Beiträge von Phonhaus

    Ich weiß nicht - irgendwie hab ich das Gefühl, dass die Diskussion in einer Spirale steckt :???: So ein paar Gedanken, die mir noch gekommen sind:


    - Ich hab von „Welpenblues“ hier im Forum gelesen und habs auch im Bekanntenkreis erlebt. Nach 5 - 6 Wochen war das gegessen und später nie mehr Thema. Schön wärs, wenn das mit ner Depression oder einem Burnout auch so wäre. Ich hab weder persönlich noch hier einen Fall gesehen, der „richtig übel für Halter und Hund“ geendet wäre. Das „Schlimmste“ war es, wenn im Tierschutz einer zurückgekommen sind. Da gabs wiederum bei den meisten persönlich erlebten Fällen andere Gründe als „Welpen- oder Neuhundblues“.


    Was übrigens dem, der im Tief steckt, natürlich erstmal nicht weiterhilft.


    - Zu diesen ganzen Vergleichen mit „früher“ sollte man nicht vergessen, dass „früher“ auch bei Weitem unkomplizierter mit der Regulierung negativer Emotionen verfahren werden konnte. Zumindest von denen, die es sich körperlich leisten konnten. Kumpel, Frau, Kind, Hund oder Katze haben gerade nicht gepasst? Hats „batsch“ gemacht und ein Teil Frust war schon mal weg, ohne dass das jemand großartig problematisiert hätte. Das ist heute zum Glück kein anerkannter Lösungsweg mehr. Aber die Emotionen sind ja trotzdem noch da und suchen sich ihren Ausdruck.


    - Und wenn dieser Ausdruck dann halt mal ein Heulkrampf ist - oder ein Klagen dort, wo man auf ein verständnisvolles Ohr hofft - dann ist das doch in Ordnung, finde ich. Gerade wenn tatsächlich Schlafmangel dazukommt und die allgemeine Belastbarkeit runterfährt, dann ist eine Situation subjektiv empfunden richtig dramatisch, bei der man mit Distanz und aus der Ferne leicht sagen kann, dass das doch total übertrieben ist. Ist es wahrscheinlich sogar auch. Wer gerade ein persönliches Drama fühlt neigt zum dramatisieren. Ist menschlich.

    - Und ich kann mir nicht helfen: Manchmal klingen mir Tipps für professionelle psychologische Unterstützung ein wenig nach: „Jetzt heul hier nicht mir die Ohren voll sondern tu das bei Jemandem, der dafür bezahlt wird.“ (Nebenher vermerkt finde ich es völlig legitim, wenn jemand anmerkt, dass er nicht die Ohren vollgeheult bekommen möchte. Nur heißt das nicht, dass der Andere krank ist oder etwas tiefgreifend nicht bei ihm stimmt. Sondern da ist die eigene Frustrationstoleranz überstrapaziert).


    - Einfach nur zuhören, der eine oder andere praktische Tipp und (bei persönlicher Begegnung) zwei Stück Kuchen und ein paar Stunden Welpensitting scheinen mir für die Mehrheit der Fälle doch die bessere Medizin.

    PaGiNe


    Ich glaube, ich mache hier doch mal einen Thread für Ernährungsbesonderheiten. Wenn bei meinem Mann die Colitis Ulcerosa zuschlägt bin ich nach 2 Wochen auch immer am Grübeln. Zumal es jeden Schub was Anderes ist, was er verträgt. Gute Besserung und schnelles Schubende.


    Heute auf dem Herd:


    Komme gerade vom Markt. Mann hat Männergrippe, also ist gerade ein Biosuppenhuhn und ein Fleischhähnchen samt Kurkuma, Ingwer und Safran in den großen Topf gewandert, und eine Tüte Gemüse quer durch den Garten wartet auf eine schnibbelnde Hand.


    Für mich gibts Pasta mit Gemüserahmsoße.


    Ach ja - und die Hunde kriegen was vom Metzger, der hat uns ne Tüte für sie in die Hand gedrückt.

    Hundundmehr


    Medizinisch würde man von einer depressiven Episode sprechen. Es gibt mittlerweile einen herausgearbeiteten Symptomkatalog von 3 Haupt- und 7 Zusatzsymptomen. Die Einstufung des Schweregrads richtet sich danach, wie viele der Symptome man hat. Bei Wikipedia sind die gut erklärt.


    Eine Depression wird aber erst diagnostiziert, wenn diese Symptome über einen längeren Zeitraum, ggf. auch rezidivierend aufgetreten sind.

    Hätte ich da mal in ein Forum geschrieben - dann wäre ich wohl nicht nur Depri sondern auch Psycho :lol:

    Das finde ich abwertend

    Nein. Es liegt mir - auch aus ganz persönlichen Gründen, über die ich hier nicht schreiben mag - völlig fern, eine ernsthafte und potentiell tödliche psychische Erkrankung oder die daran Leidenden abwerten zu wollen. Als abwertend empfinde ich es, wenn diese Erkrankungen als Erklärung für etwas herangezogen werden, was gerade nicht ins eigene Weltbild passt.


    Ergänzung: Und ja - die Worte „Depri“ und „Psycho“ sind nicht glücklich und ich würde sie nie!!!!! Auf jemanden anwenden, der wirklich erkrankt ist. Sie sind für mich der Inbegriff dessen, was passiert, wenn man dem Verhalten des Anderen ein Etikett verpasst.

    Flauschig

    Und genau so entstehen (ab-)wertende Bilder im Kopf und „catchige“ Begriffe: Indem man verschiedene Themen mixt, Aussagen auf die Goldwaage legt, die in einem Moment des Frusts und der Überforderung entstanden sind, das Ganze dann noch sensationstauglich aufpimpt. Dann mit Aussagen wie „Leute mit Welpenblues können über Wochen hinweh nicht essen und nicht schlafen.“ Das wird als quasi Tatsache gesetzt und von da aus bewertet. Und am Schluss weiß keiner mehr, wovon eigentlich mal die Rede war, aber alle reden über Welpenblues.

    Als unser Welpe bei uns eingezogen ist, hat sich zeitgleich mein Mann (CED und hochgradiger Allergiker) mit einer heftigen hochfiebrigen Magen-Darm-Grippe ins Bett gelegt. Da Medikamente nicht drin waren, hieß die Pflege viel zu trinken geben und Wadenwickel. Alle zwei Stunden tags wie nachts. Dazu ein Welpe aus der Hölle. Ja, Ronja war echt nicht einfach.


    Nach 3 Tagen bin ich nicht auf dem Zahnfleisch gegangen sondern gekrabbelt, hab ausgesehen wie mein eigener Zombie und hatte gefühlt mindestens fünf Jahre nicht mehr geschlafen. Außerdem wollte ich beide auf der nächsten Autobahn aussetzen. Hätte ich da mal in ein Forum geschrieben - dann wäre ich wohl nicht nur Depri sondern auch Psycho :lol: