Beiträge von Phonhaus

    Das ist natürlich schwierig zu beurteilen, wenn man es so gar nicht sehen kann. Bei uns funktioniert es halt wirklich so, dass die Grundatmosphäre friedlich und entspannt ist und ermahnt wird, wenn sich Anspannung einschleicht.

    Das kann auch einfach mal nur sein, dass der eine zwei Zentimeter dichter am anderen vorbeigeht als sonst. Oder eben mal “einschätzend“ guckt. Oder seine situativ übliche Liegeposition verändert. Oder mit nem Spielzeug im Maul (ich kann hier liegenlassen) 2 Meter vom ruhenden anderen entfernt rumtollt und paradiert. Da guck ich schon sehr genau hin.

    Bei uns herrscht auch eher wohlwollende Neutralität drinnen als dicke Kumpelschaft. Gespielt wird draußen, drinnen ist meistens Ruhezeit. Gelegentlich mal ein kurzes Solitärspiel mit Spieli oder gemeinsame Such- und Schnüffelspiele mit uns. Aber meistens Ruhe.

    Das wäre jetzt glaube ich auch erstmal meine Strategie an Deiner Stelle: Drinnen Ruhe und jeder hat seinen festen Ruheplatz bzw. seine Ruheplätze. Die neu langsam positiv aufgebaut, nicht nach dem Motto: „Zur Strafe ins Körbchen geschickt“.

    Ich kanns halt immer noch nicht so ganz verstehen bzw. glaube ich, wir reden aneinander vorbei. Aus meiner eigenen Erfahrung:


    Bei uns ist vor 3 Jahren auch eine Angsthundine (die generalisiert auf alles Panikreaktionen bekommen hat) zu unserer souveränen Althündin eingezogen (nach zweiwöchiger Test- und Kennenlernphase bei gemeinsamen Gassigängen). Ronja war am Anfang auch alles andere als begeistert von dem Neuzugang - ich spoiler mal ein Bild von dem ersten vorsichtigen Annäherungsversuch indoor (das wurde nach dem Foto - Ronja wurde gerade wach - von mir auch sofort aufgelöst. Erstmal wollte ich aber sehen, wie die Beiden reagieren):

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    Und :hust: Ich liebe das Muffelgesicht, das sie da macht und fands lustig :ops: Aber eben nicht harmlos.


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    Da war dann halt klar, dass ich da erstmal ein Auge drauf haben und die Interaktion steuern muss. Dabei war mir ganz wichtig, dass jeder seine Rückzugsmöglichkeiten hat und keiner den Anderen bedrängt. Und Bedrängen fängt aus meiner Sicht blicklich bzw. körperlich noch deutlich vor der Individualdistanz an.


    Das war ein anstrengend, weil unser Neuzugang eben auch wegen seiner Ängste einiges an Umstrukturierung erfordert hat, hat sich aber ausgezahlt.

    Nun ist meine Althündin akut schwer krank und die frühere Angsthundine hat in der Zwischenzeit einen ziemlichen Schub an Selbstbewusstsein bekommen. Und es passt ihr gar nicht, dass die alte Dame gerade den Löwenanteil der Aufmerksamkeit bekommt. Heißt: Wir sind wieder gefragt, die Interaktion der beiden eng zu steuern und zu moderieren. Nur dass wir jetzt aufpassen müssen, dass die alte Dame nicht bedrängt wird und der jüngeren Dame vermitteln müssen, dass es ok ist, dass hier gerade ein bisschen was anders läuft als sie es gewohnt ist.

    Da ist gar nicht soo viel Einsatz gefragt - ich muss fast immer nur gucken (nach dem Motto: Ich sehe, was Du da gerade tust und mag es nicht) und allenfalls mal ein kurzes „Sst“ von mir geben. Einen Anschiss in Form eines lauteren „Ey“ gibt es sehr selten.


    Aber Grundlage ist halt, dass Mensch die Nuancen erkannt werden und frühzeitig gegensteuert - und dass die Hunde gelernt haben, die freundliche Moderation auch zu akzeptieren.


    Und das ersetzt Du nicht damit, dass Du den Hunden was wegschneidest. Selbst wenn Du ein vorübergehend verändertes und vordergründig angenehmeres Gleichgewicht schaffst - was passiert, wenn es sich wie bei mir aktuell aus irgendeinem Grund wieder ändert?

    Tag 4:


    Heute Nacht hab ich mich schon gefreut: Ronja hat sich zweimal selbständig im Körbchen gelagert. Im Bett schlafen wollte sie nicht.


    Morgens beim ersten Gassi (kurz vor 5 :ugly: ) habe ich sie aufs Gras getragen - da hat sie beim Hin- und Herwackeln zum Lösen schon ausführlicher geschnuppert.


    Heute Mittag Anruf bei mir in der Firma: Ronja ist zum Fressen aufgestanden und an ihren Napf. Zum ersten Mal selbst aufgestanden seit Freitag Abend.

    Als ich aus der Firma heimkam stand sie schwänzelnd an der Tür. Danach war ihr aber erstmal schlecht und sie krabbelte recht panisch in eins ihrer Körbchen im Flur. Zum Hinlegen hat sie dann wieder Unterstützung gebraucht:


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    Wir haben in der Zwischenzeit übrigens die von Jonah-2 genannten Schmutzfangmatten besorgt und ausgerollt (danke nochmal für den Tipp).


    Nach einer Stunde Ruhezeit ist sie dann aber wieder losgetrappelt um zu trinken und hat sich dann dekorativ auf einen Läufer gelegt. Den schiefen Kopf merkt man noch deutlich:


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    Zu meinem Abendessen kam sie dann betteln. Bei Spaghetti macht die Koordination aber ziemlich Probleme. Aufs wacklige Körbchen mit Schaumstofffüllung im Wohnzimmer hat sie aber gut alleine gefunden:


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    So darf es bitte gerne weitergehen.

    Tja - wenn ich das genau wüsste ... Ich hatte mir schon überlegt, mal höflich nachzufragen, was er denn mit dem Auto im Wald zu tun meint. Aber mit Angsthundine und aufgebrachter Ronja wollte ich das Geplänkel nicht vertiefen.


    Hier kurven allerdings öfter Fremde im Wald umher - private Holzmacher, Leute mit nem Hang zur Abkürzung und auch mal nicht ansässige Jäger (und der eine oder andere nicht mehr aktive Jäger, der aber gerne Patrouille fährt :D). Pilzsammler von sonstwoher mittlerweile auch.