Beiträge von Phonhaus

    Den letzten Wunsch in Gottes Ohren ... Aber genau da hakt es für mich bzw. ist mir zu entfernt :smile:


    Die Gedanken und Erwägungen sind wirklich gut. Nur für meinen Geschmack ein bisschen zu weit von dem abgehoben, was die aktuelle Praxis nunmal ist. Und in der und aus der heraus sehe ich gerade kein Potential für ein vernünftig operierendes solide geplantes und finanziertes staatlich gestaltetes System, das auch noch interessentenfreundlich ist. Da gibts noch etliche andere Baustellen in diesem unseren Lande, die mit Sicherheit eine höhere Priorität haben.

    Die Tiere, um die es mir geht, sind aber jetzt da. Gerade im Augenblick. Und für die müssen Lösungen her. Und dass das oft Kompromisse sind - ja. Ist so.


    Das mit dem aktiveren Dachverband: Ja. Auch ein guter Gedanke und ich halte viel davon, den Deutschen Tierschutzbund zu stärken.


    Aber das Potential an Engagement und finanzieller Unterstützung, das kleinere Nischenvereine mit regionalem Sitz bieten, fängt man nur mit einem großen Verband m. E. nicht ein. Und bei der Frage, ob es besser ist, dieses Engagement und diese Geld für Tierschutztiere zu haben oder nicht habe ich eine ganz klare Haltung. Und wo Menschen sich engagieren wollen viele davon auch gerne mitreden. Und ja, davon sind manche mehr und manche weniger kompetent.


    Wirtschaftlich gedachte Konzepte aus professioneller und finanzierter bezahlter Spendenakquise in Kooperation mit einem wirtschaftlich großem Player am Markt (wie u. A. hier vorgestellt) haben durchaus auch ihren Reiz (sofern alles transparent ist). Aber auch da sehe ich einige Tendenzen, die für die Zukunft kritisch sein können. Den wirklichen Bedarf decken sie meiner Meinung nach nicht ausreichend.

    @Das Rosilein


    Frankreich finde ich tatsächlich nicht vergleichbar. Aber definitiv sieht man am französischen System eine Gefahr bei der staatlichen Finanzierung: Dass sie für die Alten und kaum Erwünschten nicht reicht. Auch solche Tendenzen sollte man im Hinterkopf behalten.


    Nach Stand gegenwärtig hier in Deutschland sind aus staatlicher Hand ausschließlich

    Fundtiere finanziert (und auch die oft nur für einen eingegrenzten Zeitraum). Ich hab das mal erlebt: Die Übergabe dieser Verantwortung an einen professionellen Anbieter, der ganz klare Regeln erhalten und umgesetzt hat. Sehr strukturiert. Es gab schon Gemunkel, was mit Tieren ohne Vermittlungsaussicht passiert ist (der Anbietet war praktischerweise auch Tierarzt) - aber das mag ich gar nicht ansetzen, weil eben Gemunkel.


    Aber klar war: Da kein kommunal mitfinanziertes Tierheim da war, gab es keine Anlaufstelle für Abgabetiere. Das vorher mitabdeckende Tierheim in der Nachbarkommune hat (aus meiner Sicht berechtigt) gesagt, dass sie aus dieser Kommune dann eben keine Tiere mehr aufnehmen. Für Leute, die (in einer Notsituation oder nicht) Tiere abgeben mussten war entsprechend keine Anlaufstelle mehr da. Da mussten dann einerseits doch wieder kleine rein spendenfinanzierte Vereine unter großen Mühen in die Bresche springen. Und zum Anderen stieg die Zahl an „Fundtieren“.

    So hat ein Verwaltungsakt statt Elend zu mindern Elend verschärft.


    Ich bin schon länger nicht mehr im aktiven Tierschutz, aber gerade von französischen Tierschützern solls meines Wissens nach schon Einiges an Kritik am dortigen System geben.

    Ich war hier ja eigentlich schon raus, weil ich mit heftigen Vorverurteilungen nur ganz schlecht kann. Aber trotzdem ... es ist ja schon irgendwie ein Thema, das mir am Herzen liegt.


    Ich verstehe die Wünsche und Überlegungen zu Standards, Vorabinformationen, neutraler Bewertung etc. Aber gerade bei so manchen Stimmen dafür hier denke ich mir: „Man hüte sich vor seinen Wünschen, sie könnten in Erfüllung gehen.“


    Jetzt aktuell gibts viele Facetten von (Haus-)Tierschutz in Deutschland. Für wen die Kriterien, Regularien oder einfach auch nur die Nasen eines Vereins ein NoGo sind, der kann nach einem anderen gucken. Wenn er denn den Wunsch hat, nicht in dieses „das sind ja eh alles machtgeile profilneurotische Deppen“-Denken zu verfallen


    Wenns einen staatlich organisierten und detailliert geregelten Tierschutz mit „objektivierten“ Kriterien oder Regularien gibt, die einem nicht zusagen - dann fällt diese Freiheit weg, dann bleibt wirklich nur noch der Weg zum Züchter oder zum Vermehrer. Das trifft dann gerade diejenigen, die in ihren berechtigten persönlichen Vorstellungen eben wenig bis gar nicht anpassungswillig sind.


    Von der Lobby für die Finanzierung will ich da erst gar nicht reden ... das steht nochmal auf einem anderen Blatt.


    Und was ist dann der nächste Bereich in der privaten Haustierhaltung, in den der Staat dann eingreift? Der Ruf danach wird kommen, dass, wenn die TSV reguliert sind, auch die andere Bereiche stärker reguliert werden (der Schutzhundesport z. B. wird ja immer wieder mal kritisch beäugt).


    Was das „objektivierte Vermitteln“ angeht, bin ich da ganz bei @Cindychill : Das wird schwierig, wenn man auf der anderen Seite die verschiedenen Bedürfnisse von Mensch und Tier adäquat und individuell berücksichtigen möchte und auch soll. Auch hier ist ein deutliches Potential für noch mehr Unzufriedenheit und das Gefühl, „pauschal abgeurteilt zu werden“. Das mögen Menschen meistens nicht so besonders, auch wenn vorher der Wunsch nach objektiven Kriterien da war. Erlebe ich im Arbeitsalltag sehr häufig :smile:.

    Bitte geh nicht mehr hin. Du fühlst Dich nicht wohl, Linus fühlt sich nicht wohl - er ist eh mehr für ausgewählte Hundekontakte gemacht. Da wirds schwer mit positiven Verknüpfungen, die das Erlebte überlagern. Sorg lieber für viele nette neue Begegnungen:smile: