@-Ann-
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Also: Ich werd ggf. am Wochenende nochmal bei Gansloßer und co nachschauen, aber so grundsätzlich: Für die „normale und gut verlaufende“ Sozialisation von Hunden ist Artgenossenkontakt unverzichtbar, aber darum gehts ja nicht.
Zur Funktion der sozialen Interaktion und vor allem des Spiels bei Junghunden und adulten Hunden gibt es viele Theorien. Mal ganz pauschal: über vielfältige Formen der Interaktion lernt jedes soziale Wesen mehr Handlungs- und Problemlösungsstrategien. Erfolgreiche Interaktion wird vom Hund ebenso wie vom Menschen als lustvoll empfunden und insbesondere Spiel schüttet enorm Endorphine aus.
Bei Hunden, die im Erwachsenenalter den Menschen als verläßlichen Sozialpartner erst kennen- und akzeptieren lernen müssen, kann ein auf den Menschen sozialisierter Hund eine wertvolle bzw. unverzichtbare „Brücke“ sein.
Hunde, die immer schon Spielkontakt zu anderen Hunden hatten, können je nach individueller Verfassung Stress und Leidensdruck entwickeln, wenn der Hundekontakt plötzlich ausbleibt.
Je nach genetischer Disposition gibts es auch Hunde, die wegen ihres „Gebrauchszwecks“ stark auf den Menschen (oder andere Säugetiere) als Sozialpartner und eine bestimmte gemeinsame Tätigkeit festgelegt sind und andere Hunde im Erwachsenenalter nicht brauchen oder wollen. Da ist eine gewisse „Verengung“ des möglichen Handlungsspektrums ja auch gewünscht. Und:
Je nach früher Sozialisation und nach individuellem Charakter gibts es auch unabhängig von Rassezugehörigkeit Hunde, die Artgenossenkontakt nicht brauchen oder wünschen. Aber auch da sind neutrale Begegnungen eine Möglichkeit für Hund zu lernen.