Beiträge von Phonhaus

    Ich hab ja selbst einen Hund, der anfangs auf Vieles mit Panik reagiert. Und eine bekannte Hundehalterin, die gelegentlich epileptische Anfälle mit Totalknockout hat.


    Mein Hund würde in Panik nie was fressen - da könnte man das leckerste Stück Leber hinhalten. Und aus richtiger Panik würde sie auch keine leckere Kostprobe rausholen und sie in den Fressmodus versetzen. Hätte ich auch noch nie bei anderen Hunden im Panikmodus erlebt. So kenne ich das auch aus der Verhaltensbiologie: Ein Körper im akuten Angstmodus befasst sich nicht mit Nahrungsaufnahme.


    Meine Bekannte ist schon, wie @Das Rosilein es beschrieben hat, geschubst, „angegraben“ und gekratzt worden (kenne ich vom Albern und von einem bösen Sturz her übrigens auch). Gefolgt von durchdringendem jämmerlichen Heulen. Aber keine Bisse :ka:


    Man könnte weitergehend spekulieren, dass eine in Panik zugefügte Verletzung nach Überwinden der Pankikphase (die ja auch zehrt) Fresslust stimuliert hat. Weiß ja keiner so wirklich. Ich finde halt, da gibt es einfachere Erklärungen (und mag occam‘s razor :smile: ).


    ist aber eigentlich auch nebensächlich - nur für die Diskussion hier: Für mich wäre es einfach kein Indiz für eine „Gefährlichkeit“ des Hundes, dass er einen Leichnam angefuttert hat - auch wenn das mal Herrchen oder Frauchen war.

    Hmmmh - schon - aber wirklich plausibel hört sich diese Erklärung für mich nicht an. Für nen kleinen Biss ja - aber fürs Anknabbern? Eher so hingezimmert, dass sie möglichst wenig Gefühle verletzt.

    Der Cairn Terrier ist rechteckig gebaut. Von verstärkten Bandscheibenproblemen hab ich noch nichts gehört. Aber es gibt eine verstärkte Neigung zu PL, dann als Erbkrankheit (wie bei anderen niederläufigen Terriern auch) die kraniomandibuläre Osteopathie. Und eine Erkrankung im Oberschenkelknochen (Legg-Calve-Perthes Krankheit).

    Als Lilly (generalisierter Angsthund) bei mir eingezogen ist, gabs vom Tierheim aus schon Zylkene. Ich hab das noch 8 Wochen weiter gegeben, dann aber abgesetzt, weil ich das Verhalten und die Veränderungen von ihr ohne Einfluss von Medikation beobachten wollte. Es gab keine für mich sichtbaren Veränderungen im Zusammenhang mit der Absetzung. Muss aber nichts heißen, weil sich in der Zeit so viel bewegt hat, dass ich Nuancen möglicherweise nicht bemerkt habe.


    Wie äußert sich denn bei Euch der Stress, wie intensiv ist er und schafft Dein Hund es auch gut wieder da raus?


    Lilly ist auch bang bei stärkerem Wind und Sturm. Mehr als bei Gewitter. Da sie sich aber in den Stress nicht mehr reinsteigert und mittlerweile auch gut und schnell wieder rauskommt, verzichte ich auf Unterstützung in Form von Medikation. Es gibt Ruhe, Rückzugsort und gemeinsames Atmen.


    Der Körper hat eigene Ressourcen, mit Stress umzugehen. Und ich bin insgesamt etwas skeptisch, ob man mit „zu früher“ von außen kommender Unterstützung nicht Gefahr läuft, die eigenen Ressourcen zu schwächen bzw. deren Ausbildung zu verlangsamen. Das soll kein Plädoyer für „da muss er halt durch“ sein, sondern dafür, immer die Einzelsituation genau zu beobachten und zu bewerten, ob jetzt Hilfe angeraten ist.


    Den Tipp für die „konditionierte Entspannung“ finde ich deshalb richtig gut, weil es die eigenen Möglichkeiten aktiviert und stärkt.

    Ich finde dieses Verhalten auch weder schwer erklärbar noch ungewöhnlich. Tiere können nicht wissen, dass sie damit ein menschliches Tabu verletzen - woher und wofür auch? :ka:


    Und mich schockt es ehrlich gesagt auch nicht sonderlich. Nach meinem Tod bin ich schmerzfrei.

    Ich grüße hier mal alle SeniorInnen und das examinierte Fachpersonal :winken: Hat mich doch wieder hierher verschlagen. Gleich mit zwei Fragen:


    Am Dienstag haben wir Ronjas Wirbelsäule röntgen lassen, weil der Physiotherapeut gemeint hat, dass sie leicht Schmerzen im unteren LWS-Bereich zeigt. Er hat auf beginnende Spondylose getippt, weils keine Blockaden gab - die Wirbelsäule ist aber top. Die Tierärztin hat auch sonst nichts gefunden. Im Alltag merke ich nur, dass Madam nicht mehr so hüpf- und kletterlustig ist wie früher. Aber ok - mit bald 14 darf das ja auch.


    Sie hat aber einen leichten Hang zum Sodbrennen, könnte da was vom Magen aus strahlen? Der letzte Ultraschall war unauffällig, ist jetzt aber auch ein Jahr her.


    Frage 2: Sie bekommt seit Dienstag gentamicinhaltige Augentropfen - seitdem gabert sie wie ein lecker Wasserhahn. So 3-4 Tropfen beim sehnsüchtigen Blick aufs Essen kenne ich von ihr, aber aktuell sind das Sabberstränge. Kennt das jemand im Zusammenhang mit Augentropfen?


    Sonst gehts der Dame prächtig - Geruch und Persönlichkeit werden halt immer konzentrierter. Und mittlerweile weiß ich auch zweifelsfrei, dass Alterssturheit kein Gerücht ist.

    Ich hab mich etwas intensiver mit dem Cairn beschäftigt, weil ich einen Halben hier sitzen habe. Die mir bekannten Rassehalter sagen übereinstimmend, dass er die ganze charmant/eigenwillige Terrierpersönlichkeit hat, aber im Schnitt mit längerer Zündschnur und gemäßigterer Reaktivität als andere schottische Terrierrassen.

    Hi - hübsche Dame, die jetzt bei Dir lebt


    Bei uns hat das Thema „Sicherheit vermitteln“ so funktioniert, dass wir unseren und den Hundealltag gut und berechenbar strukturiert haben und die Angsthundine erstmal weitestgehend haben „mitlaufen“ lassen. „Muss-Dinge“ am Hund wie Gassi, Gesundheitskontrolle etc. haben wir ruhig und freundlich ohne großes Gewese erledigt, ansonsten durfte sie entscheiden. Wir haben uns viel Ruhe genommen, uns einfach erstmal gegenseitig kennen zu lernen - feste Erwartungen hatte ich erstmal gar nicht. Das ist einfach unterschiedlich, wie lange es dauert.


    Kontaktaufnahmen habe ich dann mit Leckerchen unterstützt, aber nicht gelockt. Eher so, dass es um much herum immer mal wieder Leckerchen geregnet hat.


    Das Wohlfühlen Draußen kam in reizarmer Umgebung recht schnell. Auch hier haben wir anfangs feste Wege mit möglichst berechenbaren Routinen gewählt. Nachdem ich festgestellt habe, dass sie sich in der Dämmerung oder nachts sicherer fühlt als tagsüber, haben wir auch späte Gassizeit eingeplant und fürs neugierige Erkunden und erstes Spiel genutzt.


    Viel Interesse an Spielzeug hat sie nicht, aber auch hier gilt: Abends oder nachts packt sie da eher was aus. Nachdem Leckerchen etabliert waren, haben wir gemeinsam mit so „Intelligenzspielchen“, bei denen sie mit meiner Unterstützung Futter suchen oder aus kleinen Hindernissen befreien kann begonnen. Erst ganz soft mit dem Schnüffelteppich - das hat prima funktioniert.


    Nach dem ersten Beschnuppern kam eine ganz enge Kontaktphase, in der die Maus es vermieden hat, von meiner Seite zu weichen. Aber da Alleinsein nunmal auch sein muss, war das fest im Alltag drinnen. Auch diese Phase ist vorübergegangen und Lilly nimmt sich bewusst ihre Auszeiten - heißt zwar weniger Kuscheleinheiten für mich, aber mehr Selbstbewusstsein für den Hund :smile:


    Klar merkt man noch, dass Lilly ihre Besonderheiten hat und anders tickt, als Hunde, die hier im sicheren Umfeld und behütet aufgewachsen sind (mit dem Begriff „Macken“ tue ich mich etwas schwer - vieles davon war für sie ja im früheren Kontext sinnvolles, ggf. sogar lebensrettendes Verhalten). Aber den größten Teil der Zeit ist sie mit diesen Besonderheiten glücklich - in unserem Alltag stören sie auch nicht - und mittlerweile auch sehr ausgeglichen. Wir haben uns aneinander angepasst. Deswegen fällt mir sowas meistens garnicht mehr so auf.