Ich komme ja eher aus der ganz theoretischen Ecke (gut herleiten kann man vieles aus den Schriften von Lacan, aber wie gesagt aus der Theorieecke).
Ich mache mich aber mal schlau.
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Ich komme ja eher aus der ganz theoretischen Ecke (gut herleiten kann man vieles aus den Schriften von Lacan, aber wie gesagt aus der Theorieecke).
Ich mache mich aber mal schlau.
Ich esse alle Jubeljahre einmal ein Ersatzprodukt, aber meistens schmeckts mir nicht.
Und da ich da nur alle Jubeljahre einmal zugreife habe ich auch gar nicht ernsthaft nach schmackhaften Varianten gesucht.
Hier für Dich noch eine kleine Entwicklungsgeschichte aus 3 Jahren in Bildern (erstes Bild war glaube ich der dritte Tag):
Hi,
bei uns läuft das ein bisschen anders, aber wir haben auch ganz andere Lebensumstände Wir wohnen dörflich in ruhiger Lage und haben eine soziale sehr selbstbewusste Althündin als Sparringspartner. Lilly ist jetzt 3 Jahre bei uns und hatte vor allem Angst: Drinnen/Draußen, Menschen Geräuschen, Bewegungen ... Sie hat Futter nur angenommen, wenn es ihr in eine abgetrennte Ecke gereicht wurde und man den Raum verlassen hat. Körperkontakt hat sie aufgenommen, aber als „Flucht nach vorn.“
Mein Herangehen war, dass ich diese Angst erstmal akzeptiert und nicht als „Baustelle“ betrachtet habe. Bei uns lief der Alltag so normal wie möglich weiter. Wir haben darauf geachtet, dass wir einen verlässlichen strukturierten Tagesablauf eingeführt haben mit regelmäßigen Futter- und Gassizeiten. Das Gassi war erzwungen, da haben wir darauf geachtet, das so freundlich-neutral wie möglich zu gestalten. Wo sie sich niederlässt und wann sie außerhalb vom Gassi Kontakt aufnimmt haben wir ihr überlassen. Und um uns rum hats halt immer mal wieder Leckeres geregnet.
Schon nach 2 Tagen hat sie gelernt, Leckeres aus der Hand zu nehmen. Sobald sich das Fressen normalisiert hatte, haben wir ihr beigebracht, bis zur Futterfreigabe im Körbchen zu bleiben. Wir haben gemerkt, dass Gassi im Dunklen entspannter für sie ist und haben die ersten längeren Gassigänge ins Dämmrige verlegt. Und wir haben erstmal mit ihr einfach ganz viel irgendwo gesessen und geguckt.
Bei uns gab es kein „direktes“ Training an den Angstauslösern, sondern die waren halt Bestandteil des ganz normalen Alltags. Da war halt wichtig, selbst Ruhe und Souveränität zu behalten und sie so an den Angstauslösern vorbei zu führen. Wenn sie im Paniktunnel war haben wir komplett darauf verzichtet, sie anzusprechen, das hätte eh nichts gebracht. Wir haben halt zugesehen, dass wir trotzdem nach Möglichkeiten erst wieder rein sind, wenn der Tunnel vorbei war, und halt noch eine kleine ruhige Gassisequenz als Abschluss gefahren.
Ab dem Zeitpunkt, ab dem Freilauf möglich war, konnte sie ganz viel Stress „wegrennen“.
Lecker gabs draußen immer reichlich, bei jeder Kontaktaufnahme. Nach und nach hat sie gelernt, bei Angstauslösern nicht in ihren Tunnel zu verfallen, sondern sich an uns zu orientieren.
Sie braucht fremde Menschen, Fluggeräusche, Verkehr etc. immer noch nicht. Aber sie kann ihnen bis zu einem gewissen Grad ohne Probleme neutral begegnen. Wird der Grad überschritten, gibt es Angstreaktionen. Den Tunnel sehen wir mittlerweile nur noch ganz selten.
Da aber deutlich über 90% ihres Alltags ohne (aktuelle) Angstauslöser stattfindet, ist sie den überwiegenden Teil der Zeit ein fröhlicher und ausgelassener Kobold. In Wald und Feld wird getobt, in der Wohnung genüßlich geruht und geschlafen, gelegentlich auch gespielt.
Ein souveräner Stadthund wird sie bei uns eher nie werden. Das muss aber auch nicht sein, sie wird nicht in die Situation kommen, es zu müssen. Wir trainieren ab und zu Stadt in kleinen Dosen.
Kommandos standen bei uns anfangs überhaupt nicht im Fokus, außer dem Rückruf. Dann das Warten bzw. langsam gehen. Sitz und Platz haben wir auch aufgebaut, aber mehr so als Option, dass sie Autos ruhig an sich vorbeifahren lassen kann.
was ich Dir insgesamt empfehlen kann (eure Lebensumstände kenne ich ja nicht): Nimm Dir, auch bezüglich der Angst, den Druck von den Schultern. Dass es jetzt so ist heißt nicht, dass es so bleibt. Sie braucht halt einerseits Selbstsicherheit und andererseits Sicherheit in ihrem Sozialgefüge. Das aufzubauen dauert einfach etwas, und dabei hilft am Besten Verlässlichkeit und Stabilität.
Und auch am „Feminismus“ in den meisten Ausprägungen und im Licht seiner Anhänger wie Kritiker kann man es in vielerlei Hinsicht schön sehen: Die Schubladen sollen einfach neu gefüllt bzw. bewertet werden, ohne dass der angenommene grundlegende Gegensatz bzw. die Dualität zwischen Mann und Frau als „Glaubensgrundsatz“ in Frage gestellt würden.
Ebenso bei der Qualifizierung des Feminismus als „Frauenthema“: Bei allen wichtigen Fragen des Feminismus geht es um Fragen, die die gesamte Menschheit betreffen, nicht bloß Frauen.
Verhalten und Auffassungen, die bestehende Herrschafts- und Lebensverhältnisse in Frage stellen (ob nun aktiv durch Fragen oder passiv durch „Abweichung“), werden automatisch etikettiert. Die Vertreter in eine Art Nischenposition gedrängt. Und auch das begünstigt die Entwicklung von Extremen.
Ich hab ja vor ein paar Seiten meine Gassihündin gespoilert, die ist cremeweiß, sehr schlank, aus einer osteuropäischen Dual-Purpose Linie. Die hat auch herzallerliebste Locken auf dem Rücken. Normal seidige Wellen, wenn Hund aber nass war und luftgetrocknet ist (also im retrievertypischen Zustand), dann kommen da schicke Locken raus.
Ich kanns an sich nicht sagen, dazu ist es zu lange her. Was ich weiß: In den Phasen, in denen ich dann doch Fleisch gegessen habe, habe ich stark zugenommen und hatte sehr unreine Haut. Das kann aber auch daher kommen, dass es mir in solchen Phasen grundsätzlich schlechter ging und ich daher das getrennte Kochen nicht beibehalten habe.
@blubbb
Finde ich jetzt auch nicht. Es gibt Religionen, die Ernährungsvorschriften als Bestandteil haben. Es gibt Menschen, deren Ethos religiös geprägt oder entstanden ist und die deshalb auf Fleisch oder tierische Produkte verzichten. Und es gibt Menschen, die unabhängig von einer religiösen Prägung ein Ethos entwickelt haben, aus dem heraus sie verzichten. Und es gibt Menschen, die ganz andere als ethische Gründe haben.
Deshalb tue ich mir auch immer noch schwer mit dem Begriff einer veganen Philosophie. Es gibt so viele verschiedene Ausprägungen ...
Ich glaube echt, wir reden hier gerade ein wenig aneinander vorbei.
An dieser Stelle sei angemerkt, dass ich durchaus meine persönlichen Erfahrungen mit dem Thema Zwang habe. Ganz unabhängig von dem theoretischen Denkanstoß finde ich solche Hinweise für mich persönlich bedenkenswert. Es schadet einfach nicht, auch mal kurz dahin zu gucken.
Aber nochmal: Das ist keine Frage, ob Vegetarier, Veganer oder Omnivor. Zwänge kommen aus was Anderem, sie manifestieren sich halt irgendwo. Besonders gerne da, wo es bestimmte Regeln und Überzeugungen gibt
Ich weiß, dass ich zu Zwängen neige. Das heißt nicht, das meine Neigung zum Fleischverzicht daraus kommt. Aber es heißt, dass ich da achtsam sein sollte, damit der Teufel sich nicht in dieser Nische einrichtet.
Edit: Ich ganz persönlich. Deshalb sehe ich solche Hinweise in Diskussionen für mich auch als wertvoll an.