Beiträge von Phonhaus

    Evemary_Pablo

    Weißt Du: Ich glaube, bei solchen Diskussionen ist den Beteiligten glaube ich gar nicht bewusst, wie sehr persönlich man das empfinden kann - und es ging mit Sicherheit nicht gegen Dich. Auch wenn ich gut verstehe, dass Du da keine Lust mehr drauf hast.

    Mal kurz OT:

    Ich frage mich hier in manchen Threads auch: Ob den Leuten, die (theoretisch gar nicht mal mit einem so unverständlichen Hintergrund) fordern, dass man Tierschutzhunde aus dem Ausland grundsätzlich lieber dort sterben lassen als hierher bringen soll, bewusst ist, dass sie mir an sich direkt sagen, dass mein geliebter Hund besser tot wäre. Und das sind gar nicht so wenige Leute hier.

    Dass es hinter abstrakten Themen ganz konkrete erlebte und einen betroffen machende Schicksale gibt - das machen sich viele doch erst bewusst, wenn sie direkt damit konfrontiert werden.

    Den Opfern einer Hundeattacke wird es übrigens vermutlich auch nicht anders gehen, wenn sie so manche Diskussionen unter Hundefreunden verfolgen :/ Das ist halt so eine Kehrseite, die man auch nicht vergessen sollte.

    Es ist insgesamt einfach schwierig, wenn man komplexe Sachverhalte mit unterschiedlichen Interessen und Emotionen auf wenige griffige Formeln bringen will.

    Und hier dreht es sich wieder im Kreis. Was ist der Grund dafür, dass Hunde schwer verletzen (können)? Primär erstmal die Tatsache, dass wir Hunde als Hausgenossen haben und sie damit unseren Lebensraum teilen. Lebewesen, die von sehr erfolgreichen Beutegreifern abstammen und die wir nicht zuletzt wegen einiger dieser Eigenschaften an uns gebunden haben. Dann die Vielfältigkeit, die unter Anderem den Reiz ausmacht.


    Ein Teil ist, das Aggression bei jedem Lebewesen zum stinknormalen Verhaltensspektrum gehört. Natürlich gerade beim Beutegreifer, aber nicht nur da.


    Ein Teil ist, dass manche Menschen (ob nun bewusst oder unwissend) weniger geeignet oder bereit sind, einen Hund verantwortungsvoll zu führen. Und unsere demokratische Grundordnung, die erstmal gleiches Recht für Alle zusagt, ihnen die Haltung von frei gewählten Hunden trotzdem erlaubt.


    So. Wenn man weder die Führung von Hunden (ggf. Ausnahme Arbeits- und Diensthunde) in der Öffentlichkeit grundsätzlich verbieten will bzw. eine erlaubte Grenze bei Höhe und Gewicht einführen möchte (und auch da gäbe es wieder Diskussionen), noch aus Hunden was komplett unaggressives machen wollte noch umfangreiche schlüssige Eignungstests für potentielle Halter einführen wollte (also damit schlussendlich eine Einschränkung für Alle), dann wird es in Zukunft Vorfälle geben. Wie denn auch nicht?

    Wir als Spezies machen nunmal nicht gerade den besten Gebrauch von unserer Freiheit. Und wir machen Fehler.


    Aber vom Einschränken von Freiheiten machen wir nun auch nicht gerade den besten Gebrauch.

    Ja. Hunde sind ein Risiko. Wie vieles Andere. Wieso ist es so schwer, das zu akzeptieren?

    Alle diese Fragen stellen sich mit ausnahmslos jedem Hund ab einer gewissen Größe und Wehrhaftigkeit. :ka: Gegen Risikovermeidung ist ja nichts einzuwenden - aber die Listen haben hier eben nicht die wirklich sicher greifende Funktion.


    Und mal grundsätzlich zu den Wünschen:

    Wir wollen Autos fahren und keine Unfälle. Wir wollen in Urlaub fliegen und frei atmen. Wir wollen, dass unsere Kinder eine schöne Zukunft haben und ungehindert Raubbau an unseren Lebensgrundlagen betreiben. Wir wollen Entscheidungsfreiheit, aber dass jemand so viele Gefahren wie möglich regelt. Wir wollen freie Entfaltung unserer Hobbys, ohne uns einschränken zu müssen - aber was uns stört, soll eingeschränkt werden. Wir sehen das Risiko gefährlicher Hunde, aber es gibt endlose Diskussionen über die Gerechtigkeit der „Gefährdungshaftung“. Wir wollen wilde Natur, aber unser Freizeitverhalten nicht ändern.


    Schwierig ...