McChris
Ich hab - wie vermerkt - nichts grundsätzlich gegen den Sachkundenachweis. So wie er in Hessen aufgebaut ist, bin ich mit einer nur marginal über einjährigen Ronja gut durchgekommen.
Mit Lilly - unserer Angsthündin - könnte ich es knicken - Fuß in Freifolge durch Gedränge wäre überhaupt nicht drinnen und Fuß angeleint in Gedränge herausfordernd. Sitz und Platz aus Nähe und Distanz ginge. Ablage mit Entfernung ohne Leine: Auch herausfordernd, aber vermutlich zu schaffen.
Aber erst nach einem Jahr mit viel Investment in den Vertrauensaufbau. Ein kurzfristig angesetzter Praxisnachweis wäre bei uns mit einer völlig harmlosen defensiven Hündin komplett im Chaos versunken. Doch Maulkorbpflicht und Leinenzwang hätten mir die Sozialisierung enorm erschwert.
Ich gehe davon aus, dass ein Großteil der Leute nicht diese Form des Sachkundenachweises meint. Bisher waren sich ja noch nicht einmal die Bundesländer da einig.
Meine Bauchschmerzen bestehen kurz gefasst darin, dass ich bei an sich jeglicher kommenden Gesetzesänderung auf nationaler Ebene zwei Prämissen unterstelle: 1. Menschen sind faul und 2. Der Staat hat kein Geld. Also erwarte ich eben kein von unabhängigen Sachverständigen an einer umfassenden Evaluation des tatsächlichen Bedarfs ausgearbeitetes Konzept. Sondern etwas, das auf Basis der bestehenden Konzepte ggf. verschärft, ggf. auf alle ausgeweitet kommt. Standardisiert, damit es sich auch massenhaft kostengünstig prüfen lässt.
Und dabei wäre die Gefahr groß, dass Tierschutzhunde mit schwieriger Vorgeschichte halt einfach die Verlierer wären.
Übrigens wäre niemand glücklicher als ich, wenn ich mich da in unseren politischen Vertretern täuschen sollte.