönlich vor Ort und vermitteln idR echt nur gut integrierbare Hunde.